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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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nach gebackenen und gebratenen Speisen, sondern auch nach Gewürzen und Kräutern, die sie nur aus den Gärten ihrer Heimat auf einem anderen Kontinent kannte.
    Trotz der regen Betriebsamkeit dieses Ortes spürte sie, dass alles mit der natürlichen Welt in Verbindung blieb.
    Kânte hielt den Kahn mit seiner Stange an, als vier Anmaglâhk durch den offenen Markt eilten und über den Pier liefen. Ihr langes blondes Haar wehte im leichten Wind. Niemand von ihnen trug den Umhang so zusammengebunden wie die Elfen, denen Wynn bisher begegnet war.
    Zuerst wandten sich nur wenige Bewohner von Crijheäiche den Besuchern zu, denn anlegende Schiffe und Kähne waren ein alltäglicher Anblick. Aus der Ferne gesehen hielt man Leesil und Magiere vielleicht sogar für Elfen, denn sie trugen die Kleidung von Einheimischen. Doch Chap erregte ein gewisses Aufsehen. Es schien keineswegs normal zu sein, dass ein Majay-hì an Bord eines Kahns unterwegs war.
    Der erste Anmaglâhk, der das Ende der Anlegestelle erreichte, war jung und fiel Wynn durch die zwar runden, aber deutlich vorstehenden Wangenknochen auf.
    »Sgäilsheilleache, willkommen«, sagte er auf Elfisch. »Fréthfâre hoffte, du würdest heute eintreffen.«
    Wynn und Magiere sah er nicht an. Er schien entschlossen zu sein, nicht einmal in ihre Richtung zu sehen.
    »Wo ist sie?«, fragte Sgäile ohne einen Gruß.
    »Beim Ältesten Vater«, antwortete der junge Elf. »Ich werde ihr mitteilen, dass du da bist.«
    »Hat jemand Én’nish gesehen?«, fragte Urhkar.
    Als der junge Anmaglâhk den alten Elf sah, versteifte er sich, wurde förmlich und verneigte sich respektvoll.
    »Ja, Greismasg’äh. Sie traf vor zwei Nächten hier ein.«
    Die Bedeutung des Wortes erschloss sich Wynn nicht sofort. Ein »Inhaber« von was? Vielleicht handelte es sich um einen Titel, denn das Wort gehörte nicht zu Urhkars vollem Namen.
    Sgäile nickte. »Sind die Unterkünfte vorbereitet?«
    »Ja, natürlich«, entgegnete der junge Elf.
    Sgäile drehte sich zu Leesil um und sprach auf Belaskisch. »Meine Kaste hat ein bequemes Quartier für euch alle vorbereitet. Bevor ihr mir folg t … Bitte überlasst mir erneut eure Waffen.«
    Leesil schnaubte. »Willst du uns irgendwo verstecken? Wo ist meine Mutter?«
    »Um ganz ehrlich zu sei n … Ich weiß es nicht«, sagte Sgäile und wandte den Blick ab. »Du wirst bald mit dem Ältesten Vater sprechen, und er wird dir ehrlich Auskunft geben. Bitte händigt mir nun eure Waffen aus.«
    Wynn schnallte den Dolch ab und war eigentlich sogar froh, ihn loszuwerden. Sie wollte ihn Sgäile reichen, zögerte dann aber und gab ihn Osha. Er nahm ihn überrascht entgegen, verbeugte sich und befestigte ihn an seinem Gürtel.
    »Also gut«, sagte Leesil und löste die Riemen seiner speziellen Klingen. »Ich möchte euer Oberhaupt sehen, und zwar bald. Heute.«
    Er hielt die Klingen und seine Stilette bereit. Sgäile nahm sie erleichtert entgegen. Magiere zögerte erneut, sich von ihrem Falchion zu trennen, aber schließlich gab sie es Sgäile wortlos. Leesil legte ihr die Hand auf den Nacken und strich mit den Fingern durch das schwarze Haar.
    Bei den Anlegestellen und am Hang gingen zahlreiche bunt gekleidete Elfen ihren Angelegenheiten nach. Wynn erkannte die Anmaglâhk unter ihnen. Sie fielen auf wie dunkle Kieselsteine am Grund eines klaren Baches.
    Kânte hob Leanâlhâms Bündel auf und reichte es ihr, wodurch das Mädchen nervös wurde und seinen Blick mied.
    »Ich danke di r … «, sagte Sgäile zu dem jungen Schiffsführer, wusste diesen Worten aber nichts mehr hinzuzufügen.
    Kânte hob die Hand. »Nicht nötig. Ich bin stets zu Diensten.«
    Er streckte Leanâlhâm die Hand entgegen. Das Mädchen wurde noch unsicherer, ergriff die Hand aber und ließ sich von Kânte auf den Pier helfen. Leesil nahm die Truhe mit den Totenköpfen und zog sich ihre Riemen über die Schultern. Osha und Urhkar gaben das Gepäck an die neu eingetroffenen Elfen weiter.
    Als Wynn hinter den anderen auf die Anlegestelle trat, deutete der erste junge Anmaglâhk auf Leesil und die Truhe. Leesil richtete nur einen stummen Blick auf ihn, und die Züge des jungen Mannes verhärteten sich. Zwei seiner Begleiter setzten das empfangene Gepäck ab und näherten sich.
    Als Leesil die Muskeln spannte, trat Magiere rasch vor ihn und schirmte ihn ab. Sgäile merkte, was geschah, und war mit einigen Schritten zwischen ihr und den Elfen.
    »Nein!«, sagte er scharf. »Weiter!«
    Der junge

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