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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mi­li­tä­ri­scher Ord­nung, wie sich das für mar­sia­ni­sche Hilf­s­trup­pen ge­hört.«
    Der De­ne­ber tau­mel­te auf die Bei­ne. Sein Ge­sicht war ver­zerrt. Sei­ne Au­gen fleh­ten um Er­bar­men. In die­ser Si­tua­ti­on muß­ten wir hart blei­ben. Wir hat­ten im In­ter­es­se der be­dräng­ten Mensch­heit zu han­deln und letzt­lich auch im Sin­ne un­se­res Selbs­t­er­hal­tungs­trie­bes.
    »Sie ha­ben auch Cap­tain MA-23 zu ge­hor­chen«, warf ich scharf ein. »Fan­gen Sie an, Coat­la. Und ver­ges­sen Sie nie, daß ich di­rekt hin­ter Ih­nen bin.«
    »Re­den Sie kei­nen Un­sinn«, stöhn­te er. »Man wird mein wah­res We­sen er­ken­nen. Sämt­li­che mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­ter sind wäh­rend der letz­ten Kriegs­pe­ri­ode auf die In­di­vi­du­al­schwin­gun­gen mei­nes Vol­kes ein­ge­stellt wor­den. Es war ein vor­züg­li­cher Er­ken­nungs­dienst.«
    »Das war vor 187.000 Jah­ren«, fiel Pro­fes­sor Ho­ram ein. »Sie sind nicht mehr sinn­ge­mäß in­di­vi­du­ell. Ihr Trä­ger­kör­per wird durch sei­ne art­ei­ge­ne Zell­strah­lung ih­re na­tür­li­chen Im­pul­se über­la­gern. Da­von ver­ste­he ich et­was. Ge­hen Sie!«
    Man­zos Pran­ken faß­ten zu. Der De­ne­ber wur­de zum wil­len­lo­sen Et­was. So wur­de er zum An­ti­grav­lift ge­scho­ben. Ich gab ei­ni­ge An­wei­sun­gen.
    »Ach­tung, Put­chin­ger: Brin­gen Sie Ih­re Män­ner nach un­ten. Gu­te Ord­nung hal­ten, un­auf­fäl­lig be­we­gen, na­tür­lich ver­hal­ten. Raum­hel­me öff­nen, Sen­der ein­ge­schal­tet las­sen. Die Luft ist gut atem­bar. Ich ge­he vor und er­war­te Sie. Tre­ten Sie auf der großen Ver­la­de­ram­pe an. Dort ist ein kas­ten­för­mi­ges Ge­rät auf­ge­fah­ren. Ich se­he Bild­schir­me und Tas­ter­son­den. Ent­we­der das Wag­nis ge­lingt, oder wir ste­cken in ei­ner Höl­le. Be­den­ken Sie im­mer, daß Sie es mit Ma­schi­nen zu tun ha­ben. En­de!«
    Ich glitt nach un­ten. Die Män­ner des wis­sen­schaft­li­chen Teams blie­ben noch zu­rück. Lis­ter­man und Lobral sa­ßen ver­krampft vor den Schalt­kon­trol­len.
    »Star­ten kann ich das Schiff nicht mehr, Sir«, ver­nahm ich Lobrals Stim­me aus dem Laut­spre­cher des auf mei­nen Schul­tern hän­gen­den Hel­mes.
    Wir be­tra­ten die run­de Me­tall­platt­form. Das kran­för­mi­ge Rie­sen­ge­rät hat­te ei­ne La­de­brücke bis zur ge­öff­ne­ten Groß­schleu­se vor­ge­scho­ben. So­eben tauch­te der ers­te un­se­rer drei Ein­satz­wa­gen auf. Die Ket­ten­pan­zer mit den aus­la­den­den Last­prit­schen hin­gen of­fen­bar in ei­nem An­ti­gra­vi­ta­ti­ons­feld. Sie wur­den jen­seits der dreh­ba­ren Platt­form ab­ge­setzt. Plötz­lich er­schi­en Put­chin­ger an der Spit­ze sei­ner Leu­te und er­teil­te laut­star­ke Be­feh­le.
    Vor mir schritt Coat­la auf die große Ma­schi­ne zu. Ich fühl­te mich von hun­dert­tau­send Au­gen be­ob­ach­tet, als plötz­lich die op­ti­schen Auf­nah­me­ge­rä­te zu ar­bei­ten be­gan­nen. Wir be­merk­ten es am hel­len Glü­hen der zahl­rei­chen Auf­nah­me­ele­men­te.
    Han­ni­bals Waf­fe rutsch­te in die Arm­beu­ge. Aus dem Ge­fährt hat­ten sich ener­ge­ti­sche Sperr­git­ter her­vor­ge­scho­ben. Hier ging es nicht mehr wei­ter. Der Weg nach vorn, wo ir­gend­wo am En­de der Rie­sen­hal­le ein Aus­gang sein muß­te, war jäh ver­sperrt wor­den.
    Ich hör­te den De­ne­ber auf­stöh­nen. Tod­si­cher war die Ma­schi­ne ei­ne Art Kon­troll- oder Po­li­zei­or­gan, das die Auf­ga­be hat­te, an­kom­men­de Be­sat­zun­gen zu tes­ten, ein­zu­stu­fen und mög­li­cher­wei­se auch für de­ren Ver­pfle­gung und Un­ter­brin­gung zu sor­gen. Das setz­te aber die An­er­ken­nung vor­aus.
    »Wei­ter, nicht ste­hen blei­ben!« flüs­ter­te ich. Man­zo dräng­te Coat­la nach vorn. Jetzt kam es dar­auf an!
    Ich sah mich nach Pro­fes­sor Il­jit­schin um. Aus sei­nen Au­gen sprach wie­der En­thu­si­as­mus. An­schei­nend sah er über die un­wahr­schein­li­chen Ge­fah­ren völ­lig hin­weg.
    Wenn wir es mit le­ben­den We­sen zu tun ge­habt hät­ten, wä­re mir ent­schie­den woh­ler ge­we­sen. So konn­te man kei­ne Re­ak­tio­nen vor­aus­sa­gen.

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