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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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über dem Schreibkopf enthält Schwammkraut, das Tinte aufnimmt. Mit einem solchen Federkiel kann man lange schreiben, bevor er neue Tinte braucht.«
    Wynn betrachtete die glänzende Spitze. »Ein solches Schreibinstrumen t … Ich habe nichts, das ich dir dafür geben könnte.«
    Gleann verdrehte seine großen Elfenaugen. »Wie sonst willst du Aufzeichnungen anfertigen und festhalten, was du während deiner Reisen erfährst?«
    »Großvater!«, entfuhr es Sgäile besorgt. »Ich halte das nicht für klug. Gewissen Leuten wäre es vielleicht nicht recht, wen n … «
    »Ich nehme an, mit ›gewissen Leuten‹ meinst du den Ältesten Vater.« Gleann schnaubte leise, zögerte aber, bevor er sich erneut an Wynn wandte. »Sei diskret und mach von diesen Dingen Gebrauch, wenn du allein bist.«
    Sgäile sprach leise zu Gleann, aber der Alte wischte seine Worte mit einer kurzen Handbewegung beiseite und klopfte Sgäile wie ein gönnerhafter Großvater auf die Schulter. Der junge Elf verzichtete auf weitere Einwände und beobachtete stumm, wie Gleann den Wildlederbeutel mit seinem Inhalt vor Wynn legte.
    »Danke«, sagte die junge Weise. »Vielen Dank.«
    Der Rest von Ungezwungenheit löste sich auf, als Sgäile abrupt aufstand.
    »Ruhen wir jetzt«, sagte Gleann. »Danke für das sehr angenehme Gespräch.«
    Als Chap hereinkam, steckten Grassamen und -halme in seinem Fell, und die Pfoten waren schmutzig. Er sah sich um, mit einer besonderen Wachsamkeit, die Magieres Nervosität verstärkte. Und sie wusste noch immer nicht, warum sie auf diese Weise empfand.
    »Sieh dich nur an!«, wandte sich Wynn an den Hund und rümpfte die Nase. »Wo hast du gesteckt? In einem solchen Zustand kriechst du nicht zu mir ins Bett.«
    Chap sah sie an und bellte zweimal für »Nein«. Überrascht von der eigenen Stimme jaulte er und wiederholte das doppelte Bellen, nicht ganz so laut wie beim ersten Mal. Dann ging er durchs Zimmer und rollte sich neben dem Waffenbündel und der Truhe zusammen. Magiere fragte sich, was er draußen angestellt hatte.
    Gleann führte sie ins Nebenzimmer mit den Bodenmatten. Leanâlhâm nickte ihnen zu, als sie eine gute Nacht wünschte, aber ihr Blick galt Leesil. Rasch wandte sie sich ab und eilte die Treppe hoch.
    Als Leesil den Vorhang zuzog, sah Magiere, dass Sgäile an der Wand neben dem Eingang des Hauptraums Platz nahm. Leesil blieb stehen, wie dazu bereit, den Schlafraum wieder zu verlassen. Magiere verstand ihn und seufzte.
    »Die Truhe ist sicher«, sagte sie.
    Wynn setzte sich auf eine der drei Matten. »Ich glaube, Sgäile würde nicht zulassen, dass sie jemand anrührt.«
    Leesil ließ den Vorhang los und wählte die Matte, die dem Eingang am nächsten war. Magiere ließ sich auf die andere sinken.
    Die weiche Unterlage roch nach frischem Gras, und der seltsame Stoff des Kissens fühlte sich wie Seide an. Dem Rest der Nacht sah Magiere mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie fürchtete, dass sie nicht einschlafen könnt e – oder einen Albtraum hätte, wenn der Schlaf sie doch fand. Die einzige Erleichterung bestand darin, nicht mehr von so vielen fremden Gesichtern umgeben zu sein. Allerdings erschien Leanâlhâm vor ihrem inneren Auge.
    »Wie erträgt sie es?«, fragte Magiere. »Wie erträgt sie es, inmitten von Leuten zu leben, die sie immer für andersartig halten?«
    Wynn zog die Decke hoch. »Wen meinst du? Oh, Leanâlhâm. Vielleich t … « Sie schüttelte traurig den Kopf und legte sich hin. »Ich weiß nicht. Ihr Name bedeutet ›Kind des Unglücks‹.«
    Zorn stieg in Magiere auf. Für sie hatten diese Worte eine ganz eigene Bedeutung. Ihre Mutter Magelia war gezwungen gewesen, sie zur Welt zu bringen, und kurz nach der Geburt war sie gestorben. Was konnte unglücklicher sein als so ein Schicksal?
    Leanâlhâm hatte zwar ihren Großvater und seltsamerweise auch Sgäile, aber sie trug einen Namen, der sie für ihr ganzes Leben zeichnete. Magiere dachte an Leesils Mutter und daran, wie grausam Elfenmütter zu ihren Kindern sein konnten.
    Lange Zeit lag sie wach unter ihrer Decke und hörte, wie Wynns Atemzüge ruhig und gleichmäßig wurden. Sie beobachtete Leesil, bis auch er einschlief, schloss dann die Augen und versuchte, Ruhe zu finden. Das beharrliche Zittern in ihr machte die Nacht endlos.
    Plötzlich stand sie in einem dunklen Wald und sah zwischen den Bäumen einen Schatten, der sich ihr näherte.
    Er setzte so behutsam einen Fuß vor den anderen, dass sich das Geräusch seiner

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