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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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niemand anders in der Nähe weilte.
    »Ich war so zorni g … zorniger als jemals zuvor in meinem Leben. Ich dachte nur noch daran, ihn zu töten. Wie sehr ich ihn hasst e … «
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Mit einer Mischung aus Ärger und Abscheu runzelte Magiere die Stirn und seufzte.
    »Das muss Ellinwood sein. Bringen wir es hinter uns.«
    Leesil nickte Magiere kurz zu, ging zur Tür und öffnete. Überrascht stellte er fest, dass es nicht der Konstabler war, sondern Brenden.
    »Was machst du hier?«, fragte Magiere.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er kommen kann«, warf Leesil ein, der das bis zu diesem Moment völlig vergessen hatte.
    »Ich habe gehört, was geschehen ist«, sagte der Schmied traurig. »Ich bin gekommen, um zu helfen.«
    Leesil hatte nie jemanden mit so feuerrotem Haar gesehen. Sein Bart in der gleichen Farbe schien seinen Kopf in Flammen zu hüllen. Die schwarze Lederweste war erstaunlich sauber für jemanden, der den ganzen Tag mit Eisen und Pferden arbeitete. Magiere sah ihn an, als wäre es ihr gleich, ob er blieb oder ging.
    »Ellinwood nützt nichts«, sagte Brenden mit der gleichen traurigen Stimme. »Wenn ihr ihm erzählt, was passiert ist, legt er den Fall einfach zu den Akten und redet nicht mehr darüber, es sei denn, ihr zwingt ihn dazu. Er wird keine Ermittlungen anstellen.«
    »Prächtig«, kommentierte Magiere. »Bleib oder geh, wie du willst. Wir erwarten ohnehin keine Hilfe vom Konstabler. Beth-rae ist in der vergangenen Nacht ermordet worden, und das Gesetz verlangt von uns, die Behören zu verständigen.«
    Leesil blieb still. Der Schmied gehörte zu den wenigen Personen in der Stadt, die bereit waren, über den Angriff auf der Straße oder die Ereignisse der vergangenen Nacht zu reden. Das Ergebnis seiner Präsenz war nicht so, wie Leesil es sich erhofft hatte, aber wenigstens schickte Magiere ihn nicht sofort weg. Er wich beiseite und winkte den Schmied herein.
    »Ich koche uns Tee«, sagte er.
    »Wie geht es Caleb?«, fragte Brenden und starrte auf den blutbesudelten Boden bei der Theke.
    »Ich weiß es nicht. Wir haben ihn nicht mehr gesehen, sei t … «
    In der Taverne schien es plötzlich kalt zu werden, und der Elf lenkte sich ab, indem er ein Feuer entzündete und Wasser für den Tee erhitzte. Er hätte es auch in der Küche tun können, doch es widerstrebte ihm, Magiere allein zu lassen. Außerdem saß Caleb dort bei Beth-raes Leiche, und die wollte Leesil derzeit nicht sehen.
    Irgendwie brachten sie es fertig, ein wenig miteinander zu plaudern. Brenden vermied es, zu viele Fragen in Hinsicht auf die Ereignisse der vergangenen Nacht zu stelle n – offenbar wollte er nicht riskieren, Magiere zu verärgern und von ihr fortgeschickt zu werden. Auf die wenigen Fragen, die er stellte, gab Magiere keine vollständigen Antworte n – die sparte sie sich für die Begegnung mit Ellinwood auf. Beide wurden immer wortkarger, und so breitete sich eine unangenehme Stille im Schankraum aus, bis es schließlich erneut an der Tür klopfte.
    »Das dürfte er sein«, sagte Magiere und verzog das Gesicht. »Mach bitte auf, Leesil.«
    Diesmal stand tatsächlich Konstabler Ellinwood vor der Tür. Er räusperte sich, anstatt zu grüßen; an diesem Morgen schien ihm bei der Erfüllung seiner Pflicht nicht ganz wohl zu sein. Seine große bunte Gestalt füllte die Tür wie die eines smaragdgrünen, im Lauf der Jahre erschlafften Riesen.
    »Wie ich hörte, hat es hier Ärger gegeben«, sagte er im Tonfall eines Mannes, der das Kommando übernehmen wollte und sich gleichzeitig an einen anderen Ort wünschte. Dunkle Ringe unter den Augen wiesen darauf hin, dass er schlecht geschlafen hatte, und seine fleischigen Wangen wackelten, wenn er den Kopf bewegte.
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Leesil kühl. Er wandte sich ab, ohne den Konstabler mit einer Geste aufzufordern, die Taverne zu betreten. »Beth-rae ist tot. Ein Irrer hat ihr mit den Fingernägeln die Kehle aufgeschlitzt.«
    Ellinwood trat hinter ihm ein und schnaufte, als er die unverblümten Worte Leesils hörte. Dann sah er am Ende der Theke das Blut auf dem Boden.
    »Wo ist die Leiche?«
    »Caleb hat sie in die Küche getragen«, sagte Leesil. »Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn daran zu hindern.«
    »Frag sie, was passiert ist«, forderte Brenden den Konstabler auf und verschränkte die Arme. »Bevor du nach den ›Spuren‹ von etwas suchst, von dem du gar nichts weißt.«
    »Was macht er hier?«,

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