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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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untoten Zauberers zu verfolge n … «, fuhr Wynn fort. »Manchmal kehrt sie zurück. Wie auch immer Chap sie mir damals genommen ha t … Etwas ging dabei schief, und inzwischen wird es immer schlimmer. Ich konnte die besondere Wahrnehmung herbeirufen, als ich sie brauchte, doch anschließend musste Chap sie fortlecken.«
    »Aber du hörst ihn noch immer, auch ohne die mantische Sicht?«, fragte Magiere.
    Wynn nickte, zuckte dann zusammen und brachte ein einzelnes Wort hervor: »Sorhkâfaré.«
    Leesils Hände lagen noch immer auf Magieres Beinen, und er spürte ihre plötzliche Anspannung.
    Wynn ballte die Fäuste und sah Chap an. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst das lassen! Mach es nur, wenn ich bereit bin.«
    Chap achtete nicht auf sie und sah Magiere an. Leesils Blick kehrte zu der Frau zurück, die er liebte.
    Jenes Wort, dieser Nam e … Bedeutete er ihr etwas? Magieres Gesicht war immer bleich, aber jetzt schien sie noch etwas blasser zu sein als sonst.
    »Wo hast du diesen Namen gehört?«, flüsterte sie.
    »Nicht ich habe ihn gehört, sondern Chap«, erwiderte Wynn.
    Leesil folgte Magieres Blick zu Chap. Wynn sackte ein wenig in sich zusammen und sprach für Chap, wobei sie ziemlich elend wirkte. Während die junge Weise Chaps Mitteilungen weitergab, sah Leesil, wie sich seine eigene Furcht in Magieres Augen widerspiegelte.
    Der Älteste Vater hatte während des Krieges der »Vergessenen Geschichte« gelebt, wie die Weisen jene Zeit nannten. Wie viel Zeit seitdem vergangen war, blieb Spekulationen überlassen. Selbst sein eigenes Volk erinnerte sich nicht daran, woher er kam.
    Die Weisen waren sich noch immer nicht einig, wann der Krieg stattgefunden hatte, und auch Chap wusste es nicht, denn seine Erinnerungen vermittelten ihm keine Vorstellung von Zeit. Wie viele Jahrhunderte auch immer vergangen sein mochten, damals war Sorhkâfaré noch jung gewesen. Jetzt war er das Oberhaupt der Anmaglâhk und unglaublich alt.
    Was Leesil hörte, erklärte noch immer nicht den fanatischen Hass des Ältesten Vaters auf die Mensche n – er war so stark, dass er den Elfen über Generationen hinweg Furcht vor den Menschen gepredigt hatte.
    Und woher kannte Magiere den Namen, den er damals getragen hatte?
    »Was sonst hast du mir nicht erzählt?«, fragte er etwas zu scharf.
    Magiere gab keine Antwort.
    Wynn zuckte mehrmals zusammen, als Chaps Worte aus ihr strömten. Als sie von der Nacht nach der Schlacht sprach, beobachtete Leesil, wie es in Magieres Gesicht zu arbeiten begann. Mehr als einmal formten ihre Lippen einen Namen, bevor Wynn ihn aussprach.
    »Ich weiß Bescheid«, hauchte Magiere. »Ich war dort! Ich war in jener Nacht bei ih m … als ich auf Nein’as Lichtung in Ohnmacht fiel.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Leesil.
    In Magieres Stimme fehlte die sonst für sie typische Schärfe, als sie Chap ansah und sagte: »Du bist wieder in meinem Kopf gewesen.«
    Leesil erinnerte sich an das erste Mal, als sie eine Vision gehabt hatte. In Bela war es geschehen, als sie ein Stück Kleidung von einem Opfer in der Hand gehalten hatte. Sie war zum Fundort der Leiche gegangen und hatte dort noch einmal den Moment erlebt, wie ein Untoter über die Tochter eines Adligen hergefallen war. Doch auf Nein’as Lichtung hatte sich nichts dergleichen abgespielt.
    Magiere schüttelte langsam den Kopf. »Ich wollte nur alles töten, was mich daran hinderte, dich zu finden. Als ich den Baum berührt e … Plötzlich war ich beim Ältesten Vater, oder zumindest in seinen Erinnerungen.«
    »Hast du Untote gesehen?«, fragte Wynn. »Vampir e … in Gestalt von gestorbenen Soldaten?«
    Magiere sah sie an. »Sie wussten damals nicht, was geschah. Sie liefen landeinwärts in Richtung von On-ni L o…, Lo n … «
    Wynn setzte sich abrupt auf. »Aonnis Lhoin’n?«
    Magiere nickte. »Ich weiß nicht, ob sie es dorthin schafften, aber eins steht fest: Sorhkâfaré, heute der Älteste Vater, überlebte damals.«
    »Bist du sicher, dass du den Namen richtig verstanden hast?«, vergewisserte sich Wynn. »Aonnis Lhoin’n?«
    Magiere hob den Kopf. »Warum? Hast du irgendwo darüber gelesen?«
    »Nein«, antwortete Wynn. »Der Ort existiert noch.«
    Die junge Weise sah aus, als hätte sie etwas sehr Ungewöhnliches entdeckt. Mit wachsender Skepsis blickte sie ins Leere, und schließlich bildeten sich Falten auf ihrer Stirn.
    »Moment mal«, sagte Leesil. »Du hast jenen Ort gesehe n … Und er trägt noch immer den gleichen

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