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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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hellblauen Augen mit den gelben Flecken brachte Gewissheit.
    Wynn brauchte keinen Namen zu suchen.
    Chap hatte bereits einen gewählt und ihn seiner Tochter über Seerose mitgeteilt, ohne Worte. Ein Name, der aus seiner eigenen Erinnerung stammte und einen alten Wolfshund betraf – auf dieses Weise wollte er das Tier ehren, das ihn gerettet hatte.
    Wynn legte der Hündin vorsichtig die Hände an den Kopf.
    »Schatten«, flüsterte sie.
    Die junge Majay-hì reagierte nicht. Wynn versuchte, alle bewussten Gedanken beiseitezuschieben, und konzentrierte sich allein auf das Erinnerungsbild des alten Wolfshunds. Als Antwort spürte sie, wie ihr eine feuchte Zunge übers Gesicht strich.
    Es würde noch eine Weile dauern und mehr Mühe erfordern, bis sie sich besser verständigen konnten.
    Wynn nahm ihre Sachen und verließ das Zimmer, gefolgt von Schatten.
    »Meister Tärpodious, bleibt alles so liegen, wie ich ich es zurücklasse? Oder muss das Material für die Nacht gesichert werden?«
    Für einen Moment wich die Strenge aus seinem Gesicht, vielleicht deshalb, weil sie sich Sorgen um die Sicherheit der Texte machte. Immerhin war er ein Archivar, der sein Leben dem Katalogisieren von Wissen gewidmet hatte. Dann bemerkte er den »Wolf«, und seine Miene verfinsterte sich wieder.
    »Ich bringe die Unterlagen zu ihrem … sicheren Ort zurück«, sagte er. »Aber morgen findest du wieder alles so vor, wie du es jetzt zurücklässt.«
    »Danke«, erwiderte Wynn und fragte sich, wo die Übersetzungen aufbewahrt wurden.
    »Komm, Schatten«, sagte sie. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir in den Garten wollen, bevor das Fallgatter heruntergelassen wird. Es dürfte kaum jemandem gefallen, wenn du dich auf dem Hof erleichterst.«
    Sie eilte zur Treppe, und Schatten lief an ihrer Seite. Als sie sich dem Seiteneingang des Gemeinschaftsraums näherten, zögerte Wynn und fragte sich, ob sie besser einen Umweg machen sollte.
    Plötzlich stapfte ihr Domin Hochturm aus dem Flur entgegen.
    »Oh, perfekt«, murmelte sie und hielt Schatten am Genick fest.
    Zweifellos hatte der Domin von ihrer neuen Freundin gehört und kam nun zu ihr, um diesem Unsinn ein Ende zu machen. Aber Hochturm warf nur einen kurzen Blick auf Schatten. Er runzelte die Stirn und wirkte aufgeregt.
    »Was ist?«, fragte Wynn.
    »Nikolas ist erwacht und … « Hochturm unterbrach sich und richtete einen finsteren Blick auf Wynn. »Hauptmann Rodian ist gekommen, aber Nikolas fragt nach dir.«

15
    Rodian folgte einem in Braun gekleideten Lehrling durch die Gilde. Als sie das Hospiz erreichten, bemerkte er Hochturm und Wynn, die hinter ihm durch den Flur eilten. Hochturm nickte ihm einen Gruß zu, aber Rodian achtete kaum darauf. Sein erstaunter Blick galt dem großen, langbeinigen Wolf an Wynns Seite.
    Er sah genauso aus wie das Tier vor dem »Aufrechten Federkiel«.
    »Zurück zu deinen Studien«, wies Hochturm Rodians Eskorte an, und der Lehrling eilte fort.
    Der Hauptmann richtete seine Aufmerksamkeit auf Wynn. »Ihr sorgt immer wieder für Überraschungen.«
    »Ich erkläre es später«, sagte sie schnell. »Zuerst möchte ich zu Nikolas.«
    Wynn trat durch die Tür, bevor er Einwände erheben konnte, und der Wolf blieb an ihrer Seite.
    Rodian folgte ihr. Bei der nächsten Gelegenheit hatte Wynn tatsächlich einiges zu erklären.
    Hochturm kam als Letzter in den langen Raum mit den vier schmalen Betten. Ein kleiner Tisch stand an der Rückwand, in den Regalen darüber Gläser mit Kräutern, Pulvern und Flüssigkeiten. Nikolas lag im ersten Bett, und ein alter Mann mit knochigem Gesicht und braunem Umhang beugte sich über ihn. Der Alte richtete sich auf, als er die Besucher sah.
    Sein erstaunter Blick richtete sich auf den Wolf, aber Hochturms Kopfschütteln veranlasste ihn, kein Wort darüber zu verlieren.
    »Das ist Domin Bitworth, Hauptmann«, sagte Wynn. »Er hat sich um Nikolas gekümmert.«
    Rodian nickte und sah auf den jungen Mann im Bett hinab, der nun wieder bei Bewusstsein war.
    Graue Strähnen durchzogen Nikolas’ Haar, aber in sein Gesicht war etwas Farbe zurückgekehrt. Er sah dünn und abgezehrt aus. Wynn setzte sich auf die Bettkante.
    »Ich bin froh, dass du wieder wach bist.«
    Der Wolf kam näher und schnüffelte an der Decke. Rodian stellte erstaunt fest, dass ihn niemand daran hinderte. Furcht erschien in Nikolas’ Augen. Er zog die Beine unter der Decke an und wich zum Kopfende des Bettes zurück.
    »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte ihn Wynn

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