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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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Sorhkâfaré wich erschrocken fort.
    »Steh auf, Herr!«, sagte der Schemen. Er sprach auf Elfisch. »Der Feind hat die Pferde getötet. Wir müssen laufen!«
    Das Bild vor Sorhkâfarés Augen klärte sich, und er sah einen seiner Kommandeure. Snähacróe streckte die Hände nach ihm aus, aber Sorhkâfaré achtete nicht darauf und hielt nach Kædmon Ausschau.
    Der Mann lag links von ihm, zusammengekrümmt und auf der Seite. Der Schaft eines Elfenspeers ragte aus seiner Brust. Die silberne Spitze steckte tief im Körper, und schwarze Flüssigkeit rann aus der Wunde.
    Sorhkâfaré starrte darauf und war sich der Präsenz von Snähacróe gar nicht richtig bewusst, bis ihn sein Landsmann auf die Beine zog.
    Kædmon rollte sich herum und stützte die Hände auf den Boden. Er stemmte sich hoch, hob den Kopf. Snähacróe hielt verblüfft inne und starrte den Menschen an.
    Kædmon begann zu zittern, und alle Muskeln in seinem Leib schienen sich zu verkrampfen. Die Finger bohrten sich in den Boden, als wollten sie sich dort festhalten und ihn daran hindern aufzustehen.
    »Lauft«, brachte er wimmernd hervor.
    Sorhkâfaré zögerte noch immer. Der Mann konnte nicht mehr am Leben sein. Noch immer rann schwarzes Blut über den Speerschaft, und hinzu kam ein Messer, das tief in seinem Hals steckte. Es war einfach nicht möglich, dass jemand mit solchen Wunden überlebte.
    »Lauf t … solange ihr noch könnt!«, rief Kædmon.
    Snähacróe riss Sorhkâfaré herum, und sie flohen.
    Hinter ihnen bewegten sich Silhouetten, und Sorhkâfaré hörte ihre stapfenden Schritte. Immer mehr kamen, und unter ihnen sah er Kämpfer von beiden Seiten, die am vergangenen Tag gefallen waren. Ihre Gesichter erschienen ihm zu bleich.
    Und ihre Augen funkelten gierig.
    Sorhkâfaré …
    Der Name haftete in Magieres Gedanken, als sie langsam das Bewusstsein wiedererlangte.
    »Sgäilsheilleache, Schluss damit!«
    Es war Brot’ans Stimme, aber Magiere sah nur schemenhafte Bewegungen um sich herum und fühlte Moos im Gesicht.
    Plötzlich atmete sie schwer.
    »Sie ist unnatürlich!«, stieß Sgäile hervor. »Eine Untot e – in unserem Wald!«
    »Nein«, erwiderte Brot’an scharf. »Sie ist etwas anderes. Befolge jetzt meine Anweisungen!«
    Magiere atmete dreimal tief durch, und dann begriff sie.
    Brot’an hatte den anderen nicht erzählt, was er in Darmouths Gruft gesehen hatte. Er hatte ihr Geheimnis für sich behalten.
    Es spielte keine Rolle mehr. Inzwischen wussten die anderen Bescheid, denn sie waren Zeugen ihrer Veränderung geworden.
    Die Schemen vor ihren Augen gewannen allmählich Konturen. Sie lag auf der Seite, die eine Hand im Moos vor ihrem Gesicht. An den Fingernägeln bemerkte sie Blut.
    Aber die Finger der Hand waren nicht so lang und braun wie in ihrem Trau m … beziehungsweise in der Vision, oder wie auch immer sie die Szenen nennen sollte, die sie heimgesucht hatten. Sie sah nur ihre eigene Hand und nicht die des Elfenmannes, zu dem sie geworden wa r – Sorhkâfaré.
    Wie hatte es dazu kommen können? Magiere erinnerte sich nicht daran, die Reste eines Opfers berührt und versucht zu haben, den untoten Mörder im Augenblick des Todes zu sehen.
    Sie drehte sich auf den Rücken und hielt nach den Gesichtern der anderen Ausschau. Sie sah zur Birke, die sie berührt hatte, bevor um sie herum alles schwarz geworden war, und plötzlich zitterte sie.
    An der Rinde zeigten sich Spuren ihrer Hände. An der Stelle des Kontakts waren dunkle Stellen entstande n – totes Holz. Kleine Stücke hatten sich aus der Borke gelöst.
    »Leesil!«, rief sie.
    »Hie r … ich bin hier!«, antwortete er, gefolgt von: »Aus dem Weg!«
    Eine feuchte Nase strich ihr über den Hals, und einen Moment später sah sie Chap. Sie grub die Finger in sein Fell und hielt sich fest. Leesil sank neben ihr auf die Knie.
    Magiere schlang die Arme um ihn und drückte den Kopf an sein Kettenhemd, als könnte sie sich auf diese Weise vor allen Blicken verbergen.
    »Es ist alles in Ordnung«, flüsterte er.
    Noch immer spürte sie die Nachwirkungen des Schocks in ihrem Körper und dachte an die Spuren, die ihre Finger an der Birke hinterlassen hatten. Nichts war in Ordnung.
    Magiere drückte sich noch fester an Leesil und hörte, wie das Leder seines Kettenhemds knarrte und die Stahlringe rasselten. Der fremde Name zog noch immer durch ihre Gedanken. Die Verbündeten jenes Manne s … mit farblosen Augen wankten sie durch die Nacht, an den spitzen Zähnen das Blut jener,

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