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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der um­ste­hen­den Män­ner. Na­tür­lich hat­ten sie längst be­merkt, daß es sich hier um einen un­ge­wöhn­li­chen Un­glücks­fall han­del­te.
    Ich wich aus und han­del­te mir da­mit durch­aus kei­ne freund­schaft­li­chen Ge­füh­le ein. An­schlie­ßend ließ ich mir die sterb­li­chen Über­res­te zei­gen. Dr. M. Fa­bu­lin muß­te einen ent­setz­li­chen Tod ge­fun­den ha­ben. Nach­dem das La­ken wie­der über den Kör­per ge­brei­tet wor­den war, dach­te ich dar­über nach, wie der Mann in die­se Si­tua­ti­on ge­kom­men war. Hier, in Si­ple-Ba­se, gab es nicht mehr viel zu er­fah­ren. Die Leu­te hat­ten kei­ne Ah­nung, um was es wirk­lich ging.
    Ich bat Wool­ser, mir ein schnel­les Boot zur Ver­fü­gung zu stel­len. Ich müß­te die Un­fall­stel­le selbst be­sich­ti­gen. Der Ad­mi­ral ver­hielt sich äu­ßerst re­ser­viert. All­mäh­lich schie­nen wir ihm auf die Ner­ven zu ge­hen.
    »Es tut mir leid, Co­lo­nel! Ihr An­sin­nen über­schrei­tet mei­ne Be­fug­nis­se!«
    Ich dreh­te mich seuf­zend nach TS-19 um. Er sprach in sei­nen klei­nen Ta­schen­emp­fän­ger.
    »Der Trans­por­ter ist ge­lan­det, Sir«, mel­de­te er. »An­wei­sun gen?« Sein Blick, mit dem er den auf­ge­brach­ten Wool­ser be­dach­te, sag­te al­les. Ich setz­te mich mit dem Chef­pi­lo­ten der GWA-Ma­schi­ne in Ver­bin­dung. Er rief über Sup-Ul­tra-Wel­le das HQ an.
    Ge­nau vier­zig Mi­nu­ten spä­ter er­hielt Kon­ter­ad­mi­ral Wool­ser vom Chef der U-Boot­flot­te den münd­li­chen Be­fehl, die Bit­ten des GWA-Agen­ten HC-9 als kla­re Be­feh­le an­zu­se­hen. Ich stand da­bei, als das Ge­sicht des CSM vom Bild­schirm des Vi­si­phons ver­schwand.
    Wool­ser mus­ter­te mich ei­ne Wei­le starr. Ich mur­mel­te: »Es tut mir leid, Sir!«, was ihn aber nicht da­zu ver­lei­ten konn­te, mehr als ei­sig kor­rekt zu sein.
    Drei­ßig Mi­nu­ten spä­ter ging ich mit TS-19 und Ka­pi­tän­leut­nant Ne­froth an Bord des Tief­see­boo­tes B-161, das in ei­nem der rie­sen­haf­ten Fels­bun­ker lag, vor des­sen Schleu­sen­to­ren das ei­si­ge Was­ser der Ant­ark­tis lau­er­te. Das B-161 war ein Dop­pel­druck­kör­per-Boot vom Schwert­wal-Typ. Es ge­hör­te zu je­nen ge­fähr­li­chen, nur zwei­tau­send­ein­hun­dert­fünf­zig Ton­nen großen Tief­see-Ein­hei­ten, die man ur­sprüng­lich mit dem Ge­dan­ken kon­stru­iert hat­te, sie in un­er­reich­ba­ren Tie­fen an den Feind fah­ren zu las­sen.
    Ich sah mir B-161 ge­nau an. Auch jetzt noch, in­mit­ten des end­lich be­gon­ne­nen Welt­frie­dens, war das An­griffs­boot mit zwölf We­ga-Atom­ra­ke­ten aus­ge­rüs­tet. Die We­ga-Pro­jek­ti­le be­sa­ßen Fest­stoff­trieb­wer­ke und ei­ne Reich­wei­te von acht­tau­send­fünf­hun­dert Ki­lo­me­ter.
    Um mein Un­be­ha­gen zu vollen­den, er­klär­te Ne­froth aus­drucks­los, er hät­te selbst­ver­ständ­lich ato­ma­re Wir­kungs­köp­fe an Bord.
    »Wun­der­bar!« mur­mel­te TS-19 mit ei­nem Blick auf die kom­pli­zier­ten Ro­bot-Ziel­ge­rä­te der Feu­er­leit­zen­tra­le. »Und wo­zu soll das noch gut sein?«
    Ne­froth ver­sag­te uns die Ant­wort.
    Das Boot war klar zum Aus­lau­fen, die Mann­schaft an Bord. Wir zwäng­ten uns durch das Turm­luk. In der Zen­tra­le wur­den wir vom Lei­ten­den In­ge­nieur be­grüßt.
    »Oberst­leut­nant HC-9, GWA«, sag­te Ne­froth knapp. Mir gönn­te er ein an­ge­deu­te­tes Lä­cheln.
    Der noch recht jun­ge LI im Ran­ge ei­nes Ober­leut­nants riß die Au­gen auf. Der schril­le Pfiff wur­de in­fol­ge der ein­ge­schal­te­ten Sprech­an­la­ge im gan­zen Boot ge­hört. Au­gen­bli­cke spä­ter ka­men be­reits die Män­ner an. Man such­te sich sol­che Be­schäf­ti­gun­gen, die zwangs­läu­fig in die Zen­tra­le führ­ten. Sel­ten zu­vor hat­te ich mich so als Wun­der­tier ge­fühlt.
    »Okay, Sir, Ih­re An­wei­sun­gen bit­te«, sag­te Ne­froth. »Ich ha­be sehr wohl ver­stan­den, daß dem Al­ten ei­ne hand­fes­te Zi­gar­re ver­paßt wur­de. Wo­her neh­men Sie ei­gent­lich die­se weit­rei­chen­den Voll­mach­ten?«
    Ne­froth mein­te es ernst mit sei­ner Fra­ge. Des­halb ent­schloß ich mich, ihm ei­ni­ge Tips zu ge­ben.
    »Lau­fen Sie den

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