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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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für einen gewöhnlichen Halunken, der hoffte, ein paar Münzen stehlen zu können.«
    »Ihm gehört das größte Lagerhaus der Stadt«, sagte Brenden leise. »Den Namen kenne ich nicht, aber ich habe ihn gesehe n … «
    »Sei still!«, fuhr Ellinwood den Schmied fast schrill an, was alle überraschte. »Behalt deine dummen Schlussfolgerungen für dich. In Miiska gibt es Hunderte von großen, dunkelhaarigen Männern, und jeden Tag kommen neue in die Stadt.«
    »Hunderte«, wiederholte Leesil spöttisch.
    Ellinwood ignorierte ihn und sah Brenden an.
    »Ich werde keinen respektierten Geschäftsmann anklagen, nur um dir einen Gefallen zu tun!«
    »Du bist ein Feigling«, erwiderte Brenden. Es klang resigniert, nicht zornig. »Ich finde es unfassbar, wie feige du bist.«
    »Seid still, beide!«, sagte Magiere scharf und verwandelte sich dabei wieder in die Tigerin, die Leesil kannte. Sie trat zwischen Konstabler und Schmied. Ellinwood wich zurück, schnitt eine finstere Miene und versuchte, so etwas wie rechtschaffene Empörung zu zeigen, doch Magiere nahm sie überhaupt nicht zur Kenntnis.
    »Ichhabedirdiesnichterzählt,weilichHilfevondirerwarte«,wandtesiesichanihn.»IchverhaltemichnurwieeingesetzestreuerBürger.WenndumitdieserSachenichtszutunhabenwillst,sostehtesdirfrei,insWachhauszurückzukehrenundzufrühstücken,oderwasdumorgenssonstmachst.«SiesahBrendenan.»UnddichhatniemandumeinenRatgebeten,Schmied.«
    Ellinwood versuchte gar nicht, die Ermittlungen fortzusetzen. Er machte sich nicht die Mühe, den Schankraum zu untersuchen, sich die Leiche oder das Obergeschoss anzusehen. Leesil vermutete, dass das für ihn gar nicht nötig war. Der Konstabler wusste vermutlich viel mehr als alle anderen Anwesenden. Die Versuchung, die Wahrheit aus ihm herauszuprügeln, war groß, hätte ihnen aber nur zusätzliche Probleme beschert. Deshalb verzichtete Leesil darauf. Vorerst.
    Ellinwood blies die Wangen auf und trachtete danach, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
    »Ich werde meine Männer beauftragen, die Stadt zu durchsuchen und nach jemandem Ausschau zu halten, auf den deine Beschreibung passt. Du hörst von mir, wenn sich etwas ergibt.«
    »Ja, ja, schon gut«, sagte Magiere und winkte ab.
    Als der Konstabler gegangen war, sahen sich die drei Personen im Schankraum an.
    »Ich bezweifle sehr, ob wir etwas von ihm hören«, sagte Leesil. »Zumindest werden wir nicht die Ersten sein.«
    Brenden brummte zustimmend.
    Mehrere Tische waren zerbrochen, und Leesil dachte daran, dass sie Fenster und Tür von Magieres Zimmer ersetzen mussten. Bis auf Weiteres würde er sie in seinem eigenen Raum unterbringen und am Kamin schlafen.
    »Es ist nicht vorbei«, sagte Brenden zu Magiere. »Wir müssen sie selbst suchen und finden. Das weißt du doch, nicht wahr?«
    Bei allen Heiligen, hatte er den Verstand verloren? Ärge r – vielleicht sogar noch etwas mehr als Ärge r – quoll in Leesil empor.
    »Lass sie in Ruhe!«, rief er, bevor er die Worte zurückhalten konnte. »Sie hat für einen Tag genug hinter sich.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete Magiere dem Schmied. Sie sprach ganz leise und ging nicht auf Leesil ein. »Ich weiß.«
    Rattenjunge glaubte, dass Vampire tagsüber gewissermaßen automatisch ruhten, wie Pflanzen oder Blumen in der Nacht. Natürlich behielt er seine Meinung für sich und hätte es nicht gewagt, solche abwegigen Vorstellungen im Beisein von Rashed oder Teesha in Worte zu fassen.
    Wenn die Sonne aufging, fiel er immer in einen traumlosen Schlaf. Aber nicht an diesem Tag.
    Ta g … Wie lange war es her, seit er dieses Wort auch nur gedacht hatte? Rattenjunge erinnerte sich nicht daran. Er lag in seinem Sarg, auf der Erde seiner Heimat, und unfähig wie sonst zu schlafen. Sein Körper brannte noch immer vom Knoblauchwasse r – obgleich Teesha ihm Gelegenheit gegeben hatte, viel Blut zu trinke n – , und sein Geist brannte von Rasheds schroffen Worten.
    Würde jene arrogante Ausgeburt des Sandes jemals Verantwortung für seine eigenen Fehler übernehmen? Rattenjunge bezweifelte es. Rasheds Entscheidungen und sein Handeln basierten immer auf der innigen Liebe zu Teesha. Und das Komisch e – und Tragisch e – war: Er konnte nicht zugeben, welche Kraft ihn antrieb. Er spielte den Vater und Beschützer. Etwas so Klägliches wie Liebe würde er nicht eingestehen. Nicht einmal sich selbst gegenüber.
    Das galt auch für die Liebe zu Parko.
    In der Dunkelheit seines Sargs kehrten Rattenjunges Gedanken zur

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