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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Wynn.
    Hier und dort gab es Wandhalterungen, in denen Kristalle leuchteten.
    Chane blieb still und hörte nur ein gelegentliches Flüstern zwischen der Herzogin und dem Elfen. Seiner Meinung nach lief dies alles plötzlich viel zu glatt.
    Sie schritten durch den Tunnel, der offenbar eine weite, nach unten führende Spirale bildete. Es dauerte nicht lange, bis Chane die Orientierung verlor und nicht mehr wusste, in welcher Richtung sie durch den Berg wanderten. Sie waren seit etwa einer Achtelnacht unterwegs, als der Tunnel schließlich in einem runden Raum endete.
    Zwei bewaffnete Wächter warteten vor einer weiteren Tür; sie war breiter als die anderen und nicht aus Eisen, sondern aus Holz. Beide kannten die Herzogin ganz offensichtlich. Der erste begann damit, die Tür zu öffnen, und der zweite musterte Wynn und Schatten – und auch Chane. Der Elf sagte etwas auf Zwergisch; er schien die Sprache fließend zu beherrschen. Der Wächter sah erneut Wynn an und schüttelte den Kopf; die Präsenz unbekannter Besucher gefiel ihm offenbar nicht. Dann winkte er alle nach vorn.
    Chane schritt durch die Tür und betrat einen großen Raum mit gewölbter Decke. Sein Blick ging sofort zur Mitte des Bodens.
    Dort befand sich ein runder Spiegel groß wie ein Karren. Er reflektierte das Licht vom Kristall des Elfen und ließ es über die Wände flackern. Als Chane näher kam, erwartete ihn eine Überraschung.
    Der Spiegel bestand nicht aus Glas.
    Er war milchig, zeigte eine Art graues Weiß, und allem Anschein nach war er aus Metall. Chane entdeckte einen haarfeinen Spalt in der großen Scheibe. Ein weiteres Portal, diesmal im Boden, und auch hier fehlten Griffe, Klinken und Schlösser. Das Metall erschien Chane irgendwie vertraut, und er fragte sich, wo er es schon einmal gesehen hatte.
    »Chein’âs … die Brennenden«, flüsterte Wynn.
    Verblüfft starrte Wynn auf das glänzende Portal. Es war ihr nicht einmal bewusst, dass sie die Worte aussprach, bis sie das eigene Flüstern hörte. Sie schloss den Mund und hoffte, dass sie niemand verstanden hatte. Was das Metall betraf … Für sie gab es keinen Zweifel, woher es stammte.
    Aus diesem Metall bestand auch der Kopf des Federkiels, den sie während ihres Aufenthalts im Reich der Elfen von Sgäiles Onkel Gleann bekommen hatte. Aus diesem Metall waren die Waffen von Leesil und Magiere gefertigt, und sie stammten von …
    … den Chein’âs, den Brennenden.
    Sie waren eins von fünf Völkern der mythischen Úirishg, von denen die meisten Leute nur die Zwerge und Elfen kannten. Sgäile hatte Magiere, Leesil und Chap auf der Suche nach der geheimnisvollen Kugel zu den Pockenhöhen gebracht, und dort, in jenem Gebirge beziehungsweise darunter, war es zur Begegnung mit den Brennenden gekommen.
    Gab es die Chein’âs auch hier, tief unter den Siedlungen der Zwerge?
    Es erschien Wynn kaum möglich, dass sie die ganze Zeit über so nahe gewesen waren, ohne dass die Welt etwas von ihnen erfahren hatte. Andererseits: Die Erste Lichtung mitten im Land der Lhoin’nas hatte seit dem großen Krieg und vielleicht noch länger existiert, ohne dass jemand etwas von ihr wusste. Oder hatten die Zwerge vielleicht gelernt, dieses besondere Metall in den Tiefen der Erde abzubauen? Das hielt Wynn für unwahrscheinlich.
    Soweit sie wusste, lebten die Chein’âs in großer Tiefe und an sehr heißen Orten. Und nur sie schienen zu wissen, wie man das weiße Metall gewann und damit umging.
    Schattens Schnauben brachte Wynn ins Hier und Heute zurück.
    Vier Zwerge standen gleich weit voneinander entfernt in dem großen Raum. Sie alle trugen lange Eisenstäbe, und ihre Panzerung bestand nicht aus Lederplatten, sondern aus Stahl. Ihre eisernen Helme wären für einen Menschen zu schwer gewesen. Bei zwei von ihnen bestand die Bewaffnung aus zweischneidigen Äxten, die sie auf dem Rücken trugen, mit dem Stiel nach oben. Der dritte Zwerg verfügte über einen Streitkolben und der vierte über ein Breitschwert, das in einer Scheide am Gürtel steckte. Hinzu kamen Kriegsdolche, mit denen alle vier ausgerüstet waren.
    Der Zwerg hinter dem Chein’âs-Portal näherte sich Herzogin Reine und dem Elfen.
    Wynn bemerkte einen Thôrhk am Stahlkragen seiner Rüstung, mit Spitzen an den Enden, wie bei Hammer-Hirschs Thôrhk. Mit einem raschen Blick stellte die junge Weise fest, dass alle vier solche Thôrhks trugen. Was bedeutete: Es handelte sich um Krieger-Thänæ.
    Der Zwerg blieb vor der Herzogin stehen und

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