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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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reagierte ebenso wenig auf die Worte der Herzogin wie die anderen.
    »Offenbar kann ich ihn nicht in Stein fangen«, knurrte Asche-Splitter. »Wie sonst soll man jemanden töten, der bereits tot ist?«
    Reine starrte ihn erstaunt an. Er glaubte doch nicht etwa Wynns absurden Behauptungen, oder?
    »Wir müssen ihn irgendwie festhalten«, sagte Asche-Splitter zu Chuillyon. »Du kannst uns vor seinen Manipulationen schützen, ihn aber nicht daran hindern, direkt zu handeln.«
    Reine griff nach Chuillyons Ärmel. »Ihr dürft den Mörder nicht zurückbringen, nicht hierher in die Nähe von Frey!«
    Der Elf sah fast traurig auf sie hinab, und dann verhärteten sich seine Züge.
    »Wir brauchen den Âthkyensmyotnes gar nicht zurückzubringen«, erwiderte er kühl. »Er wird von allein kommen.«
    Reine konnte sich jederzeit in eine Aura königlicher Unnahbarkeit hüllen, wenn sie wollte, dadurch unerreichbar und unerschütterlich wirken. Aber Chuillyons eisiger Blick ließ sie erbeben.
    »Wovon redet Ihr da?«, fragte sie erneut. »Diesen Namen kenne ich nicht. Heißt so der Mann im schwarzen Mantel?«
    »Er ist kein Mann«, sagte Chuillyon. »Obwohl er einmal einer gewesen sein könnte.«
    »Genug Theatralik«, grollte Asche-Splitter. »Es nützt überhaupt nichts, ihr Angst einzujagen.«
    »Angst ist durchaus angebracht, wenn wir es mit dem zu tun haben, was wir vermuten«, hielt ihm Chuillyon entgegen.
    Diese Worte gefielen Reine gar nicht.
    »Ihr könnt doch nicht das Geschwätz der jungen Weisen glauben«, sagte sie. »Wandelnde Tote … Geister … was auch immer.«
    Die Weisen befürchteten die Rückkehr eines alten Feindes, der mit einer vergessenen Ära in Verbindung stand, mit einem großen Krieg, der in grauer Vorzeit stattgefunden hatte. Viele Leute – die meisten – hielten jenen Krieg nur für einen Mythos. Reine war selbst davon überzeugt gewesen, bis sie Frey geheiratet und das Geheimnis der Âreskynna-Blutlinie kennengelernt hatte. Und bis ihre Kontakte mit der Weisengilde zu häufig geworden waren.
    Die königliche Familie teilte die Ansicht der Premins, dass die Welt noch nicht bereit war, die Wahrheit über den Alten Feind und einen vergessenen Krieg zu hören. Die Âreskynna und auch Reines Onkel, König Jacqui Amornon Faunier, und alle ihre Vorfahren hatten über Generationen hinweg gewartet und Ausschau gehalten, ohne etwas verlauten zu lassen.
    Reine hatte erst durch Frey davon erfahren.
    Doch dieser Unsinn von Chuillyon, vom ältesten Berater der Familie, und auch vom Meister der Steingänger … Das war zu viel. In Kriegen kämpften die Lebenden, nicht die Toten, in vergangenen ebenso wie in zukünftigen.
    Chuillyon beobachtete sie, als läse er in ihrem Gesicht wie in einem Buch.
    Amarant ballte die Fäuste an der Hüfte. »Was ist hier geschehen? Und was wird geschehen?«
    Balsam öffnete den Mund, aber Bollwerk kam ihr zuvor.
    »Bald«, sagte er und wandte sich dann empört an Asche-Splitter. »Du willst ihm hier eine Falle stellen, bei unseren ehrenwerten Toten?«
    Reines Blick ging zwischen den Zwergen hin und her, während ihre Ärger wuchs. War auch Meister Bollwerk dem Unsinn der jungen Weisen erlegen?
    Chuillyon wandte den Blick von ihr ab und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte Asche-Splitter. »Wir wollen ihn nur lange genug festhalten, um ihn zu erledigen.«
    »Seid ihr dazu imstande?«
    Asche-Splitter atmete tief durch, und Zweifel erschien in seinem Gesicht. »Man hat mich die Methoden gelehrt, so wie die Meister vor mir. Aber ich fürchte, dass es eine Weile dauern würde, diesem Unhold eine Falle zu stellen. Wir müssten dieser Aufgabe unsere ganze Aufmerksamkeit widmen, und trotzdem bliebe der Ausgang ungewiss.«
    Chuillyon runzelte die Stirn. »Derzeit fällt mir leider nichts Besseres ein.«
    Plötzlich hallte eine donnernde Stimme durch die Höhle. »Zuerst müssen wir uns um andere Angelegenheiten kümmern!«
    Dorn-im-Wein schritt auf sie zu, und das phosphoreszierende Licht glänzte auf den stählernen Kappen der einzelnen Lederschuppen seines Panzerhemds. Im Gegensatz zu den anderen Steingängern war sein lehmbraunes Haar kurz, ebenso der Bart. Einige Strähnen ragten in die Stirn und über die Ohren.
    »Die Wächter im Zugangstunnel sind tot!«, verkündete er. »Aber der Thänæ beim Portal hat niemanden gesehen.«
    Asche-Splitter schüttelte den Kopf. »Das Geschöpf hat einen Weg an ihm vorbei gefunden.«
    Reine sah zur Öffnung des Haupttunnels. Der Weisen-Mörder

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