Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
Vom Netzwerk:
Elf würde an einem solchen Ort leben wollen.
    »Bewegung!«, befahl Fréth und gab Magiere von hinten einen Stoß.
    Magiere taumelte nach vorn und streckte instinktiv die Hand aus, um sich an der zentralen Wurzel abzustützen, zog die Hand aber sofort wieder zurück. Wynn ergriff ihren Arm, stützte Magiere und merkte, wie sehr sie zitterte.
    Leesil wirbelte herum, und Fréth hob ihre Klinge.
    »Du würdest es nicht wagen«, sagte er. »Dein ekelhafter Herr braucht mich noch.«
    »Genug«, warnte Brot’an, doch sein Blick galt Fréth.
    »Und Chap würde es nicht zulassen«, flüsterte Leesil der Elfe zu.
    Mehrere Dinge gleichzeitig beanspruchten Wynns Aufmerksamkeit. Magiere zitterte auf eine Weise, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Normalerweise fürchtete sie sich nicht so leich t – und ihre Furcht hatte Zorn zur Folge, nicht Schwäche.
    Etwas Graues bei der Treppe zog Wynns Blick auf sich.
    Chap kam mit gefletschten Zähnen die Stufen herab.
    Sgäile versuchte, den Hund festzuhalten. Leesil stieß ihn beiseite, als Chap mit einem wütenden Knurren von der Treppe sprang.
    Fréth sah den Hund erst, als er nach ihrem Handgelenk schnappte. Erschrocken ließ sie das Stilett fallen und riss den Arm aus Chaps Mau l – die Klinge bohrte sich in den Boden. Der Hund knurrte laut, und Fréth wich vor ihm zurück.
    Leesil nahm Fréths Stilett, bevor Sgäile ihn daran hindern konnte. Wynn beschränkte sich darauf, die zitternde Magiere zu stützen.
    Fréth erreichte die unterste Stufe, hielt sich mit der einen Hand an der Wand fest und trat zu. Ihr Fuß traf Chap an der Brust und stieß ihn zur Seite. Aber der Hund wandte sich ihr sofort wieder zu, sprang näher, bellte und versperrte der Elfe den Weg.
    Brot’an schob sich zwischen sie. Chap schnappte nach seinem Arm und zog ihn auf ein Knie.
    »Hör auf, Chap!«, rief Wynn.
    Brot’an setzte sich nicht zur Wehr. Reglos blieb er auf den Knien und wartete, bis Chap sich beruhigen würde.
    Leesil bedrohte Sgäile mit dem Stilett, doch sein Blick glitt zu Fréth. »Ich hätte nichts dagegen, dich zu töten. Rühr nie wieder mich oder meine Gefährten an.«
    »Cha p … lass ihn sofort los!«, befahl Wynn dem Hund.
    Chap gab Brot’ans Arm widerstrebend frei, grollte und kehrte zu Magiere zurück. Er behielt den großen Elfen im Auge, der nun aufstand. Dunkle Flecken bildeten sich an Brot’ans zerrissenem graugrünen Ärmel.
    Er bemerkte Leesils Klinge und streckte die Hand aus. »Bitte.«
    »Gib sie ihm«, flüsterte Magiere.
    Leesil drehte das Stilett und reichte es Brot’an mit dem Griff voran.
    »Fréthfâr e … «, sagte Brot’an in einem warnenden Ton und warf ihr das Stilett zu. »Halt Abstand. Und benimm dich.«
    »Das gilt auch für dich«, wandte sich Wynn an Chap, obwohl sie erleichtert war, ihn zu sehen. »Wo bist du gewesen?«
    Chap hörte auf zu grollen, und das geistige Summen und Knistern kehrte zu Wynn zurück. Ich habe beobachtet.
    »Hier entlang«, sagte Sgäile und ging durch den Raum.
    Wynn verstand nicht, bis sie die Öffnung in der dicken Wurzel sah. Sgäile trat hindurch, und Wynn folgte ihm vor Magiere.
    Im schwachen Kerzenlicht sah Wynn nur türkisfarbene und safrangelbe Kissen auf dem Boden, doch dann fiel ihr Blick auf die Person in der Kammer.
    In einer Art hölzernen Wiege, die aus der gegenüberliegenden Wand ragte, lag der älteste Elf, den sie je gesehen hatte. An der vertrockneten, verschrumpelten Gestalt wies kaum mehr etwas darauf hin, aus welchem Volk dieser Alte stammte.
    Die Augen im abgezehrten Gesicht lagen tief in den Höhlen und hatten den größten Teil ihrer Farbe eingebüßt. Diese alten Augen blinzelten nie, und durchs dünne Haar war hier und dort die Kopfhaut zu sehen. Als der uralte Mann Magiere sah, zitterte er vor Furcht oder Zorn.
    »Warum sind wir hier?«, fragte Leesil.
    »Damit ein Urteil über euch gefällt wird«, kam Fréths Stimme vom Eingang.
    Brot’an stand vor ihr. Sgäile trat zu der hölzernen Wiege und verneigte sich respektvoll. Der Greis sah ihn nicht einmal an.
    »Ein Urteil?«, wiederholte Wynn.
    Die dünne, näselnde Stimme des Ältesten Vaters erklang und sprach auf Belaskisch.
    »Kein Untoter wird diesen Wald vergiften. Vernichtet das Monstrum, sofort.«
    Sgäiles Kopf blieb gesenkt, und er antwortete nicht.
    »Du stirbst, bevor jemand sie anrührt«, warnte Leesil.
    »Sie ist nicht untot«, stieß Wynn hervor.
    »Das ist wahr«, fügte Brot’an hinzu und kam näher. »Und auf diese Weise

Weitere Kostenlose Bücher