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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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hatte die Hand auf den Boden gelegt und Feuer entstehen lassen, Flammen wie lebende Wesen. Zwerge waren aus den Wänden gekommen. Ein kleines Geschöpf aus Stein mit einem glühenden Auge war auf die gleiche Weise erschienen und dann mitten in der Luft zerbrochen, an einer von dem Elf geschaffenen Barriere.
    Und was noch schlimmer war: Hunger wütete in ihm.
    Die Unterwelt zu erreichen, hatte ihn große Anstrengungen gekostet, ganz zu schweigen vom Kontakt mit dem Wrait. Doch hier gab es praktisch keine Möglichkeit für ihn, Nahrung aufzunehmen. Chane fürchtete, was geschehen mochte, wenn er in Verzweiflung geriet.
    Er blickte zurück und rechnete mit Niedergeschlagenheit in Wynns Gesicht. Was er stattdessen sah, erstaunte ihn.
    Im Licht des Kristalls sah er Härte in ihren Zügen. Dort zeigte sich ein Zorn, den Chane nie zuvor bei ihr gesehen hatte.
    »Dummköpfe und Idioten!«, stieß sie hervor. »Sie wissen nicht, womit sie es zu tun haben, und sie sperren die ein, die ihnen helfen könnten!«
    Wynn wandte sich ihm zu, und die unvertraute Schärfe wich aus ihrem Gesicht.
    »Wenn uns der Wrait hier angreift, können wir uns nicht zur Wehr setzen«, sagte sie. »Ohne den Stab sind wir hilflos.«
    Das Offensichtliche zu betonen, half ihnen nicht weiter, dachte Chane, behielt diesen Gedanken aber für sich, denn ohne sein Schwert oder die Dinge in seinem Rucksack fühlte er sich ebenso hilflos wie Wynn.
    »Wie kann er überlebt haben?«, flüsterte die junge Weise. »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er verbrannte.«
    Sie schien keine Antwort zu erwarten.
    »Er ist mehr als nur ein Geist«, sagte Chane. »Offenbar verfügt er über magische Kräfte. Und wenn er ein Edler Toter ist … Geschöpfe wie ich lassen sich nicht leicht außer Gefecht setzen.«
    Wynns Blick ging zu der Narbe an seinem Hals, die seinen Worten Nachdruck verlieh. Auch er war zum zweiten Mal von den Toten auferstanden.
    »Und das andere Wesen, das vor dem Elfen in der Luft zerbrochen ist?«, fragte Wynn.
    »Ich erinnere mich daran, einmal darüber gelesen zu haben. Beschworene Aspekte der Elemente, ausgestattet mit einem eigenen Bewusstsein.« Chane zögerte und schüttelte den Kopf. »Wir sollten gut auf unsere Umgebung achten und nach Ungewöhnlichem Ausschau halten.«
    »Warum ist es hier so dunkel?« Wynn trat an ihm vorbei zu Schatten. »Hier kommt keine Phosphoreszenz von den Wänden, so wie in den Höhlen.«
    Normalerweise wusste Chane Wynns neugierige Natur durchaus zu schätzen, aber jetzt ging sie ihm auf die Nerven. Vielleicht lag es an dem Hunger, der ihm immer mehr zusetzte – das Ungeheuer in seinem Innern zerrte an seinen Ketten.
    Wynn hielt den Kristall über Schatten, damit sein Licht auf die Treppe fiel. Chane betrachtete die gewölbte Wand, die glatt war, nicht so rau wie die Wände in den Höhlen. Er schloss daraus, dass dieser Ort künstlichen Ursprungs war, kein auf natürliche Weise entstandener Hohlraum. Außerdem gab es hier unten keine Kondensfeuchtigkeit.
    Chane machte einen Schritt an Wynn vorbei. Ein Dutzend Stufen weiter unten hatte Schatten die Führung übernommen und schnüffelte sich einen Weg durch die Finsternis. Chane zählte die Stufen nicht, aber es lagen ziemlich viele hinter ihnen, als das Licht des Kaltlampen-Kristalls schließlich das Ende der Treppe erreichte. Wenn sie in der Dunkelheit vom Treppenabsatz gefallen wären … Sie hätten sich auf dem langen Weg nach unten den Hals brechen können.
    Die Stufen folgten der Wölbung der Wand, was auf einen runden Raum hindeutete. Unten bildeten sich erste Konturen von aufragenden Objekten in der Dunkelheit. Schließlich berührte das Licht des Kristalls etwas in der Mitte des Bodens
    Chane spürte Wynns Hand auf der Schulter.
    »Ich habe diesen Ort schon einmal gesehen«, flüsterte die junge Weise.
    »Wann? Wie?«
    »Schatten sah ihn in Erz-Lockens Erinnerungen.«
    Sie schob sich an ihm vorbei und eilte nach unten. Chane folgte ihr. Bevor er den Boden erreichte, wurden die Umrisse deutlicher – offenbar stammten sie von Statuen.
    Doch Chanes Aufmerksamkeit galt der glänzenden Scheibe in der Mitte.
    Die Platte aus rötlichem Metall, vielleicht poliertes Messing, durchmaß mindestens drei oder vier Schritte und wies Symbole auf. Schatten brachte die letzte Stufe hinter sich und machte einen Bogen um die Scheibe, aber Wynn hielt auf die nächste Statue zu.
    »Warte!«, rief Chane.
    Sie blieb stehen, eine Armeslänge von einem seltsam geformten

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