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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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Hunden, die nach Fressbarem suchten. Doch die Bewegungen dieses Tiers wirkten anders, und er sah genauer hin.
    Der Hund blieb oben auf dem Pier stehen und beobachtete die Menschen weiter unten.
    Drei Männer luden dort Fracht in ein breites, flaches Ruderboot. Selbst im Licht der nahen Laternen sahen sie nicht so gut wie Chane im Dunkeln. Neugierig geworden näherte er sich dem Pier.
    Der Hund war größer, als er zunächst gedacht hatte. Er mochte etwa so groß sein wie ein Timberwolf, aber Beine und Schnauze waren länger, die Ohren höher. Im Licht der Laternen schien das dunkelgraue Fell zu schimmern.
    »Ich hab genug von dieser Hetzerei«, sagte einer der Arbeiter. »Wann können wir endlich was essen?«
    »Mach weiter!«, brummte ein anderer. »Morgen früh brechen wir auf, und uns fehlt noch Fracht für die Überfahrt. Je mehr wir an Bord nehmen, desto größer sind unsere Gewinnanteile am Ende der Reise.«
    Der dritte Mann schnaufte nur.
    Der Hund hob den Kopf und schaute zu einem Dreimaster im Hafen. Er schien zu wissen, worüber die Männer sprachen.
    Das Licht einer Laterne spiegelte sich in seinen hellblauen Augen wider.
    Der Hund schlich zu einer Treppe und tappte auf leisen Pfoten zum unteren Teil des Piers. Für einen Moment glaubte Chane, Chap zu sehen.
    Doch dieser Hund war dunkler und schlanker. Er schien jünger zu sein und hatte vielleicht noch nicht sein volles Gewicht erreicht. Chap war ein einzigartiger Jäger der Untoten, doch dieses Tier schien zur gleichen Spezies zu gehören. Chane näherte sich lautlos und sah über den Rand des Piers.
    Der Hund hatte eine große, leicht verbeulte Truhe erreicht, die darauf wartete, ebenfalls an Bord gebracht zu werden. Während die drei Männer Kisten auf dem Ruderboot verstauten, hob der Hund mit der Schnauze den Deckel an und kletterte in die Truhe, die gefaltete Tücher enthielt.
    Chane beobachtete den Vorgang fasziniert.
    »He, ihr da!«, rief er dann. »Wohin fährt das Schiff?«
    Einer der Arbeiter sah auf und wischte sich Schweiß von der Stirn.
    »Nach Langinied, beim ersten Licht des Tages«, antwortete er. »Wenn wir es rechtzeitig beladen können. Wir haben Fracht für die Überfahrt zur anderen Seite. Anschließend geht’s weiter nach Süden, zur östlichen sumanischen Küste.«
    Chane blickte zum großen Segelschiff. Er hatte von der Insel namens Langinied gehört, die angeblich einer der wenigen zivilisierten Orte auf dieser Seite von Wynns Kontinent war. Um ihr Heimatland zu erreichen, musste man noch weit übers Land reisen.
    Zwei der Matrosen nahmen die alte Truhe und stellten sie neben die Kisten auf dem großen Ruderboot.
    Ein seltsamer Hund, der sich versteckt hatte und an der Reise zu jenem fernen Kontinent teilnehmen würde. Und der einzige andere Hund seiner Art, den Chane kannte, war ein guter Freund von Wynn gewesen.
    »Könnt ihr noch einen Passagier mitnehmen?«, fragte er.
    »Was?«, fragte der dritte Mann und versuchte, das Boot ruhig zu halten, als seine beiden Kollegen einen mit Seilen verschnürten Ballen an Bord brachten. Offenbar hatte er Chanes Krächzen nicht verstanden.
    »Eine Passage!«, rief er.
    Der Mann sah ihn groß an. »Es befinden sich bereits alle Passagiere an Bord. Ihr müsst mit dem Zahlmeister reden, dort drüben.«
    Der Matrose zeigte zum unteren Teil des Piers. Chane bemerkte einen hageren Mann, der das Beladen eines weiteren Ruderboots beaufsichtigte. Es wurden gerade Wasserfässer an Bord verstaut.
    Kurze Zeit später hatte Chane eine Passage vereinbart, zu einem hohen Preis – die Überfahrt kostete ihn fast sein ganzes Geld. Er kehrte landeinwärts zurück und hatte den Hafen bereits ein ganzes Stück hinter sich gelassen, als er schließlich eine Kutsche fand, die ihn erst zu seinem Gasthaus brachte und dann zurück zum Hafen. Erstes Licht zeigte sich am östlichen Horizont als er dort eintraf, und der Zahlmeister wartete ungeduldig bei einem leeren Ruderboot.
    An Bord des Seglers ging Chane sofort unter Deck. Aber er suchte nicht etwa seine kleine Kajüte auf, sondern den Frachtraum, und dort hielt er zwischen den Kisten, Fässern und Ballen nach einer alten Truhe Ausschau.
    Wenn der Hund Chap ähnelte, konnte er einen Untoten wittern, und zweifellos merkte er, wenn sich ihm jemand näherte. Chane blieb dennoch unbesorgt, denn er trug Welstiels »Ring des Nichts«. Mehr als einmal hatte der Ring Welstiel und auch ihn selbst vor Chap und Magiere verborgen. Chane wollte herausfinden, warum das

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