Dhampir
ausdruckslos, bis auf Én’nish, die giftig blickte, und Fréthfâre, in der es die ganze Zeit über zu brodeln schien. Brot’an sah sich mit sonderbarer Unsicherheit um.
Magiere wollte keine weiteren Konfrontationen mit Sgäile und hoffte, dass Leanâlhâm seiner Aufforderung nachkam.
Leanâlhâm wich zurück, und ihr Gesicht verschwand in der Dunkelheit zwischen zwei Bäumen.
» Shiuvâlh !«, kam es scharf von Sgäiles Lippen.
Das Wort kannte Magiere nicht, aber der scharfe Ton machte sie noch wachsamer. Ein Schatten erschien hinter Leanâlhâm, gefolgt von einem zweiten auf der rechten Seite. Magiere drehte sich um und stellte fest, dass sich weitere Gestalten von hinten und von den Seiten näherten.
»Leesi l … «, flüsterte sie warnend.
Er drehte den Kopf und beobachtete die finsteren Gestalten in der Nacht.
Osha trat näher zu Wynn. Sgäile zog sein Stilett, wie auch Fréthfâre. Brot’an wandte sich langsam um, und die seltsame Unsicherheit in seinen Zügen wich kaltem Unmut. Der erste Schatten gewann Konturen und Substanz.
Urhkar stand ruhig und gelassen da. Hinter ihm kam noch ein Anmaglâhk, und dann weitere. Alle bis auf den älteren Anmaglâhk hatten kurze Bögen mit Pfeilen auf den gespannten Sehnen.
Mindestens zwanzig Anmaglâhk umgaben Magiere, Leesil und Wynn auf allen Seiten. Kein Wunder, dass Sgäile sie so angetrieben hatt e – ihm war die ganze Zeit über klar gewesen, was sie am Ziel erwartete.
»Du verlogener Sohn eine r … «, begann Leesil, den Blick auf Sgäile gerichtet.
Magiere ergriff seine Hand und drückte fest zu, sah dann zu Wynn. Deren gerunzelte Stirn deutete auf etwas jenseits von Furcht hin, vielleicht auf Zorn, der sich in der einstmals schüchternen jungen Weisen zusammenbraute. Aber Magiere wusste: Wenn sie sich unter den gegenwärtigen Umständen auf einen Kampf eingelassen hätten, wäre ihr Tod gewiss gewesen.
Fréth und Sgäile sahen sie an. Sgäiles Klinge zeigte auf den Boden, doch Fréths war gehoben.
»Was soll das?«, fragte Leesil.
Brot’an wandte sich mit einem angedeuteten Kopfschütteln an Urhkar, doch der ältere Anmaglâhk reagierte nicht darauf.
»Weicht zur Seite und lasst uns durch!«, rief Brot’an.
Nicht ein Anmaglâhk rührte sich von der Stelle. Fréth setzte sich in Bewegung, trat auf Magiere und Leesil zu.
»Ihr kommt mit uns.«
Aus dem Augenwinkel sah Magiere, wie Leesil einen Schritt zurückwich und das Gewicht verlagerte. Sechs Anmaglâhk näherten sich mit schussbereiten Bögen. Zwei Pfeile zielten auf Wynn.
»Nein!«, flüsterte Magiere. »Es sind zu viele für einen Kampf.«
Und dann trat Brot’an vor Wynn, und die ihr geltenden Pfeile zeigten auf ihn.
»Sie hat recht«, sagte er schlicht. »Wir müssen warten und einen anderen Weg finden, dies zu regeln.«
Leesil drehte den Kopf von einer Seite zur anderen, und sein Blick huschte zwischen den Anmaglâhk hin und her. Keiner der Elfen ließ seine Waffe sinken.
»Los!«, befahl Fréth.
Leesil trat neben Magiere, und sie folgten Brot’an. Geradewegs ins Zentrum von Crijheäiche ging es. Magieres Sorge wuchs, als man sie auf eine von Wohnbäumen gesäumte große Lichtung führte.
Neben den Eingängen sah sie weitere Anmaglâhk. In der Mitte der Lichtung ragte eine riesige Eiche auf, der größte Baum, den Magiere bisher im Elfenwald gesehen hatte.
»Sie bringen uns zum Ältesten Vater«, flüsterte Leesil.
Wynn blieb in der Nähe von Magiere, während sie sich dem Wohnbaum des Ältesten Vaters näherten. Sie hielt nach Chap Ausschau, aber er war nirgends zu sehen. Auch Seeroses Rudel fehlte. Sgäile zog den Vorhang im Eingang der gewaltigen Eiche beiseite.
»Die Treppe hinunter!«, befahl Fréth.
Wynn sah beunruhigt zu Brot’an hoch, der kurz nickte und hinter Sgäile durch den Eingang trat. Leesil kam als Nächster, dann Magiere. Wynn folgte ihnen, Fréth blieb dicht hinter ihr.
Im Innern des Raums erhellten Kerzenlaternen einen schmucklosen Raum. Auf der linken Seite führte eine Treppe aus lebendem Holz in die Tiefe. Wynn ging hinunter, und als sie von der letzten Stufe trat, fand sie sich in einem kleineren Raum wieder, mit Wänden aus Erde. In der Mitte sah sie eine Wurzel in der Größe eines kleinen Wohnbaums.
Gläserne Laternen hingen an den Wänden, und ihr gelbliches Licht fiel auf die dicke Wurzel, die sich oben durch die Decke wölbte. Wynn wusste nicht, warum sie hier waren, aber der unterirdische Raum bereitete ihr Unbehagen. Kein ihr bekannter
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