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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Becker stand mitten im menschenleeren Empfangsgebäude. Seine Beine drohten nachzugeben. Er betrachtete das Mädchen, das vor ihm stand. Die Suche war vorbei. Megan war noch nicht unterwegs nach New York. Sie hatte sich umgezogen und die Haare gewaschen - vielleicht weil sie hoffte, den Ring so besser an den Mann bringen zu können. Becker bemühte sich, ruhig zu bleiben. Seine Irrfahrt war so gut wie beendet. Er betrachtete Megans Finger. Nirgendwo ein Ring. Er betrachtete ihre Reisetasche. Da ist er drin, dachte er. Da muss er drin sein. Er lächelte. Es gelang ihm kaum, seine Erregung zu kaschieren. 

    »Es hört sich vielleicht verrückt an, aber Sie dürften etwas haben, das ich dringend brauche.«

    »Oh?«, machte Megan. Sie wirkte auf einmal befangen. Becker griff nach der Brieftasche. 

    »Es wird mir natürlich eine Freude sein, Sie dafür zu bezahlen.« Er begann, ein paar Scheine abzuzählen. Megan, die ihn beobachtete, sog erschrocken die Luft ein und schickte einen ängstlich abschätzenden Seitenblick zur Drehtür . . . fünfzig Meter. 

    »Ich werde Ihnen reichlich Geld geben, wenn Sie . . .«

    »Sagen Sie es nicht!«, stieß Megan hervor. 

    »Ich glaube, ich weiß genau, was Sie wollen.« Sie beugte sich über ihre Reisetasche und begann, hektisch darin herumzuwühlen. Ein Schwall der Hoffnung überflutete Becker. Sie hat ihn!, triumphierte er. Sie hat den Ring! Er begriff zwar nicht so recht, woher sie so genau wusste, was er wollte, aber er war zu müde, um sich darüber lange Gedanken zu machen. Jeder Muskel seines Körpers entspannte sich. Er sah sich bereits dem stellvertretenden Direktor der NSA den Ring aushändigen. Wenig später würde er mit Susan in Stone Manor im großen Himmelbett liegen und alles Versäumte nachholen. Megan schien endlich gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte. Sie kam plötzlich mit einer kleinen Sprühdose hoch, feuerte Becker einen Strahl Pfefferspray in die Augen, packte ihre Tasche und rannte zum Ausgang. Als sie unterwegs einen Blick über die Schulter warf, lag Becker auf dem Boden und krümmte sich.  

KAPITEL 71
    Tokugen Numataka zündete sich die vierte Zigarre an. Er tigerte immer noch auf und ab. Schließlich schnappte er den Telefonhörer und rief die Hausvermittlung an. 

    »Hat sich wegen dieser Telefonnummer schon etwas getan?«, sagte er, ohne die Meldung der Telefonistin abzuwarten. 

    »Bislang noch nicht. Es dauert etwas länger als erwartet - der Anruf ist von einem Mobiltelefon gekommen.« Von einem Handy?, sinnierte Numataka. 

    »Die Relaisstation steht in dem Gebiet mit dem Code 202«, setzte die Telefonistin hinzu. 

    »Die Nummer haben wir allerdings noch nicht.«

    »202? Und wo ist das?« Wo in diesem riesigen Amerika hält sich North Dakota versteckt? 

    »Irgendwo in der Nähe von Washington, D. C.« Numataka hob die Brauen. 

    »Melden Sie sich sofort, wenn Sie die Nummer haben!« 

KAPITEL 72
    Susan Fletcher machte sich über die im Dunkeln liegende Gittertreppe auf den Weg zu Strathmores Büro - so weit weg von Hale, wie es in dem verschlossenen Komplex eben ging. Oben angekommen, fand sie die Bürotür des Commanders unverschlossen in den Angeln hängend vor. Der Stromausfall hatte die elektronische Schließvorrichtung schachmatt gesetzt. Sie stürzte in das von Strathmores Bildschirm schwach beleuchtete Büro. 

    »Commander!«, rief sie. 
»Commander!« Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass Strathmore im Sys-Sec-Lab war. Susan drehte nervöse Kreise in dem leeren Büro. Die Panik von dem Kampf mit Hale steckte ihr noch in den Knochen. Diabolus hin oder her - sie musste aus der Kuppel heraus, und zwar sofort. Es war an der Zeit, den TRANSLTR abzuschalten und zu verschwinden. Sie streifte Strathmores leuchtenden Monitor mit einem Blick. Von diesem autorisierten Terminal aus war das Abschalten kein Problem. Im nächsten Augenblick stand sie hinter dem Schreibtisch. Susan manövrierte sich in das entsprechende Befehlsfenster und tippte:

    PROGRAMM ABBRECHEN

    Ihr Finger schwebte über der Enter-Taste. 

    »Susan!«, bellte eine Stimme an der Tür. Entsetzt fuhr sie hoch, aber es war nicht Hale, wie befürchtet, sondern Strathmore. Im Licht des Bildschirms stand er blass und gespenstisch auf der Schwelle. Sein Atem ging schwer. 

    »Was zum Teufel treiben Sie hier?«

    »Commander!«, japste Susan, »Hale ist in Node 3 ! Er ist gerade auf mich losgegangen!«

    »Was? Wie kann das sein? Er ist doch unten in . .

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