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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Wohlhabenden der Stadt untergebracht war. Die Sträzhy-shlyahketné mochten einen hohen Status genießen, aber sie zählten trotzdem zum einfachen Volk. Nach der Begegnung mit Lanjow hoffte Magiere, dass Hauptmann Schetnick weniger arrogant und elitär war.
    Nach einer Weile hielt die Kutsche schließlich an.
    Magiere trat ins helle Tageslicht, schirmte sich die Augen ab und sah in den von Karlin stammenden Beutel. Er enthielt noch reichlich Münzen, aber sie würden viel Geld brauchen, wenn sie in einer so großen Stadt wie Bela unterwegs waren. Widerstrebend bezahlte sie den Kutscher. Entweder benutzten sie Kutschen, oder sie kauften Pferde, und in dem Fall wären Stallgebühren fällig geworden. In der strawinischen Provinz waren sie zu Fuß unterwegs gewesen oder an Bord von Kähnen gegangen, die auf den großen Flüssen verkehrten, aber Zeit hatte ihnen damals nur wenig bedeutet, und Pferde waren ein unnötiger Luxus gewesen. Jetzt verbrachten sie vielleicht die Hälfte ihrer Tage damit, von einem Ort zum anderen zu gelangen.
    »Kannstdureiten?«,fragtesieLeesil,alsdieKutschefortrollte.
    »Ein Pferd, meinst du? Nur wenn ich muss. Ich möchte keinem auf vier Beinen herumlaufenden, fleischgewordenen Wahnsinn ausgeliefert sein.«
    »Vielleicht bleibt dir nichts anderes übrig. Die Fahrten mit Kutschen kosten zu viel Geld.«
    Leesil wandte den Blick von der Kasernenpalisade ab und sah Magiere an.
    »Du machst dir Sorgen über den Preis von Kutschen? Bei den vergesslichen Göttern, Magiere, ich kenne niemanden, der so geizig ist wie du.«
    »Einer von uns muss aufs Geld achten!«
    Magiere trat an ihm vorbei zum Tor. Sie war nicht geizig, sondern dachte voraus. Was man von Leesil nicht sagen konnte.
    DiePalisadederKasernewaretwadreieinhalbMeterhochundwieseinbreitesTorauf,dasderzeitoffenstand.VierMännerhieltendortWache,undaufderanderenSeiteexerziertenSoldateninderfrischenMorgenluft.Allewarenähnlichgekleidet,inKettenhemdenunterweißenWaffenröcken,unddieBewaffnungbestandausSäbeln.EinigemachtensichaufdenWegindieStadt,mitlangenSpießenundweißenSchilden,diezwei Seefalkenzeigten.AusdenKämmenihrerHelmeragtenFedernsolcherVögel.
    Vor einem der Wächter am Tor blieb Magiere stehen. »Entschuldige, ich suche Hauptmann Schetnick.«
    Der Mann musterte sie kurz, gab dann höflich Antwort und deutete zum Hauptgebäude. »Er ist dort drin. Frag den Türwächter.«
    Magiere nickte und ging weiter, mit Chap an ihrer Seite. Leesil folgte ihr.
    Der Eingang des zweigeschossigen Hauptgebäudes stand offen, um die frische Luft hereinzulassen. Dahinter erstreckte sich ein kleiner, schlicht eingerichteter Raum. Eine zornige Stimme klang durch einen Flur, doch Magiere verstand nicht genau, was sie sagte. Hinter dem Schreibtisch im Eingangszimmer saß ein kahl werdender, sauber rasierter und einfach gekleideter Mann, der bei ihrem Eintreten aufsah und höflich nickte.
    »Kann ich euch helfen?«, fragte er.
    »Wir möchten mit Hauptmann Schetnick sprechen«, sagte Magiere . »Wir kommen auf Empfehlung von Ratsmitglied Lanjow.«
    »Und worum geht es?«, fragte der Mann.
    »Um Lanjows verstorbene Tochter«, antwortete Magiere. »Der Stadtrat hat uns beauftragt, Ermittlungen in Hinsicht auf ihren Tod anzustellen. Der Hauptmann hat Berichte von Bürgern entgegengenommen, die uns helfen könnten.«
    Eine gewisse Aufregung schien den Mann zu erfassen, aber dann seufzte er und nickte. »Bitte wartet. Ich sehe nach, ob der Hauptmann Zeit für euch hat.«
    Er stand auf und ging durch den linken Flur, aus dem die Stimme gekommen war. Wenige Momente später kehrte er zurück.
    »Der Hauptmann hat Besuch, aber er meint, ihr sollt trotzdem zu ihm kommen.« Er winkte Magiere um den Schreibtisch herum und deutete in den Flur. »Geht bis zur letzten Tür.«
    Chap lief voraus und blieb am Ende des Flurs vor der offenen Tür stehen. Magiere folgte dem Hund und fragte sich, was sein Interesse geweckt hatte. Als sie Chap erreichte, wurden die Stimmen deutlicher.
    »Willst du damit andeuten, mein Sohn hätte die Stadt verlassen, ohne mir ein Wort zu sagen?«
    Die Frage stammte von einem beleibten Mann in mittleren Jahren, der vor einem großen Tisch aus dunklem Holz saß. Er trug einen burgundroten Mantel mit passender Mütze und hatte einen dichten Bart, der vom Kinn aus spitz zulief.
    »Hauptmann, mein Sohn und seine Frau werden seit Tagen vermisst«, sagte er laut. »Wann willst du endlich etwas unternehmen?«
    Auf der anderen Seite des Tisches saß ein

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