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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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aufrechten … Sarkophag entfernt. Danach sah es zumindest aus. Nach unten hin wurde das Objekt etwas schmaler und nach oben breiter, bis …
    Chanes Blick erreichte den »Kopf« der Statue, und dort war die Darstellung eines genieteten Bands aus dem Stein gemeißelt, etwa in Kieferhöhe. Zwei ähnliche Bänder schlangen sich um den »Körper«, und zwar in Höhe von Schultern und Oberschenkeln. An den Seiten hielt er vergeblich nach Fugen Ausschau.
    Die Statue bestand aus einem Block, und zwischen den beiden unteren Bändern zeigte sich eine längliche Erhöhung mit eingravierten Zeichen.
    Chane sah sich in dem Raum um.
    Es waren insgesamt sieben Statuen, alle der zentralen Scheibe im Boden zugewandt. Zwischen den beiden auf der gegenüberliegenden Seite gab es eine weitere Tunnelöffnung. Chane schaute nach oben und konnte gerade so den fernen Treppenabsatz erkennen. Die Öffnung befand sich genau darunter.
    Schatten grollte.
    Chane war nicht der Einzige, dem dieser Raum Unbehagen bereitete. Die Hündin sah sich um und mied die Nähe der Statuen und der Scheibe.
    »Wynn?«, fragte er unsicher.
    Als sie nicht antwortete, drehte er sich um. Wynn wollte die Symbole auf einem der »Sarkophage« berühren.
    »Nein!«, sagte er. »Zuerst die Scheibe im Boden.«
    Es waren die ersten Worte, die ihm einfielen, um einen Kontakt mit der Statue zu verhindern. Wynn runzelte die Stirn und ging zur Scheibe.
    Sie bestand tatsächlich aus Messing und wies nicht einen einzigen Fleck auf. Offenbar wurde sie regelmäßig gereinigt und poliert. Eigentlich war es keine richtige Scheibe, sondern ein Achteck mit leicht abgerundeten Kanten, jede von ihnen ausgestattet mit einem Zeichen, das nach einer komplexen Sigille aussah. In der Mitte zeigte sich eine Mulde, wie von einer ins Metall gesunkenen Schüssel, und an ihrer tiefsten Stelle bemerkte Chane ein großes Muster.
    »Arhniká … Mukvadân … Bedzâ’kenge …«, flüsterte Wynn.
    Bei jedem seltsamen Wort deutete sie auf eins der Symbole am Rand des Oktagons.
    »Dies sind Vubrí für die Ewigen der Zwerge«, fügte sie verwirrt hinzu. »Für acht Bäynæ.«
    Abgesehen von Bedzâ’kenge, Vater-Zunge, wusste Chane kaum etwas von den Zwergenheiligen.
    Wynn legte die Hände flach aufs Messing, beugte sich vor und sah in die Mulde. Plötzlich zuckte sie zurück.
    »Lhärgnæ!«, stieß sie hervor.
    »Was?«
    Wynn stand auf und blickte unsicher zu den Statuen. Dann eilte sie durch den Raum und sah sich die Symbole eines jeden Sarkophags aus der Nähe an.
    »Sundaks!«, entfuhr es ihr.
    »Was liest du da?«
    »Habgier … einer der Lhärgnæ«, antwortete sie. »Oh, bei den toten Göttern! Sie haben uns bei den Gefallenen eingesperrt!«
    »Was bedeutet das?«
    »Ihre Teufel, ihre Dämonen … ihre Verfluchten! Jene, die nach den Maßstäben der Zwergenkultur das Laster darstellen, und Schlimmeres.«
    »Es handelt sich also um religiöse Bildnisse?«
    »Nein«, erwiderte Wynn. »Es gab sie wirklich. Sie haben einmal gelebt, aber man nahm ihnen die ursprünglichen Namen. Sie bekamen neue, nach der Schande, die sie über sich brachten.«
    »Dies sind keine echten Sarkophage«, sagte Chane. »Sie lassen sich nicht öffnen. Es befinden sich keine Körper darin.«
    »Warum dann all die Mühe? Warum das Achteck im Boden? Ist es vielleicht etwas Magisches? Hat dies etwas mit Beschwörungen oder dergleichen zu tun?«
    Chane sah auf das große Oktagon hinab.
    Magier riefen bei ihren Künsten weder Götter noch Heilige an. In diesem Teil der Welt waren Religionen weiter verbreitet als in seiner Heimat. Die meisten Bauern der Fernländer hielten an einem Aberglauben fest, bei dem es um Naturgeister und dunkle Einflüsse ging. Hier und dort praktizierte man verschiedene Formen der Ahnenverehrung.
    Chane wusste von Priestern – und anderen –, die behaupteten, von höheren Mächten auserwählt zu sein. Mit großen Zeremonien und Ritualen beeindruckten sie die Leichtgläubigen.
    »Manche Priester können angeblich vor den Verdammten schützen«, sagte er. »Aber es ist nur ein Firlefanz, der das Volk beeindrucken soll. Sie jagen den Leuten Angst ein, um sie auf diese Weise zu kontrollieren und zu beherrschen.«
    Er wollte seinen Erklärungen noch etwas hinzufügen, aber Wynn kam ihm zuvor. »Sehen die Steingänger für dich wie ein Haufen Scharlatane aus?«
    »Du bist eine Gelehrte«, sagte er. »Weshalb glaubst du an solchen Unsinn?«
    »Und warum hast du gezögert, als wir zum ersten Mal den

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