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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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Wynn mit einem Korb in den Armen an ihm vorbei. Sie warf ihn, und erst dann sah Leesil den großen, dunklen Majay-hì, der Magiere angriff.
    Weiße Kugeln flogen aus dem Korb, den Wynn geworfen hatte und der den angreifenden Hund an der Schulter traf. Der Majay-hì war davon so überrascht, dass er langsamer wurde, und einen Moment später prallte Chap gegen ihn. Beide rollten knurrend durchs Gras.
    Osha erwachte schließlich aus seiner Starre und folgte Wynn.
    Leesil wich Brot’an aus und versuchte, Magiere zu erreichen, aber jemand packte ihn von hinten.
    Er wirbelte herum und schlug mit der Faust zu, ohne zu sehen, wer ihn aufzuhalten versuchte. Schimmerndes Weiß erschien kurz vor seinen Augen, und dann packte ihn jemand am Handgelenk.
    Seine Mutter stieß den Arm beiseite und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Leesil erstarrte, entsetzt von dem, was er fast getan hätte.
    Nein’a sah ihn an. »Was hast du mitgebracht?«
    Leesil verstand nicht, was sie meint e – bis sie den Kopf drehte und den Blick auf Magiere richtete.
    Das Bewusstsein des Ältesten Vaters glitt am Rand der Lichtung von einem Baum zum anderen. Aus dem Innern einer Ulme beobachtete er das Geschehen und sah, wie der seltsame Majay-hì Fréthfâre angriff. Dann rückte Magiere in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit.
    Weit von der Lichtung entfernt und tief im Innern seiner Eiche krümmte sich der Älteste Vater zusammen. Niemand hörte sein Wimmern.
    Er sah, wie die Hand der Frau mit dem animalischen Gesicht den Stamm einer Birke berührt e – das Leben des Waldes erzitterte. Es tat dem Ältesten Vater weh, als würde ein Teil aus ihm gerissen.
    Alte Erinnerungen regten sich in entlegenen Winkeln seines Gedächtnisses. Voller Sorge fokussierte er seinen Geist auf das bleiche Ungeheuer.
    Magieres Zorn richtete sich auf Sgäile.
    »Untote!«, zischte dieser, und eine Klinge erschien in seiner Hand.
    Sie sah nur ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu Leesil und öffnete den Mund, ohne einen Ton von sich zu geben.
    Hinter ihr, am Rand der Lichtung, raschelte es im Gebüsch.
    Sgäile hob die Hand und rief einen Befehl auf Elfisch. Weder die Geste noch die Worte galten Magiere, doch sein von Abscheu erfüllter Blick blieb auf sie gerichtet.
    »Aufhören! Ihr alle! Schluss damit!«
    Brot’ans Stimme hallte über die Lichtung. Magiere drehte den Kopf und spannte die Muskeln. Hinter dem großen Elfen stand Leesil; seine Mutter hielt ihn am Handgelenk fest.
    Osha hatte die Arme um Wynn geschlungen.
    »Magier e … genug!«, rief die junge Weise. »Bitt e … bring dich wieder unter Kontrolle.«
    Fréthfâre kniete in der Nähe, vor der weißen Majay-hì, die ihr den Weg versperrte. Nicht weit von ihnen entfernt stand Chap vor einem größeren dunklen Hund. Der Rest des Rudels näherte sich.
    Magieres Kopf schmerzte, als die Dhampir in ihr zurückwich. Je mehr ihre dunkle Seite schrumpfte, desto heftiger zitterte sie. Als hätte sie zu viel von Wynns Tee getrunken oder zu vie l … Leben aufgenommen.
    Sie wankte zurück, stolperte, stieß gegen einen Baumstamm und hielt sich daran fest.
    Ein weiterer Schock durchfuhr Magiere.
    Ihr wurde schwarz vor Augen, und in der plötzlichen Dunkelheit formten sich seltsame Bilder.

14
    Tief im Innern seiner Eiche keuchte der Älteste Vater schmerzerfüllt.
    Das bleiche Ungeheuer in Gestalt einer Menschenfrau berührte die Birke in dem Augenblick, als sein Bewusstsein sie erreichte.
    Er fühlte, wie das Leben des Baums von Magieres Körper aufgenommen wurde. Er fühlte es so, als berührte sie ihn und saugte seine Kraft auf, und gleichzeitig stiegen Erinnerungen in ihm hoch und umhüllten ihn in seinem Leid.
    Jemand wie Magiere war im Dunkeln zu ihm gekommen, vor langer, langer Zeit.
    Sorhkâfaré, Licht auf dem Gras. So hatte damals der Name des Ältesten Vaters gelautet.
    Müde und erschöpft war er auf eine fleckige Wolldecke gesunken, schmutzig nach mondelangen Gewaltmärschen. Er ließ nicht einmal seine Wunden behandeln und lag in der Dunkelheit seines Zelts.
    Nur zwei seiner Kommandeure hatten den Tag überlebt. Er hatte mehr Offiziere auf dem Schlachtfeld verloren als während des ganzen letzten Monats. Jemand rief draußen nach ihm, aber er antwortete nicht. Nach kurzer Zeit erklang die Stimme erneut.
    »Die Reihen der Menschen und Zwerge sind so dezimiert, dass sie den Kampf nicht fortsetzen können. Sie müssen sich zurückziehen.«
    Über die Situation beim Feind war nichts bekannt. Sorhkâfaré

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