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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Magiere wartete nicht ab, um zu sehen, ob Vàtz ihrer Aufforderung nachka m – sie stürmte in Richtung Arbeitszimmer.
    Als sie dort eintraf, kamen Wynn und Tilswith aus dem anderen Flur von der Küche. Leesil und Chap erreichten das Arbeitszimmer kurz nach ihr, und der Hund machte sofort eine Runde, schnüffelte und brummte leise. Er knurrte, als er an Wynns Schreibtisch vorbeikam, lief dann wieder zum Hauptflur.
    Magiere zögerte und wandte sich an die beiden Weisen.
    »Wer war gerade hier?«, fragte sie.
    »Unser Freund Chane«, antwortete Wynn außer Atem. Ihre Stimme vibrierte.
    »Guter Gelehrter, abe r … « Der Domin ergriff Wynns Arm, und seine Stimme klang traurig, als er fortfuhr: »Er groß, adlig aussieh t … hat rotbraunes Haar hinter die Ohren gestrichen.«
    »Oh, ihr gnadenlosen Heiligen!«, entfuhr es Leesil, und er lief Chap hinterher. »Komm. Diese Leute haben einen Untoten zu Tee und Studium eingeladen.«
    Magiere folgte ihm. Als sie den Eingang erreichte, stand die Tür bereits offen. Leesil eilte vor ihr in die Nacht hinaus, und Chaps Heulen kam draußen von der Straße.
    Sgäile band die Zipfel seines Mantels an der Taille zusammen, damit er ihn nicht störte, und auf dem Rücken trug er das Bündel mit seinen Sachen. Mit dem Kurzbogen über der Schulter trat er unweit der Verteidigungsmauer des Innenkreises in die Lücke zwischen zwei Gebäuden und suchte nach einem Weg auf die Dächer.
    Ein Tag des Wartens lag hinter ihm, und sein Verwandter in Bruchbude hatte ihm von dem seltsamen, gut gekleideten Menschen erzählt, der mit Fragen gekommen war. Wegen einiger ungeklärter Todesfälle wurden bei Einbruch der Nacht alle Tore der Stadt geschlossen, was den Bewegungsspielraum einschränkte. Um rechtzeitig die reichen inneren Distrikte zu erreichen, hatte sich Sgäile auf den Weg gemacht, bevor die Sonne untergegangen war.
    Es fiel ihm nicht weiter schwer, an der Hauswand emporzuklettern, und kurze Zeit später kauerte er auf dem Dach eines zweistöckigen Gebäudes. Er sprang zum nächsten Dach, landete lautlos und setzte den Weg fort. Vorn und weiter oben sah er einen hellen Fleck auf dem Wehrwall, und er wich in den Schatten eines Schornsteins zurück. Ein Wächter in einem weißen Waffenrock und mit Federhelm patrouillierte auf dem Wehrgang. Als er weiterging und in der Nacht verschwand, setzte sich Sgäile wieder in Bewegung und schlich durch die Finsternis.
    Es würde nicht leicht sein, das Ziel nur mit der Beschreibung durch seinen Verwandten zu finden. Sgäile stellte sich auf eine lange Nacht des Suchens ein.
    Plötzlich hörte er ein Heulen.
    Ein Hund war erwähnt worden.
    Das Heulen wiederholte sich, lang und wild, und Sgäile lief über die Dächer.
    Chane sprang durch eine Türöffnung, als er Rufe im Flur hörte. Er verzichtete darauf, stehen zu bleiben und zu lauschen, eilte zur Eingangstür, nachdem sich die Schritte, die sich zunächst genähert hatten, wieder entfernten.
    Er zuckte zusammen, als hinter ihm ein lautes Heulen erklang. Dieses besondere Geräusch hatte er zweimal gehör t – einmal in der Ferne und das andere Mal in der Näh e – , und daher wusste er: Der Hund der Dhampir befand sich in der alten Kaserne.
    Was machte die Jägerin bei den Weisen?
    Als er durch die Straße lief, wurde das Heulen lauter und schriller, und Chane begriff, dass der Hund das Gebäude verlassen hatte. Er warf einen Blick über die Schulter und sah weit hinter sich zwei wie Diamanten funkelnde Punkte in der Dunkelheit. Unmittelbar dahinter bewegte sich eine Silhouette, aber nicht gleichmäßi g – es sah nach einem Hinken aus. Chanes Beine waren lang, und er lief schnell, doch der Hund kam näher.
    Er hielt nach einer Zuflucht Ausschau, nach einem Ort, wo er einen Kampf führen konnte. Zwischen zwei an den Wehrwall geschmiegten Gebäuden entdeckte er einen alten, schäbigen Schuppe n – die Tür hing schief in den Angeln, aber drei Wände waren intakt. Chane sprang hinein, wich an die Rückwand zurück und murmelte die Worte einer Beschwörung.
    In Gedanken zog er helle Linien und formte Symbole. Zuerst der Kreis, dann ein Dreieck darum herum, mit glühenden Zeichen an den Ecken. Das Muster aus Linien und Symbolen legte sich auf seine visuelle Wahrnehmung vom Inneren des Schuppens, und er richtete es so aus, dass es auf die Stelle vor der Tür zeigte.
    Der Hund heulte noch immer, prallte gegen die Tür und zerbrach sie. Aus seinem Heulen wurde ein langes

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