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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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und wenn ich Euch fände, könntet Ihr mir helfen.«
    »Beantworte meine Frage!«, befahl die Herzogin.
    Wynn zuckte zusammen.
    »Wir suchen Euch seit Tagen. Der Bruch-Markt war einer der Orte, die Domin Hochturm nannte. Dieser Mann wurde mir als Leibwächter mitgegeben.«
    Wynn deutete auf Chane.
    Reine öffnete den Mund, doch der Elf kam ihr zuvor. » Du hast eine weite Reise hinter dir.«
    Wynn fragte sich, wieso der Elf Chane als Ausländer erkannte. Dann bemerkte sie, dass sein Blick nicht Chane galt, sondern Schatten.
    Er lachte kurz, und Schatten antwortete mit einem Grollen. Wynn staunte darüber, dass der Elf Schatten als das zu erkennen schien, was sie war, doch sie konnte sich jetzt keine Ablenkungen leisten. Nicht wenn sie mehr von der Herzogin erfahren wollte.
    Reine winkte.
    »Hoheit?«, fragte der Wearda mit dem Kinnbart.
    »Es ist alles in Ordnung, Tristan«, sagte sie.
    Im Gegensatz zu den beiden anderen ließ er sein Schwert nur sinken und steckte es nicht in die Scheide. Er blieb wachsam und misstrauisch.
    »Nun gut, Reisende«, sagte die Herzogin. »Da dich der geehrte Domin schickt, kann ich dein Anliegen nicht zurückweisen. Gib mir den Brief, den du überbringen sollst. Ich sorge dafür, dass Erz-Locken ihn erhält.«
    Damit gab Reine etwas preis. Sie kannte nicht nur die Steingänger, sondern auch den Namen von Hochturms Bruder.
    Die Herzogin kam einige Schritte näher und streckte die Hand aus.
    »Lass sie nicht zu nahe herankommen«, flüsterte Chane.
    Er sprach auf Belaskisch, damit nur Wynn ihn verstand, doch der Hauptmann namens Tristan trat einen halben Schritt näher, den Blick auf Chane gerichtet.
    »Ich habe keinen Brief«, sagte Wynn.
    »Und ich habe deine Einmischungen satt!«
    Wynn schüttelte den Kopf. »Verzeiht mir, aber wie ich schon sagte, es ist eine Familienangelegenheit, eine private Sache. Dem Domin ist es sehr schwergefallen, darüber zu reden.«
    »Gib mir seine Botschaft. Was auch immer er dir gesagt hat: Ich berichte seinem Bruder unter vier Augen davon.«
    »Domin Hochturm hat mir eindeutige Anweisungen erteilt. Ich muss die Botschaft persönlich überbringen. Bitte führt mich zu Erz-Locken.«
    Die Herzogin ließ die Hand sinken, und Misstrauen breitete sich in ihrem Gesicht aus.
    Wenn die Steingänger wirklich die Texte hüteten … Hatte Wynn dann gerade einen zu deutlichen Hinweis auf ihre wahren Absichten gegeben?
    Chane schob eine Hand unter den Mantel und zum Heft des Schwerts. Er wagte es nicht, vor Wynn zu treten – die Weardas hätten es vielleicht für den ersten Schritt eines Angriffs gehalten. Hinter dem Misstrauen der Herzogin sah er auch Unbehagen und Unsicherheit. Es war nicht schwer zu erraten, was sie belastete.
    Wenn Herzogin Reine Wynn glaubte und ihr nicht half, mochte das ein Zerwürfnis mit der Gilde nach sich ziehen. Doch wenn sie vermutete, dass Wynn log …
    Chanes Blick glitt zum Griff des Säbels, der unter dem Mantel der Herzogin hervorragte.
    Es war nicht die Waffe selbst, die ihn besorgte, sondern vielmehr ihre Position, die Art, wie sie positioniert war: nicht hoch am Gürtel, wie ein Schmuckstück, sondern tief, halb nach hinten.
    Herzogin Reine wusste, wie man damit umging; zumindest wusste sie, wie man eine solche Waffe schnell zog. Wenn etwas schiefging, konnte sie sich Wynn vornehmen, während ihre Weardas Chane angriffen. Selbst wenn es ihm gelang, mit Wynn zu entkommen – sie hätten dadurch eine gute Möglichkeit verloren, in die Nähe der Texte zu gelangen.
    Der Hauptmann beobachtete ihn und schien nicht ein einziges Mal zu blinzeln, doch Chane achtete nicht auf ihn. Er blendete alles aus, selbst Wynn, und wartete auf die nächsten Worte der Herzogin.
    »Selbst bei einem Familienproblem würde Hochturm Vertrauen in die königliche Familie haben«, sagte Herzogin Reine. »Er würde meiner Verschwiegenheit vertrauen, so wie wir immer der seinen vertraut haben.«
    Chane erkannte keine Täuschung in diesen Worten – er fühlte überhaupt nichts. Warum konnte er Wahrheit nicht von Lüge unterscheiden, wenn es darauf ankam? Warum erhielt er solche Hinweise und Warnungen immer dann, wenn er nicht nach Täuschung Ausschau hielt?
    Die Herzogin verlagerte das Gewicht vom einen Bein aufs andere. Wynns plötzliches Erscheinen beunruhigte sie ganz offensichtlich. Aber mehr konnte Chane nicht erkennen.
    »Ich kann mein Wort nicht brechen«, sagte Wynn. »Es ist mir nur gestattet, mit Erz-Locken zu reden.«
    »Und ich kann dich nicht zu

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