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Diabolos (German Edition)

Diabolos (German Edition)

Titel: Diabolos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: torsten scheib , Herbert Blaser
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SIE. IHRE Augen füllten sich mit Tränen, aber Ihr Blick verriet zu Cranes Überraschung keine Angst oder gar Entsetzen, da war nur … Mitleid.
    Crane wollte gerade Gordon aufhalten, als dieser plötzlich innehielt. Er wirkte verwirrt. Dann lief ihm Blut aus dem Mund, sein Blick wurde glasig und er sackte in sich zusammen. Hinter ihm stand der Bischof, an dessen Stabende eine blutige Klinge hervorragte.
    Der Bischof sah Crane mit durchdringenden Augen an. »Ich konnte doch nicht zulassen, dass er SIE tötet, Bruder Crane. Das werden Sie doch wohl verstehen.«
    Die Stimme des Bischofs zitterte, klang fast jammernd. Für Crane war klar, dass der Bischof nicht bei Verstand war.
    Der Bischof sah SIE an, blickte auf das Messer, das aus IHRER Schulter ragte, und sah dann wieder zu Crane. Mit einem Mal hielt er ihm die Klinge seines Stabes vor das Gesicht.
    »Wie könnt Ihr es wagen, SIE zu verletzen?!«
    Crane hob beschwichtigend die Hände. »Gordon bat mich, ihm zu helfen. Er befürchtete, dass SIE Ihren Verstand verhext hatte und bat mich, SIE aufzuhalten«, antwortete er aufrecht. Er sah deutlich, dass der Bischof weit davon entfernt war, rational zu handeln, er war eher wie in Rage. Doch Cranes Ausführungen schienen ihn nur noch wütender zu machen.
    »Gordon wusste genau, was SIE ist. Er wollte SIE für sich, aber SIE gehört mir, nur mir alleine. Und weil er SIE nicht haben konnte, wollte er SIE töten. Aber das würde ich nie zulassen. Ich werde SIE immer schützen.«
    »Indem Sie SIE hier einsperren?«
    Crane wusste, dass er sich ziemlich weit vorwagte, aber er bekam mittlerweile ein Gespür dafür, was hier wirklich vorging. Gordon hatte ihn ausgenutzt und hinters Licht geführt, und er war darauf hereingefallen.
    Er blickte zu IHR hinab, die noch immer den Jungen wiegte und leise wohl nur für ihn sang, wofür SIE sämtliche Konzentration brauchte.
    »SIE gehört mir! Und SIE wird mir immer gehören!«, rief der Bischof und griff Crane an, der aber keinerlei Mühe hatte, dem ungeübten Angriff auszuweichen. Dabei ließ er das Symbol los, damit er besser die Angriffe abwehren konnte. Das Medaillon wurde aber durch eine Kette, die um seine Hand gewickelt war, festgehalten, so dass er es gegebenenfalls benutzen konnte, auch wenn ihm dies bei einem eigentlichen Angehörigen der weißen Seite nichts nützen konnte.
    SIE betrachtete das Medaillon, das leicht hin und her pendelte, und auch der Bischof ließ es nicht aus den Augen.
    »Nein, du wirst SIE nicht befreien!«
    Damit griff er erneut an, aber wieder konnte Crane ohne Probleme zur Seite weichen, auch wenn er dabei an der kantigen Wand entlangscheuerte und seine Kutte aufriss.
    Das gibt Ärger.
    Schon erwartete er den nächsten Angriff des Bischofs, als er IHREN Blick bemerkte. Instinktiv verfolgte er ihn bis zu dem Ende seiner Kette. IHRE Augen flehten ihn an und er verstand.
    Als der Junge wieder zu flimmern begann und man deutlich sehen konnte, dass IHRE Kräfte schwanden, war es nun an Crane, anzugreifen.
    Beherzt sprang er nach vorne, stieß den Stab des Bischofs zur Seite und schleuderte ihn sogleich an sich vorbei. Der Bischof krachte hart gegen eine der Mauern und brach schmerzverzerrt zusammen.
    Leg dich niemals mit einem Kämpfer Gottes an!
    Ohne den Bischof, der sich wieder aufrappelte, aus den Augen zu lassen, ließ Crane die Kette von seiner Hand gleiten, die von IHR aufgefangen wurde. IHRE Augen formten ein stilles »DANKE«, bevor SIE die Kette dem Jungen um den Hals legte. Augenblicklich verschwand das Flimmern und auch IHR Gesang verstummte.
    Crane sah SIE an, da er schon das Schlimmste befürchtete, bemerkte aber, dass SIE den Jungen an sich drückte und küsste. Dann sah er wieder zum Bischof, der auf den Beinen stand, den Stab zum Angriff erhoben.
    »Wenn ich SIE nicht haben kann, dann soll SIE keiner haben!«
    Seine Stimme war so voller Hass, wie Crane es nur selten erlebt hatte.
    Schon erwartete er den nächsten Angriff, aber stattdessen glühte der Stab auf und ein mächtiger Strahl schwarzen Lichts traf Crane mitten auf der Brust. Vor Schmerzen zitternd brach er zusammen.
    Der Bischof lachte nur und bewegte sich mit erhobenem Stab auf SIE und den verängstig dreinblickenden Jungen zu. »Nun wird alles enden, für dich und deinen Bastard!« Er hob den Stab, zielte mit der Klinge genau auf den Jungen, bereit, zuzustoßen.
    Crane versuchte sich aufzurichten, aber die lähmende Wirkung der schwarzen Magie war noch immer zu stark und er

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