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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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dabei von Baum zu Baum. Als er bemerkte, in welche Richtung der von ihnen eingeschlagene Weg führte, nahm seine Besorgnis immer mehr zu.
    Wie konnten sie von jenem Ziel wissen?
    Zu dem Rudel gehörte der Majay-hì, der mit Léshil gekommen war.
    »Nach Norden!«, stieß er hervor. »Sgäilsheilleache und seine Begleiter müssen unbedingt aufgehalten werden. Bring sie hierher zurück!«
    Fréthfâre sprang auf, vom scharfen Ton überrascht.
    Seit einigen Tagen trafen Clan-Älteste ein, und es hieß, dass sie es nicht für besonders klug hielten, Menschen den Aufenthalt in diesem Land zu erlauben. Der Älteste Vater wollte vermeiden, dass sie von diesem unberechenbaren menschlichen Verhalten erfuhren.
    Und er konnte nicht zulassen, dass die Gruppe den Ort erreichte, zu dem sie unterwegs war.
    »Geh!«, rief er schrill. »Niemand von ihnen darf zu Cuirin’nên’a gelangen!«
    Sgäile führte die anderen durch den Wald und wusste, dass allein ihn die Schuld traf.
    Er konnte keinem der anderen Elfen einen Teil der Verantwortung geben, nicht einmal dem jungen, unerfahrenen Osha. Es war seine Entscheidung gewesen, ihn als Wächter beim Wohnbaum zurückzulassen.
    Osha war später zur Kaste gekommen als die meisten anderen Anmaglâhk, und in den fünf Jahren danach hatte er es nicht geschafft, Mündel eines Lehrers zu werden. Er blieb ein Novize, dessen Fertigkeiten sich auf ein Minimum beschränkten. Aber Osha wollte sich nützlich machen, und Sgäile respektierte und verstand diesen Wunsch.
    Er hatte Osha beauftragt, Léshils Unterkunft zu bewachen, und diese Entscheidung hatte nun die schlimmste Nacht seines Lebens zur Folge. Én’nish war von Fréthfâre ausgeschickt worden, bevor er Gelegenheit bekam, das neue Problem zu löse n – was bedeutete, dass der Älteste Vater Bescheid wusste.
    Es erforderte keine große Intelligenz zu begreifen, wie der Älteste Vater davon erfahren hatte. Én’nish musste auf der Lauer gelegen und eine günstige Gelegenheit abgewartet haben.
    Sgäile unterbrach seine Überlegungen, als sie einen Hang mit einem großen Felsen erreichten. Neben dem Felsblock untersuchte Urhkarasiférin den Boden.
    »Ein Rudel war hier«, sagte Brot’an und deutete auf Pfotenspuren. »Und jemand mit kleinen menschlichen Füßen.«
    »Wynn?«, fragte Léshil.
    Magiere trat an Sgäile vorbei und sah sich die Spuren an.
    »Kein Blut«, sagte sie.
    Erleichterung erfasste Sgäile und wich gleich darauf Argwohn. Vielleicht hatte Chap dafür gesorgt, dass Wynn nichts zustieß, aber wie konnte Magiere im Dunkeln feststellen, dass hier kein Blut vergossen worden war? Auch Léshil beobachtete sie besorgt. Én’nish und ihre beiden Begleiter blieben zwischen den Bäumen zurück.
    »Kommt«, sagte Sgäile und ging den Hang hinauf. Als er sich Urhkarasiférin näherte, deutete der ältere Elf nach Nordosten.
    »Mindestens sieben, vielleicht acht Majay-hì«, sagte er. »Zusammen mit einer Frau. Und sie sind ziemlich schnell.«
    »Sie folgen einem Clhuassas «, fügte Brot’an hinzu.
    »Was ist das?«, fragte Magiere.
    »Eins der großen silbernen Hirschwesen, die ihr gesehen habt«, antwortete Sgäile und fügte keine weitere Erklärung hinzu. Je weniger Menschen von diesen Dingen wussten, desto besser.
    Léshil ging bei den Spuren in die Hocke. Sie stammten von gespaltenen Hufen, die größer waren als die von Rotwild in Menschenländern.
    Nur selten bemerkte Sgäile Kummer oder Anspannung in Urhkarasiférins ruhigem Gesicht, aber diesmal presste dieser die Lippen zusammen und atmete tief durch.
    »Nordosten«, sagte er.
    Brot’an blickte bereits in die Richtung, die das Rudel eingeschlagen hatte.
    »Was befindet sich dort draußen?«, fragte Léshil. »Und warum sollten Chap oder Wynn dem Rudel folgen?«
    »Sie folgen ihm nicht«, sagte Brot’an. »Sie sind mit ihm unterwegs. Die Majay-hì bringen sie z u … Cuirin’nên’a.«
    Die offene Auskunft verblüffte Sgäile. Aber wenn Léshil mit ihnen kam, musste er die Wahrheit kennen. Es war nur recht und billig, ihn vorzubereiten, damit der Schock später nicht zu groß war.
    Léshil richtete sich auf, sah nach Nordosten und ging los.
    »Nein«, sagte Brot’ân’duivé und wollte Léshil festhalten.
    Magiere schlug seine Hand mit einem warnenden Blick beiseite und folgte Léshil.
    Sgäile war ratlos. Er durfte nicht zulassen, dass jemand in die Nähe von Cuirin’nên’a gelangte, obwohl er verstand, warum Brot’ân’duivé Léshil das Ziel des Rudels

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