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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Informationen.
    Shirvêsh Klöpfel glaubt, dass Hochturms Familie unter Meerseite wohnt. Wenn wir sie finden können, gelingt es uns vielleicht, seinen Bruder zu lokalisieren, und dann die Steingänger und die Texte.
    Der Diener verschwand mit einem leisen Plopp , als gewöhnliche Luft dorthin strömte, wo er sich eben noch befunden hatte.
    Hoffnung und gleichzeitig Verwunderung bestimmten Sau’ilahks Gedanken.
    Die junge Weise wollte also zur Meerseite des Berges, weil sie nach Verwandten von Domin Hochturm suchte, nach seinem Bruder, über den sie die Hassäg’kreigi zu finden hoffte. Was konnte sie über die Steingänger wissen? Jene Sekte bildete ein großes Geheimnis, selbst für die Zwerge. Aber Wynn schien aus irgendeinem Grund zu glauben, dass die Steingänger mit den alten Texten in Verbindung standen. Sie hatte überzeugt geklungen, woraus Sau’ilahk schloss, dass sie etwas Wichtiges erfahren hatte.
    Er bedauerte nicht, einen Teil seiner Kraft für die Beschwörung verwendet zu haben, denn jetzt wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war: Wynn würde ihn zum Ziel führen. Erneut gab er sich dem Dämmern hin.
    Diesmal stellte er sich keinen Ort aus seiner Erinnerung vor. Stattdessen konzentrierte er sich auf das ferne Licht der Tram und hielt dieses Bild vor dem inneren Auge fest.
    Sau’ilahk verschwand aus dem Tunnel, verschlungen von einem Moment des Dämmerns. Sofort bemühte er sich, wieder zu erwachen.
    Vor ihm rasselte die Tram, der letzte Wagen war so nahe, dass er ihn hätte berühren können – ein blinder Schritt schien ihn Hunderte von Metern durch den Tunnel getragen zu haben.
    Die Tram rasselte weiter und entfernte sich schnell.
    Sau’ilahk wiederholte den Vorgang. Den Blick auf den letzten Wagen gerichtet, ein kurzes Dämmern, ein weiterer »blinder Schritt« … So folgte er Wynn durch den Berg.

4
    Wynn hielt sich noch immer an der Kante der Sitzbank fest, nicht aus Furcht, sondern weil ihr schlecht war. Die arme Schatten gab schon seit einer ganzen Weile keinen Mucks von sich.
    Der Wagen schaukelte die ganze Zeit über, insbesondere dann, wenn er durch Kurven rollte. Das gefiel Wynns Magen ganz und gar nicht, und was für sie alles irgendwie noch schlimmer machte: Chane schien immun zu sein. Gelegentlich sah er besorgt zu ihr zurück.
    »Bei der Rückfahrt nehmen wir einen der vorderen Wagen«, sagte er. »Wenn wir näher bei der Maschine sind, ist das Schaukeln vielleicht nicht so stark.«
    Wynn biss sich auf die Unterlippe. Solche Vorschläge waren schön und gut, aber sie halfen ihr jetzt nicht weiter. Chane neigte dazu, jedes Problem mit Vernunft anzugehen, und sie fragte sich, ob er echte Anteilnahme kannte. Hinzu kam, dass sie sich wie in einer Falle fühlte.
    Trotz der offenen Seiten des Wagens, durch die Fahrtwind hereinwehte, konnte man kaum etwas sehen. Alles blieb dunkel, und immer wieder stellte sie sich vor, wie die in der Finsternis verborgenen Tunnelwände näher kamen.
    »Wahrscheinlich geht das Schaukeln auf die Konstruktion der Gleise zurück«, fuhr Chane fort. »Hast du sie gesehen?«
    Wynn starrte auf seinen Hinterkopf. Normalerweise war Chane sehr schweigsam, aber jetzt schwatzte er regelrecht. Vielleicht wollte er sie von ihrem Elend ablenken.
    »Einfach zu warten, die Gleise«, fügte er hinzu. »Und leicht zu schmieden. Man legt sie in der gewünschten Richtung aus, und die Tram findet ihren Weg von ganz allein, ohne dass ein Steuerungsmechanismus nötig wäre.«
    Wynn schluckte. »Chane, bitte … hör auf zu reden.«
    Er drehte den Kopf und hob die Brauen, wie überrascht von ihrem Ton. Gleichzeitig rollten die Wagen durch eine scharfe Linkskurve.
    Wynn schloss die Augen und stöhnte. Ihre Hände schlossen sich noch fester um den Rand der Sitzbank.
    Kurz darauf hörte sie das Quietschen von Metall auf Metall.
    »Wir werden langsamer«, sagte Chane. »Voraus gibt es Licht, mehr als vom Kristall der Maschine.«
    Zumindest diese Worte hieß Wynn willkommen.
    Hoffnungsvoll öffnete sie die Augen und beugte sich übers Geländer. Sie bemerkte etwas Licht weiter vorn, genug, um die Seite des Wagens zu erkennen und die schemenhaft vorbeihuschende Tunnelwand.
    Ihr wurde erneut übel.
    Das Licht wurde heller, zu einem matten Glühen, und die Tunnelwand glitt weniger schnell vorbei. Zu Wynns Erleichterung erreichte die Tram eine weitere Höhle und hielt dort mit einem letzten Quietschen an.
    Krallen kratzten unter der Sitzbank, und Schatten wimmerte.
    Wynn sah zum

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