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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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sich Chane über die Schulter geschlungen hatte, aber sein Gesichtsausdruck ließ sie innehalten.
    Er sah sie erwartungsvoll an, und vielleicht lag ein wenig Hoffnung in seinen Augen, die nun wieder einen Teil des ursprünglichen Braun zeigten.
    »Wir haben einen Kontakt mit den Steingängern hergestellt«, sagte er leise. »Wir kommen dem Ziel näher.«
    »Ja«, erwiderte Wynn. »Und deshalb: Was auch immer geschieht, lass dich nicht erwischen.«
    Chane berührte ihren Handrücken. »Ich komme später zu dir.«
    Wynn nahm den Rucksack und ging los, mit Schatten an ihrer Seite.

13
    Wynn war zur Schmiede der Eisenborten unterwegs, die Arme voller Brot, Kartoffeln und eingewickeltem Heilbutt – sie hatte auf dem Markt eingekauft, bei den wenigen Händlern, die noch etwas anboten. Sie hoffte, dass Mutter Eisenborten keinen Anstoß daran nahm. Was ihre Tochter Splitter betraf … Die würde vermutlich eine Beleidigung darin sehen. Schatten tappte neben ihr, roch den Fisch und schnüffelte erwartungsvoll.
    »Du wirst warten und dich benehmen«, sagte Wynn, obwohl Schatten sie nicht verstehen konnte. »Es gibt bald etwas zu essen … hoffe ich.«
    Als sie sich der offenen Tür der Schmiede näherte, hörte sie drinnen laute Stimmen und blieb stehen.
    »Du weist mich erneut zurück?«, donnerte ein Mann auf Zwergisch.
    »Ich werde die Gründe nicht noch einmal nennen!«, rief Splitter.
    Wynn schlich näher und spähte in die Schmiede. Schatten schob ihren Kopf um den Türpfosten.
    Ein beleibter Zwerg, der eine gepflegte dunkle Hose und ein frisch geöltes Panzerhemd trug, stand direkt vor der Schmiedin. Sein langes und dichtes braunes Haar war mit einem Lederriemen im Nacken zusammengebunden; der etwas dunklere Bart wirkte sehr gepflegt. Wynn erkannte Carrow, Hammer-Hirschs Clan-Verwandten.
    »Du schützt nichts«, erwiderte Carrow scharf. Dann verflog sein Ärger, und in einem bittenden Ton fügte er hinzu: »Es ist nichts übrig, das du beschützen könntest. Dein Familienname ist verblasst. Er wird so oder so verloren gehen.«
    »Dass du so etwas sagst, zeigt deutlich, wie wenig du mich kennst«, erwiderte Splitter. »Von meinem Herzen ganz zu schweigen. Wie also könnte ich dich akzeptieren?«
    Wynn schluckte. Hammer-Hirschs Clan-Verwandter hatte Splitter einen Heiratsantrag gemacht, und nicht zum ersten Mal.
    »Deine Brüder sind seit Langem fort«, sagte Carrow. Er trat näher und streckte die Hand aus. »Sie haben dich verlassen, im Gegensatz zu mir, und ich kenne dein Herz. Nimm meinen Familiennamen. Es wird unseren Kindern eine Ehre sein, dich an der Spitze unserer Tafel zu haben.«
    Für einen Moment glaubte Wynn, Splitter würde die Hand ergreifen, aber dann wich die Schmiedin zurück.
    »Ich kann nicht, Carrow. Das weißt du doch.«
    Seine Züge verhärteten sich. »Dann heirate in eine geringere Familie und behalte deinen Namen, wenn du unbedingt willst.«
    Er stapfte zur Tür.
    Wynn eilte den Tunnel hinunter, die Einkäufe in ihren Armen, und gab vor, in dieser Richtung unterwegs zu sein. Carrow marschierte an ihr vorbei, ohne auf sie zu achten, und Wynn ging langsamer, sah ihm hinterher.
    Arme Splitter. Ein Clan-Verwandter des großen Hammer-Hirschs liebte sie. Vielleicht hatte sie Gefühle für ihn, aber das verlorene Familienerbe war ihr wichtiger.
    Ehen waren bei den Zwergen eine komplizierte Angelegenheit, die von Ruf, Ehre und Status abhing. Wenn Splitter in eine Familie mit geringerem Status heiratete, würde ihr Ehemann den Namen Eisenborten übernehmen. Aber das hatte sie nicht getan. Und konnte es überhaupt eine geringere Familie geben, wenn man berücksichtigte, dass die Eisenborten hier wohnten, in den Tiefen von Unterseite? Splitter schien übertrieben stolz zu sein.
    Wynn machte kehrt. Da sie die Arme voll hatte, stieß sie mit dem Fuß an den Türpfosten.
    Splitter saß mit hängenden Schultern bei der Esse und hob den Kopf. Als sie Wynn sah, verwandelte sich ihre Überraschung schnell in Zorn.
    »Was willst du?«, knurrte sie.
    »Wie wär’s mit einer gemeinsamen Mahlzeit?«, fragte Wynn und hob die Arme mit den Einkäufen.
    »Geh, wenn du mir nichts zu sagen hast!«
    »Ist das auch der Wunsch deiner Mutter?«, erwiderte Wynn. »Oder bist du jetzt die Matriarchin der Eisenborten?«
    Splitter straffte die Schultern, gab aber keine Antwort.
    »Dann bleibt es beim Willkommen deiner Mutter«, sagte Wynn und trat ohne Aufforderung ein. »Sollen wir kochen?«
    Sie ging geradewegs zur Tür des

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