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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Füße zu kommen. Sie hielt sich am Steigbügel fest und ließ ihren Kopf sich beruhigen und die Benommenheit vergehen. In den Sattel zu kommen war völlig unmöglich. Sie versuchte es nicht einmal.
    Die nächste Stunde verging irgendwie, obwohl sie die halbe Zeit mechanisch dahinstolperte, ohne auch nur einen Gedanken zu formulieren. Fünfmal wachte sie auf und fand sich als am Boden liegenden Haufen vor, während Mulak geduldig neben ihr wartete. Jedesmal war es unmöglich hochzukommen, aber sie schaffte es doch; den See erreichte sie, als Horli hinter den Horizont zu gleiten begann.
    Das Gras unter ihren geschundenen, rissigen Füßen fühlte sich wie der Himmel an, und der dunkle Schatten der Bäume war ein Segen für ihre müden, schmerzenden Augen. Sie taumelte ins Wasser und ließ sich von der Kühle überspülen. Es kam ihr so vor, als würde ihre Haut das Wasser trinken, und es war kühl, so kühl über ihren Augen.
    Mulak knabberte am Gras, versuchte, um die Trense herum zu fressen. „Madar! Schon wieder! Man sollte meinen, ich würde es lernen.
    Tut mir leid, mein Freund.” Sie platschte aus dem Wasser und zog das Zaumzeug ab, dann Sattel und Decke. Er wieherte vor lauter Freude und begann eifrig, das saftige Gras am Seeufer abzufressen.
    Nach dieser Rast war das Vorankommen leichter, denn die Straße folgte dem Wasser, und Aleytys hütete sich, noch einmal den gleichen Fehler zu machen; sie konnten nicht laufen, bis sie umfielen. Aber sie hielt nie lange an. Sie wagte es nicht. Manchmal trieb sie den Hengst in den Fluß, um die Sand- und Salzschweißschichten abzuwaschen und damit auch etwas vom Weh und Schmerz der Erschöpfung.
    Und immer gab es Tarnsian hinter ihr. Manchmal glitt die Geistberührung ab und kehrte stundenlang nicht wieder. Aber nie machte sie sich Hoffnungen. Er kam immer wieder. Manchmal war das Tasten ein schwacher Schatten, so fein, daß sie es kaum spürte. Manchmal krallte es sich so stark in sie hinein, daß das Ankämpfen dagegen wie das Durchwaten tiefen Wassers war.
    Sie wurde dünn, da ihr die Anstrengung und das Fehlen richtiger Mahlzeiten das Fleisch von den Knochen schmolz. Wie die Tage vergingen, wurde sie zu sonnenschwarzer Haut, die über diese Knochen gespannt war, während ihr Haar spröde und dünn und von Schweiß, Staub und Körpermineralien zusammengeklebt und klumpig wurde.
    Ihre Hände fingen an zu zittern, sooft sie sie hob. Sie waren so rauh, knochig, dreckig; ein Dreck, den bloßes Waschen nicht wegspülen würde. Sie haßte es, sie anzusehen. Mulak war in wenig besserem Zustand. Das hastige Grasen und das ständige Weitergehen entkräftete ihn wieder.
    Er strauchelte. Aleytys glich es sofort aus, verlagerte ihr Gewicht, unterstützte ihn, wieder hochzukommen. Sie klopfte ihm auf den Hals. „Hey, Junge, vorsichtig.” Sie rutschte von seinem Rücken und untersuchte ihn. Seine Rippen zeigten sich, sein rauh gewordenes Fell war mit weißen Salzflecken und getrocknetem Schaum
    bedeckt. Sie schüttelte ihren Kopf. „Heute nacht ruhen wir, Mi-Muklis. Wenn er uns fängt, nun, dann fängt er uns eben. Wenigstens kriegst du dann wieder einen vollen Bauch.” Sie streckte sich und stöhnte. „Ahhh-ahai, mein Magen treibt es mit meinem Rückgrat.”
    Sie blickte die Straße entlang. „Ich möchte wissen, wie weit es noch bis zum Tijarat ist.” Alles begann, an den Rändern auszufransen.
    Dumpf schmerzte ihr Kopf, und da war ein ekelhaftes Gefühl der Vorahnung; ein Gefühl, das immer wieder auf sie eindrang. Sie preßte ihre Lippen zusammen und führte den Hengst von der Straße herunter, unter die Bäume.
    Nachdem sie ihn abgezäumt und in den Fluß geschickt hatte, zog sie ihre Lumpen aus und warf sie ins Gras; dann befestigte sie sie mit dem Sattel, damit ein plötzlicher Windstoß sie nicht nackt zurückließ.
    Vorsichtig schritt sie über das harte, rutschige Gras, wobei sie sich um die Knie herum lächerlich zerbrechlich vorkam, watete in den Fluß und machte sich daran, Mulaks Seiten mit einer Handvoll Gras abzureiben. Er schüttelte sich kräftig und übergoß sie mit großen, spritzenden Wassertropfen. Sie lächelte müde und überließ ihn sich selbst; er trottete aus dem Wasser und machte sich hungrig über das saftige Wassergras her. „Ich wünschte, ich hätte etwas Getreide für dich”, sagte sie.
    Nachdem sie den Schmutz so gut wie möglich von ihrem müden Körper geschrubbt hatte, schwankte sie zu einem Felsen hinüber und setzte sich -

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