Dhampir
Männer.«
Leanâlhâm zögerte und sah Leesil nicht an. »Versteht ihr?«
»Ja«, flüsterte Wynn.
»Sie war schwer verletzt, als Gleann sie fand und nach Hause brachte. Einen Mond später wurde klar, dass sie ein Kind erwartete. Meine Großeltern taten, was sie konnten, um zu verhindern, dass das Kind als Außenseiter behandelt wurde.«
Leanâlhâm unterbrach sich und seufzte schwer. Im Schein des Feuers glitzerten die Tränen, die ihr über die Wangen rannen.
Leesil verstand. Selbst wenn Leanâlhâms Großeltern das Halbblutkind angenommen und geschützt hatte n – für einige der anderen Elfen war sie bestimmt eine Fremde gewesen.
»Großmutter starb in der Nacht, als meine Mutter zur Welt kam«, fuhr Leanâlhâm fort. »Großvater zerbrach innerlich, was oft beim Tod des Partners geschieht. Er überließ es Gleann, mich großzuziehen. Er wurde nie wieder gesehen.
Meine Mutter wa r … nicht ganz richtig im Kopf. Sie weinte oft und verließ nur selten die Wohnbäume der Enklave. Nur nachts ging sie hinaus, wenn sie allein im Wald sitzen konnte. Es war schwer für Gleann, dem es nicht gelang, ihr das Gefühl zu geben, zum Volk zu gehören.
Als meine Mutter erwachsen wurde, war Gleann ein angesehener Heiler. Ein junger Mann mit spirituellem Bewusstsein kam vom Clan Chiurr und bat um die Partnerschaft mit ih r – aber nur, wenn Gleann ihn als Heiler-Mündel akzeptierte. Ich glaube, dass mein Großvater verzweifelt war. Er wünschte sich so sehr ein normales Leben für meine Mutter, dass er sich einverstanden erklärte. Doch die Partnerschaft meiner Eltern war nur von kurzer Zeit. Mein Vater beendete sie, denn meine Mutter änderte sich nicht. Er ging nach meiner Geburt und kehrte zu seinem Clan zurück. Es war klar, dass er meine Mutter nie geliebt hatte, denn sonst wäre er nicht imstande gewesen, sie zu verlassen.«
Leesil wusste es besser. Liebe blieb nicht immer von Bestand, und manchmal reichte sie nicht aus.
»Kurze Zeit später verschwand meine Mutter eines Nachts«, sagte Leanâlhâm. »Einige im Südwesten sagen, man sah eine Frau, die in Richtung Berge unterwegs war. Sie ging allen aus dem Weg, die sich ihr näherten. Vielleicht fand sie einen Platz bei den Menschen.«
Leesil wartete auf mehr, aber Leanâlhâm schwieg.
»Du bist allein bei Gleann aufgewachsen?«, fragte er.
Sie nickte. »Außerdem gab es noch Sgäile, aber erst nachdem meine Mutter gegangen wa r … und nach seiner letzten Prüfung, durch die er zum Anmaglâhk wurde. Anschließend durfte er zu seiner Familie zurückkehren und dort leben, wo er wollte, obwohl sich die meisten Angehörigen seiner Kaste in Crijheäiche niederlassen.«
Leanâlhâm wandte sich Leesil zu
»Sgäiles Großvater war Partnerschaftsbruder des Vaters meiner Großmutter, obwohl er Gleann aus Respekt Großvater nennt. Sgäile und ich haben gemeinsames Blut. Er ist oft weg, aber dass er mich akzeptiert, bedeutet mir viel. Meine Mutter hat er nie kennengelernt, doch er setzte sich bei meinem Clan für mich ein, und er ist ein Anmaglâhk.«
Sie nickte langsam, als erinnerte sie sich an etwas.
»Seine Reisen brachten ihn in viele Länder, aber nie hat er dabei ein anderes Halbblut gesehen. Du bist das erste, dem er begegnete.«
Osha kam mit zwei ausgenommenen und gewaschenen Kaninchen aus dem Wald. Er trug auch ein gefülltes Tuch, an den Ecken zusammengebunden. Leanâlhâm atmete tief durch und stand auf.
»Ich sollte bei der Zubereitung des Essens helfen, denn es wird spät, und wir sind alle hungri g … ja?«
Leesil nickte ihr zu. Er wusste nicht, was er sagen sollte, obwohl sie so viel gemeinsam hatten. Worte verblassten zu Bedeutungslosigkeit neben den Dingen, die das Leben sowohl ihr als auch ihm aufgezwungen hatte. Er sah über die Lichtung hinweg zu Magiere, die mit Sgäile sprach. Chap leistete ihnen Gesellschaft. Leesils Blick verweilte für einige Sekunden auf Sgäile.
Der Mann musste mehr Verwandte haben als Leanâlhâm und Gleann, doch er bezeichnete den Wohnbaum eines Halbblutmädchens und eines exzentrischen alten Heilers als sein Zuhause und die beiden genannten Personen als seine »Familie«.
Leesil bezweifelte, dass es ihm jemals gelingen würde, Sgäile zu verstehen.
Magiere kam mit langen, zielstrebigen Schritten näher, und Sgäiles Anspannung wuchs. Er unterbrach das Gespräch mit Urhkarasiférin.
Nach der Konfrontation mit den Äruin’nas war es zu einer hitzigen Debatte mit dieser Frau gekommen, die ihre Waffen
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