Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
mochte Wynn Hygeorht zum Seatt gefolgt sein, aber der Tod der Wächter weiter oben bedeutete, dass er einen anderen Weg zur Unterwelt genommen hatte.
    Es gab nur eine Erklärung: Der Mörder war ihr gefolgt.
    »Ich muss die Konklaven warnen und feststellen, was in den Siedlungen passiert ist«, sagte Dorn-im-Wein.
    Asche-Splitter übergab den Stab Chuillyon.
    »Hoheit …«, wandte sich Asche-Splitter an Reine. »Dorn-im-Wein braucht Euren Hauptmann, zumindest bis weitere Wächter im Tunnel postiert sind. Tristan kennt sich mit pragmatischen Strategien besser aus als wir.«
    »Natürlich«, sagte sie und winkte zustimmend.
    Doch der Hauptmann blieb stehen. »Meine Pflicht gilt vor allem Leben und Blut der Königlichen.«
    »Du kannst die Sicherheit des Prinzen gewährleisten, indem du die Unterwelt schützt«, sagte Reine. »Chuillyon kann die Magie des Fremden abwehren, und was gewöhnliche Angriffe betrifft …«
    Sie legte die Hand auf den Griff ihres Säbels.
    Tristan blieb stehen, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Reine hob ein Knie, zog einen Dolch mit schmaler Klinge aus dem Stiefel und steckte ihn an den Gürtel.
    »Ich habe gerade eine Anweisung erteilt, Hauptmann«, sagte sie.
    Tristan nickte widerstrebend, wandte sich ab und folgte Dorn-im-Wein zum Haupttunnel. Chuillyon ging in eine andere Richtung.
    »Wohin wollt Ihr?«, fragte Reine.
    Er zögerte, ohne sich umzudrehen. »Ich spreche mit der Weisen.«
    »Warum? Sie hat nur gelogen und betrogen. Was erhofft Ihr Euch von einer solchen Person?«
    »Bestätigung«, sagte Chuillyon.
    Reine war mit einigen schnellen Schritten bei ihm und fasste nach seinem Ärmel. »Ihr seid ein königlicher Berater, nicht mein Aufpasser. Was verbergt Ihr und Asche-Splitter? Was hat es mit diesem Ath… Athkin… auf sich?«
    Chuillyon drehte sich mit einem Ruck um.
    » Âthkyensmyotnes «, zischte er, und Reine wich zurück.
    »Der oberste Geist«, fuhr Chuillyon fort. »Ein weiteres vergessenes Wort, wie Wynn Hygeorhts ›Wrait‹. Ich habe in wenig bekannten Geschichten und Überlieferungen danach gesucht, als ich von den Morden in Calm Seatt und ihren Umständen erfuhr. Als ich etwas entdeckte, hatten Wynn Hygeorht und ihre Gefährten die Sache bereits in ihre Hände genommen.«
    Reine starrte ihn nur an.
    Chuillyons Heimat befand sich weit im Süden des Lhoin’na-Lands, und er war nie länger als zwei Tage fort gewesen. Wenn er zur Gilde in Calm Seatt gegangen wäre, hätten Hochturm oder Skyion es vermutlich erwähnt. Woher also stammte sein Wissen?
    Oder waren es nichts weiter als Ausflüchte? Hatte er den Namen vielleicht ganz woanders erfahren?
    »Eure Ungläubigkeit ist im Augenblick nebensächlich«, warnte der Elf. »Die Sicherheit Eures Gemahls ist wichtiger als Eure eigene, wichtiger auch als die Texte. Das Ungeheuer darf nicht von ihm erfahren.«
    Chuillyon löste seinen Arm aus Reines Griff.
    »Ich rate Euch, vor allem daran zu denken, Hoheit«, sagte er und sah zu Asche-Splitter. »Kommst du mit? Ich nehme an, auch du möchtest die Weise hören.«
    Asche-Splitter hatte dem Wortwechsel stumm zugehört. Ohne ein Wort schloss er sich Chuillyon an, und sie machten sich auf den Weg.
    Reine sah ihnen verblüfft nach und folgte ihnen rasch.

20
    Chane schauderte, obwohl er die Kälte nicht fühlte. Zusammen mit Wynn und Schatten war er in völliger Finsternis eingesperrt. Er konnte überhaupt nichts sehen.
    »Öffnet die Tür!«, rief Wynn. »Ihr müsst zuhören!«
    »Hör auf«, sagte Chane. »Sie sind weg. Lass deinen Kristall hell werden. Ich sehe überhaupt nichts.«
    »Was? Aber du bist doch … untot.«
    »Selbst meine Augen brauchen etwas Licht.«
    Er hörte das Rascheln von Kleidung, und ein mattes Glühen erschien in der Dunkelheit, zunächst orangerot.
    Chane beobachtete, wie es heller wurde und durch Wynns schmale Finger filterte, die den Kaltlampen-Kristall rieben. Sie sahen sich beide um.
    Schatten stand auf der linken Seite der steinernen Stufe und schnüffelte. Hinter ihr führte eine Treppe nach unten, an einer gewölbten Wand entlang. Die Stufe – der Treppenabsatz – war nur etwa zwei Meter lang und etwas mehr als einen breit, und darunter erstreckte sich rabenschwarze Dunkelheit. Das Licht des Kristalls reichte zwar ein Stück über die gewölbte Wand, aber nicht bis zur Decke empor.
    Chane schaute die Treppe hinunter, konnte aber nicht erkennen, wohin sie führte. Seine Gedanken waren in Aufruhr.
    Der Wrait existierte noch. Er

Weitere Kostenlose Bücher