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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ma­schi­ne zu­rück­schi­cken.«
    Ich nick­te. TS-19 hat­te so um­sich­tig ge­han­delt, wie wir es von ihm ge­wohnt wa­ren. Er nahm als selbst­ver­ständ­lich an, daß der Chef größ­ten Wert auf die sterb­li­chen Über­res­te leg­te.
    Die Tür des großen Zim­mers wur­de von ei­nem Pos­ten ge­öff­net. Als ich Wools­ers Ar­beit­s­tisch sah, konn­te ich ein Lä­cheln kaum un­ter­drücken. Auch hier hat­ten al­le mög­li­chen Ge­rä­te und Bild­schir­me ih­ren Platz ge­fun­den.
    Fre­gat­ten­ka­pi­tän Elo­dry stell­te die An­we­sen­den vor. Für uns war nur Kon­ter­ad­mi­ral Wool­ser wich­tig, ein ver­hält­nis­mä­ßig klei­ner, kor­pu­len­ter Mann mit leb­haf­ten Ges­ten und durch­drin­gen­den, fast farb­lo­sen Au­gen.
    »An­ge­nehm«, mur­mel­te er. An­schlie­ßend kam er so­fort zur Sa­che. Der Blick auf die Uhr ver­riet mir, daß er kei­ne Zeit ver­schwen­den woll­te.
    »Jetzt, da ich Sie vor mir se­he, be­grei­fe ich ei­gent­lich nicht recht, wes­halb ich we­gen die­ser Ge­schich­te die GWA ver­stän­digt ha­be«, mein­te er mit ei­nem är­ger­li­chen Un­ter­ton. »Un­glücks­fäl­le sind hier trotz al­ler Vor­sichts­maß­nah­men an der Ta­ges­ord­nung. Was ge­den­ken Sie zu tun?«
    Das war ei­ne kla­re Fra­ge, die ei­ner eben­so kla­ren Ant­wort be­durf­te. Ich wich aus.
    »Sir, wenn es sich bei dem To­ten nicht um Dr. Fa­bu­lin han­del­te, wä­ren wir wahr­schein­lich nicht er­schie­nen. Ihr Ent­schluß, die GWA di­rekt zu ver­stän­di­gen, scheint au­ßer­dem zu be­wei­sen, daß auch Sie et­was be­un­ru­higt wa­ren.«
    »Durch­aus nicht«, be­lehr­te er mich ab­wei­send. »Ich ha­be vor ei­ni­ger Zeit le­dig­lich die An­wei­sung er­hal­ten, al­le un­ge­wöhn­li­chen Vor­komm­nis­se in­ner­halb mei­nes Be­fehls­be­rei­ches so­fort zu mel­den. Die Ent­de­ckung des To­ten hiel­ten wir für un­ge­wöhn­lich, da Dr. Ma­thi­as Fa­bu­lin nie­mals im Stütz­punkt re­gis­triert wur­de.«
    »War das Ihr ein­zi­ger Grund?«
    »Nein«, zö­ger­te er. »Nach den Fest­stel­lun­gen un­se­rer Ärz­te wur­de der Kör­per ver­brüht. Lei­der ist es uns von Ih­rem Kol­le­gen un­ter­sagt wor­den, nä­he­re Un­ter­su­chun­gen an­zu­stel­len.«
    TS-19 zuck­te mit kei­ner Mie­ne. Plötz­lich wuß­te ich, warum Elo­dry den Be­griff »we­nig rück­sichts­voll« ge­braucht hat­te. Ich un­ter­drück­te ein Schmun­zeln. Wenn die Leu­te nur nicht so ent­setz­lich emp­find­lich ge­we­sen wä­ren. Es war im­mer wie­der das glei­che Lied.
    Ich frag­te nach nä­he­ren Ein­zel­hei­ten. Wool­ser ver­wies mich an einen jün­ge­ren Ka­pi­tän­leut­nant.
    »Ne­froth«, stell­te sich der Of­fi­zier vor. »Kom­man­dant des Tief­see­boo­tes B-161. Es gibt nicht viel zu er­zäh­len, Sir. Ich stand mit mei­nem Boot na­he der Be­a­cock-Bay über dem Hols-Gra­ben. Der Gra­ben ist ei­ne erst kürz­lich ent­deck­te Sen­kung im Mee­res­bo­den. Ich hat­te den Auf­trag, den tie­fen Ein­schnitt mit Spe­zi­al­ge­rä­ten aus­zu­mes­sen und zu ver­su­chen, die Her­kunft der war­men Mee­res­s­trö­mung zu er­kun­den.«
    »War­me Mee­res­s­trö­mung?« warf ich über­rascht ein. »Hier, in der Ant­ark­tis?«
    »Ja­wohl, Sir, das gibt es. Die Sa­che ist uns noch et­was rät­sel­haft, da wir vor ei­ni­gen Mo­na­ten be­reits Mes­sun­gen durch­führ­ten. Der Gra­ben ver­läuft schnur­ge­ra­de auf die Küs­te zu, wo er in ei­ner Tie­fe von et­wa zwei­tau­send Me­ter sehr ab­rupt an der Fels­wand en­det. Wie ab­ge­schnit­ten, Sir. Die Warm­was­ser­strö­mung wur­de erst­mals vor ge­nau neun Ta­gen ent­deckt. Sie tauch­te an ei­ner Stel­le auf, wo es frü­her kei­ne Un­ter­schie­de in der Was­ser­tem­pe­ra­tur ge­ge­ben hat.«
    »Wir tip­pen auf einen noch nicht er­kann­ten Vul­kan­aus­bruch«, fiel der Ad­mi­ral brum­mig ein. »Sie wis­sen, daß es auch in der Ant­ark­tis Vul­ka­ne gibt. Der sechs­te Kon­ti­nent ist durch­aus nicht so tot und leb­los, wie vie­le Leu­te ver­mu­ten. Un­se­re For­schun­gen lau­fen noch. Wir ha­ben bei­spiels­wei­se Warm­was­ser­quel­len ent­deckt. Nichts an­de­res wird im Hols-Gra­ben ge­sche­hen sein. Un­ter der

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