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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Kriegserklärung!«, zischte Fontaine leise. 

    »Ich glaube nicht, dass Tankado die Sache derart auf die Spitze treiben wollte«, sagte Jabba und schüttelte den Kopf. 

    »Ich vermute, er wollte sich im Hintergrund bereithalten und gegebenenfalls die Notbremse ziehen.« Fontaine beobachtete die endgültige Auflösung der ersten der fünf Schutzschalen. 

    »Erster Schutzschild zerstört!«, schrie ein Techniker im Hintergrund des Kontrollraums. 

    »Zweiter Schutzschild unter Beschuss!«

    »Wir müssen die Prozedur zum Herunterfahren einleiten«, drängte Jabba. 

    »Nach der VR zu urteilen, bleiben uns noch ungefähr fünfundvierzig Minuten. Die Datenbank herunterzufahren ist kein Pappenstiel!« Jabba wusste, wovon er sprach. Die Datenbank der NSA war in einer Weise aufgebaut, die sicherstellte, dass ihr niemals der Saft ausgehen konnte - sei es unbeabsichtigt oder durch einen gezielten Angriff. Vielfältige Sicherungssysteme für die Energie- und Nachrichtennetze waren in gepanzerten Betonbehältern tief im Erdboden vergraben. Zusätzlich zu den internen Einspeisungen aus dem NSA-Komplex gab es noch eine ganze Reihe von Einspeisungskanälen aus öffentlichen Netzen. Das Herunterfahren ließ sich nur unter Einhaltung einer Reihe von komplexen Protokoll- und Bestätigungsverfahren bewerkstelligen. Es war jedenfalls beträchtlich komplizierter als der unterseeische Abschuss einer Atomrakete von einem U-Boot. 

    »Wir haben im Moment noch keinen Zeitdruck«, sagte Jabba, »aber wir sollten uns trotzdem beeilen. Im Handbetrieb dürfte das Herunterfahren in gut dreißig Minuten zu schaffen sein.« Fontaines Blick war immer noch nach oben auf den Bildschirm gerichtet. Er schien abzuwägen. 

    »Chef!«, drängte Jabba ungeduldig, »sobald diese Schalen Asche sind, darf sich jeder Computernutzer auf dem ganzen Erdball Geheimnisträger der obersten Sicherheitsstufe schimpfen! Dokumentationen von verdeckten Operationen! Namenslisten unserer Agenten in Übersee! Namen und Adressen, das ganze Zeugenschutzprogramm rauf und runter! Freigabecodes für den Abschuss von Atomraketen! Wir müssen den Hahn zudrehen, und zwar sofort!« Der Behördenchef ließ sich nicht beeindrucken. 

    »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben.«

    »Na klar gibt es die«, meinte Jabba sarkastisch. 

    »Den Kill-Code. Aber der Einzige, der ihn kennt, weilt zufällig nicht mehr unter den Lebenden!«

    »Und was ist mit einem Versuch nach der Brute-Force-Methode?«, ließ sich Brinkerhoff vernehmen. 

    »Lässt sich der Kill-Code mit der Ratemethode bestimmen?«

    »Ach du lieber Gott!« Jabba warf die Arme in die Luft. 

    »Kill-Codes sind wie die Schlüssel von Chiffrierprogrammen - absolut willkürliche Zeichenreihen! Da gibt's nichts zu raten! Wenn Sie sich zutrauen, in den nächsten fünfundvierzig Minuten 600 Trillionen verschiedene Zeichenfolgen in meinen Rechner einzutippen, dann nichts wie los!«

    »Der Kill-Code ist in Spanien«, meldete sich Susan zögernd zu Wort. Sämtliche Köpfe auf dem Podium fuhren herum. Es waren Susans erste Worte seit langer Zeit. Susan sah auf. Ihr Blick war trübe. 

    »Aber Tankado hat den KillCode vor seinem Tod noch fortgegeben.« Alle sahen sie ratlos an. 

    »Dieser Code . . .« Susan fröstelte. 

    »Commander Strathmore hat jemand rübergeschickt, der ihn holen soll.«

    »Und? Hat Strathmores Mann ihn gefunden?«, forschte Jabba. 

    »Ja«, schluchzte Susan und versuchte vergeblich, die Tränen zurückzuhalten. 

    »Ich glaube schon.«

KAPITEL 111
    Ein schriller Aufschrei gellte durch den Kontrollraum. 

    »Haie!« Es war Soschi. Jabba fuhr herum zur Bildwand. Zwei dünne Linien hatten sich außen an die konzentrischen Ringe angelagert. Sie sahen aus wie Spermien, die in die Hülle einer widerspenstigen Eizelle einzudringen versuchten. 

    »Leute, jetzt ist Blut im Wasser!« Jabba wandte sich wieder seinem Chef zu. 

    »Ich brauche sofort eine Entscheidung. Entweder wir fangen unverzüglich mit dem Herunterfahren an, oder es klappt nicht mehr. Diese beiden Eindringlinge werden jeden Moment merken, dass der Bastion-Host futsch ist.« Fontaine war tief in Gedanken und antwortete nicht. Susan Fletchers Ankündigung, dass der Kill-Code in Spanien war, schien ihn zu beschäftigen. Susan hatte sich in den Hintergrund zurückgezogen. Fontaine bedachte sie mit einem schnellen Blick. Den Kopf in die Hände gestützt, hockte sie zusammengekauert auf ihrem Stuhl. Fontaine konnte sich den

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