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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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vorbei. Jetzt begann der Ärger. 
    »Den Ring hat also ein Deutscher.«
    »So ist es.«
    »Wo ist er hingegangen?«
    »Keine Ahnung. Ich bin fortgeeilt, um den Krankenwagen zu rufen. Als ich wiederkam, war er weg.«
    »Wissen Sie, wer der Mann war?«
    »Ein Tourist.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Tourismus ist mein Beruf«, sagte Cloucharde ungnädig. 
    »Ich rieche Touristen tausend Meter gegen den Wind. Der Mann und seine Begleiterin sind in dem Park spazieren gegangen.« Die Geschichte wurde mit jedem Augenblick unübersichtlicher. 
    »Seine Begleiterin? Der Deutsche hatte jemand dabei?«
    Cloucharde nickte begeistert. 
    »Eine Rothaarige. Großartiges Geschöpf, sage ich Ihnen. Mon Dieu! Eine begnadete Schönheit!« Becker war platt. 
    »Der Deutsche hatte eine. . . Prostituierte dabei?« Cloucharde verzog das Gesicht. 
    »Wenn Ihnen diese vulgäre Bezeichnung angemessen erscheint. . .«
    »Aber davon hat der Polizist doch überhaupt nichts. . .«
    »Natürlich nicht! Ihm gegenüber habe ich die Begleiterin ja auch bewusst nicht erwähnt.« Cloucharde bedachte Beckers Irritation mit einer väterlichen Geste. 
    »Diese Frauen sind doch keine Kriminellen. Es ist absurd, dass man sie verfolgt, als wären sie Diebe und Einbrecher.« Becker hatte sich von dem Schock immer noch nicht ganz erholt. 
    »War sonst noch jemand da?«
    »Nein, nur wir drei. Es war ja schon heiß.«
    »Und Sie sind sicher, dass die Frau eine Prostituierte war?«
    »Absolut. Eine gut aussehende Frau würde sich doch niemals mit einem solchen Kerl zeigen, es sei denn, sie wird gut dafür bezahlt. Mon Dieu, was war das für ein fettes Schwein! Ein unangenehmer, übergewichtiger, penetranter Kotzbrocken.« Cloucharde verlagerte sein Gewicht. Die Bewegung schien ihm Beschwerden zu machen. Er zuckte zusammen, was ihn aber nicht davon abhielt, seinem Ärger weiterhin Luft zu machen. 
    »Ein Mann wie ein Mastochse -mindestens dreihundert Pfund Lebendgewicht. Er hielt das arme Wesen umklammert, als ob sie ihm davonrennen wolle - was ihr keiner hätte verübeln können! Er hat sie überall mit seinen fetten Pfoten betatscht und geprahlt, für dreihundert Dollar hätte er sie das ganze Wochenende. Der hätte tot umfallen sollen, nicht der arme Asiat!« Cloucharde holte tief Luft. Becker nahm die günstige Gelegenheit wahr. 
    »Haben Sie zufällig seinen Namen mitbekommen?« Cloucharde dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. 
    »Leider nicht.« Becker seufzte. Der Ring hatte sich soeben vor seinen Augen in nichts aufgelöst. Commander Strathmore würde nicht begeistert sein. Cloucharde tupfte sich die Stirn. Mit einer schmerzhaften Grimasse zuckte er zusammen und sank in die Kissen zurück. Er sah auf einmal elend aus. Becker versuchte es auf anderem Wege. 
    »Mr Cloucharde, ich hätte gerne eine Erklärung des Deutschen und seiner Begleiterin. Haben Sie eine Ahnung, wo er logiert?« Cloucharde schloss die Augen. Die Kraft hatte ihn verlassen. Sein Atem wurde flacher. 
    »Fällt Ihnen zu den beiden noch irgendetwas ein?«, bohrte Becker eindringlich. 
    »Der Name der Begleiterin vielleicht?« Langes Schweigen. Cloucharde rieb sich die rechte Schläfe. Er war auf einmal sehr blass. 
    »Äh. . . nein. Ich glaube nicht. . .« Seine Stimme schwankte. Becker beugte sich zu ihm. 
    »Geht es Ihnen gut?« Cloucharde nickte schwach. 
    »Ja. . . gewiss. . . ich bin nur ein bisschen. . . vermutlich die Aufregung. . .« Er sackte weg. 
    »Mr Cloucharde, denken Sie nach!«, sagte Becker ruhig, aber bestimmt. 
    »Es ist sehr wichtig.« Cloucharde rappelte sich hoch. 
    »Ich weiß nicht. . . die Frau. . . hat der Kerl sie nicht ein paar Mal. . . ?« Er stöhnte auf und schloss die Augen. 
    »Wie hieß die Frau?«
    »Ich bekomme es wirklich nicht mehr zusammen. . .« Cloucharde baute zusehends ab. 
    »Denken Sie doch nach«, beharrte Becker. 
    »Es ist schließlich wichtig, dass das Konsulat möglichst vollständige Angaben machen kann. Ich muss Ihre Geschichte durch zusätzliche Zeugenaussagen erhärten können. Jede Information, durch die ich die Zeugen ausfindig machen kann. . . 
    » Aber Cloucharde hörte nicht mehr zu. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. 
    »Es tut mir Leid. . . morgen vielleicht. . .« Die Erschöpfung war ihm anzusehen. 
    »Mr Cloucharde, es ist unerlässlich, dass Sie sich, jetzt an den Namen erinnern.« Becker merkte, dass er fast schrie. Ringsum saßen die Leute aufrecht in ihren Feldbetten und verfolgten

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