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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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zugeordnet werden konnten oder zu keiner von ihnen gehörten. Bei einer weiteren Erwähnung von Li’kän erschienen noch zwei andere Namen.
    Vespana und Ga’hetman.
    Unbehagen regte sich in ihr.
    Der nächste Satz, beziehungsweise Fragmente davon, bezeichnete die weiße Untote als »Tochter des Geliebten«.
    Wynn erstarrte.
    Tochter, also Kind – Li’kän zählte zu den Kindern. Vespana und Ga’hetman wurden mit ihr erwähnt. Und Volyno und Häs’saun waren mit ihr im eisigen Schloss gewesen.
    Die Kinder, unter ihnen Li’kän, waren alles Edle Tote.
    » Valhachkasej’â!«, fluchte Wynn leise, mehr aus Furcht als aus Zorn.
    Vor mehr als tausend Jahren hatten Vampire ihrem »Geliebten« bei einem Krieg geholfen, der die Geschichte der Welt ausgelöscht hatte. Es waren fünf, nicht einer, nicht Li’kän allein, und sie hatte all die Zeit überlebt …
    Wynn scheute davor zurück, diesen Gedanken zu Ende zu denken.
    Gab es die anderen vier noch?
    Ein Vampir, der seit über tausend Jahren existierte und mit einer der drei Magie-Arten vertraut war, konnte eine Macht erreichen, die weit über die eines Magiers hinausging. Vielleicht wurde er sogar so mächtig, dass er durch Wände gehen und seinen Körper nach Belieben entmaterialisieren konnte, um von einem Schwert durchdrungen zu werden, ohne dabei zu Schaden zu kommen.
    Hatte Rodian vielleicht teilweise recht in Hinsicht auf die schwarze Gestalt? War der Unbekannte ein Magier und gleichzeitig ein Vampir wie Chane?
    Gehörte er vielleicht zu den vier anderen »Kindern«?
    Wynn schlug in ihrem Tagebuch eine leere Seite auf und begann damit, alle Namen aufzuschreiben.
    Sie notierte die Namen der fünf Kinder. Bei den anderen musste sie noch herausfinden, wer von ihnen zu den Ehrfürchtigen und Fressern der Stille gehörte. Sie las weiter und gelangte zu einer Stelle, wo der Originaltext unleserlich wurde. Nur noch einzelne Teile von Volynos Schilderungen ließen sich entziffern.
    … durch süßen Sieg [unbekannte Symbole/Zeichen] … … Welt noch immer zerrissen und … … Gehorsames Hab und Gut in großer Zahl … . Westliche Streitmacht wurde zerstört. Geliebter suchte Zuflucht … . Die Kinder trennten sich.
    Wynn verharrte mit dem Federkiel bewegungslos über ihrem Tagebuch.
    Die fünf Kinder trennten sich. Was bedeutete das? Hatten sie sich zerstritten? Und warum hatte der Geliebte Zuflucht gesucht, und vor wem oder was?
    Volyno und Häs’saun hatten sich mit Li’kän und der Kugel in die Pockenhöhen zurückgezogen, in das von Dienern in Schnee und Eis errichtete Schloss. »Gehorsames Hab und Gut« – damit waren vermutlich Sterbliche gemeint, und nicht nur Menschen. Wynn ahnte, was aus ihnen geworden war. In der Höhle unter dem Schloss hatte Magiere Hunderte von uralten Skeletten gesehen, und nur einige davon stammten von Menschen. All jene Leute, die vielleicht verhungert waren … Sie hatten die Feste errichtet, vielleicht zum Schutz der Kugel, die Magiere, Leesil und Chap derzeit an einem sicheren Ort unterzubringen versuchten.
    Aber was war mit Volyno und Häs’saun geschehen?
    Wynn konnte sich kaum vorstellen, dass sie einfach gegangen waren, denn Li’kän schien an jenem Ort gefangen gewesen zu sein. Wenn die weiße Untote versucht hatte, irgendetwas zu unternehmen, war sie von einem unbekannten Einfluss zurückgehalten worden. Über tausend Jahre hatte sie dort oben in den Pockenhöhen verbracht, in all den langen Jahrhunderten den Verstand verloren und schließlich vergessen, wie man sprach. Volyno und Häs’saun schienen nicht mehr zu existieren, aber es blieb unklar, was ihre Existenz ausgelöscht hatte.
    Und wenn mit »trennten sich« eine räumliche Trennung gemeint war … Dann blieb die Frage, wohin Vespana und Ga’hetman verschwunden waren. Und warum hatten sie sich getrennt, was auf eine Schwächung ihrer Gruppe hinauslief, und ihren Herrn verlassen? Drei waren mit der Kugel aufgebrochen. Was war aus den anderen Beiden geworden?
    Und vor allem: Wohin hatte sich der »Geliebte« zurückgezogen?
    Vielleicht suchte die schwarze Gestalt nach Antworten auf diese Fragen. Vielleicht ging es ihr darum, jene alten Diener des Feindes zu finden.
    Plötzlich stieß Wynn auf einen Ausdruck, dessen Rätselhaftigkeit alles andere überschattete.
    … die Anker der Schöpfung …
    Sie überprüfte den Originaltext in der linken Spalte. Der übersetzte Teil schien eine Art Sumanisch zu sein, vielleicht Iyindu, aber der Rest fehlte. Wynn nahm sich

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