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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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verraten hatte. Er hoffte, dass sie die menschliche Frau einholten, bevor sie und Chap Cuirin’nên’a erreichten.
    Es würde sehr schwer werden, Léshil zurückzuhalten, erst recht, wenn er seiner Mutter nahe war.
    Wenigstens befand sich Brot’ân’duivé bei ihne n – dieser Gedanke beruhigte Sgäile ein wenig. Er würde seinen weisen Rat brauchen.
    Én’nish wollte um die Gruppe herumgehen und den Weg in die gleiche Richtung fortsetzen wie Léshil und Magiere. Brot’ân’duivé hinderte sie daran, noch bevor Sgäile eingreifen konnte.
    »Du kannst uns folgen«, sagte er. »Aber denk daran, dass Sgäilsheilleache für die Menschen zuständig ist. Misch dich nicht ein.«
    Urhkarasiférin warf Én’nish nur einen kurzen Blick zu und wollte losgehen, aber Sgäile streckte die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. Er hatte noch eine andere Sorge.
    »Ich habe Leanâlhâm allein gelassen«, sagte Sgäile. »Bitte bleib bei ihr und sag ihr, dass ich zurückkehren werde, sobald ich die Möglichkeit dazu habe.«
    Urhkarasiférin neigte andeutungsweise den Kopf zur Seite und verriet nur damit seine Überraschung. Er war der ältere von ihnen und auf Sgäiles Bitte hin an dieser Mission beteiligt. Nach kurzem Zögern nickte er und lenkte seine Schritte in Richtung Crijheäiche.
    Von Osha gefolgt beeilte sich Sgäile, zu den anderen aufzuschließen, und er hörte, wie sich Én’nish und ihre beiden Begleiter ebenfalls in Bewegung setzten. Nach den ersten Schritten fragte er sich, warum Fréthfâre oder gar der Älteste Vater drei weitere Anmaglâhk schickte, um ihm dabei zu helfen, einen einzelnen Menschen zu finden.
    Dann schob er diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe.
    Chap lief neben Seerose. Er wurde müde und spürte, wie auch die Kräfte der Weißen nachließen. Manchmal wurde das Gebüsch zwischen den Bäumen so dicht, dass sie langsamer vorankamen. Wynn hockte auf dem Rücken des großen Hirschwesens, zum Hals vorgebeugt, und hielt sich am langen Fell fest.
    Der dunkle Anführer des Rudels verharrte plötzlich, und die anderen Majay-hì blieben bei ihm stehen. Einige von ihnen ließen sich hechelnd auf den Boden sinken; andere verschwanden im Unterholz.
    Der Dunkle hatte eine Rast beschlossen, und Chap war dafür nicht weniger dankbar als die anderen. Seerose legte sich auf den Waldboden, doch er lief zu Wynn und bellte einmal. Sie klammerte sich noch immer am Hals des Hirsches fest, der von einem Huf auf den anderen trat.
    Auf dem Rücken des silbernen Geschöpfs wirkte Wynn noch kleiner, wie ein Kind auf einem ausgewachsenen Pferd. Ihr Haar war zerzaust, das Gesicht schmutzig. Sie hatte keinen Mantel und zitterte in ihrer leichten Elfenkleidung.
    Chap bellte erneut, und Wynn hob den Kopf. Sie schwang das Bein über den Rücken des Hirsches und wollte sich vorsichtig hinabrutschen lassen, fiel aber und landete auf dem Hintern. Chap jaulte und drückte den Kopf an ihre Schulter.
    Sie war so müde, dass sie nicht einmal die Kraft aufbrachte, ihm die Hand auf den Kopf zu legen. Stattdessen folgte sie ihm auf Händen und Knien, als er dorthin zurückkehrte, wo Seerose ruhte.
    Die Majay-hì lagen jeweils zu zweit und zu dritt beisammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Wynn setzte sich neben Seerose, streckte langsam die Hand aus und streichelte ihren Rücken. Seerose stellte beide Ohren auf, rückte aber nicht von ihr fort.
    »Sie ist wunderschön«, sagte Wynn schließlich. »Alle Majay-hì sind schön.«
    Chap sah in ihr müdes Gesicht und hoffte für si e – und auch für sich selbs t – , dass sie nicht mehr lange auf diese Weise reisen mussten.
    »Ich dachte, alle Feengeborene wären wie du«, fügte Wynn hinzu, schloss die Augen und legte sich hin. »Ich wusste nicht, dass sie s o … unabhängig sind. Und gleichzeitig ähneln sie dir.«
    Chap kroch auf dem Bauch zu ihr, um sie zu wärmen. Die Winter in diesem Land waren viel milder als jenseits der Berge, doch die Nächte konnten recht kalt werden.
    Er fand einen sonderbaren Moment des Friedens, wenn man bedachte, was bei dieser Reise auf dem Spiel stand. Wynn lag zwischen Seerose und ihm, und er genoss es, den Boden seiner Heimat unter sich zu wissen. Langsam fielen ihm die Augen zu.
    Ein Ruf hallte durch die Nacht.
    Mehrere Majay-hì bewegten sich und standen auf, als Chap die Augen öffnete. Der Ruf in der Ferne wiederholte sich, und er erkannte ih n – er stammte von einem der silbernen Hirschwesen.
    Der

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