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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sind 187.000 Jah­re iden­tisch mit ei­ner Zehn­tel­se­kun­de. Zeit ist ein re­la­ti­ver Be­griff, für einen Ro­bot al­le­mal. Wir kom­men vom Plu­to, auf­merk­sam ge­wor­den durch die Vul­kan­aus­brü­che auf Mars. Sie, Coat­la, be­herr­schen an­nä­hernd die mar­sia­ni­sche Spra­che. Be­den­ken Sie im­mer, daß Sie die­se Er­klä­run­gen für ei­ne Ma­schi­ne ge­ben. Ein in­di­vi­du­ell den­ken­des We­sen könn­te man da­mit nicht täu­schen.«
    »Das Ge­hirn wird wis­sen, daß der Plu­to­stütz­punkt ver­nich­tet wur­de«, mein­te der De­ne­ber in hel­ler Angst. »Wo­her sol­len die Über­le­ben­den kom­men?«
    »Die Lo­gik der Er­klä­rung ent­schei­det. Wir ha­ben in ei­nem bio­lo­gi­schen Tief­schlaf ge­le­gen. Nun sind wir durch die Zen­tral­sta­ti­on auf Plu­to er­weckt und los­ge­schickt wor­den. Ein klei­ner Teil der Schalt­an­la­gen hat eben den de­ne­bi­schen An­griff über­stan­den. Das ist we­der nach­prüf­bar noch grund­sätz­lich un­tast­bar. Be­den­ken Sie den rech­ne­risch be­grün­de­ten Fak­tor des Mar­s­kreu­zers! Ein Ro­bot die­ser Art ist ein ma­the­ma­ti­sches Wun­der­werk. Die Zah­len drei­zehn und fünf er­ge­ben den Wert acht­zehn! Ih­re Er­klä­run­gen plus Sprach­kennt­nis­se – plus An­kunft ei­nes in­tak­ten Mar­s­kreu­zers – plus die Be­herr­schung der Trieb­wer­ke durch uns und un­se­re Aus­rüs­tung mit mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­lern er­gibt den ma­the­ma­ti­schen Fak­tor ein­wand­frei. Ver­ste­hen Sie das?«
    Coat­la nick­te schwach. Im glei­chen Au­gen­blick setz­ten wir sanft auf ei­nem me­tal­lisch glän­zen­den Po­di­um auf.
    Ge­räusche ka­men durch. Weit vorn glit­ten stäh­ler­ne To­re aus­ein­an­der. Ro­bo­ter ver­schie­den­ar­ti­ger Form­ge­bung er­schie­nen. Ei­ne me­tal­li­sche Rie­sen­kon­struk­ti­on schob sich an den ge­lan­de­ten Kreu­zer her­an.
    Ma­schi­nen summ­ten, stäh­ler­ne Ar­me grif­fen nach dem Schiff. In der eben noch so lee­ren Hal­le wim­mel­te es plötz­lich von ge­schäf­ti­gen Ro­bo­tern. Hier hat­ten wir es mit dem tech­ni­schen Er­be des Mars zu tun. Ich konn­te mir vor­stel­len, was im Au­gen­blick un­se­rer Lan­dung ge­sche­hen war.
    Ich dreh­te mich zu Coat­la um. Ma­jor Put­chin­gers Stim­me er­tön­te. Er bat um größ­te Ru­he.
    »Coat­la, ist das ei­ne voll­au­to­ma­ti­sche Werft­an­la­ge? Oder täu­sche ich mich da?«
    Der De­ne­ber schi­en sich et­was ge­faßt zu ha­ben.
    »Nein, es stimmt. Der Kreu­zer wird über­holt und ver­sorgt. Wir lie­gen auf ei­ner Re­pa­ra­tur- und Ver­la­de­ram­pe, wie Sie wohl sa­gen wür­den. Wäh­rend des großen Krie­ges wur­den sol­che Rou­ti­ne­ar­bei­ten nur noch von Spe­zial­ma­schi­nen er­le­digt.«
    »Se­hen Sie nun ein, daß wir von der steu­ern­den Zen­tral­an­la­ge an­er­kannt wer­den?« frag­te der Ky­ber­ne­ti­ker. »Die­se Ma­schi­nen sind be­wun­derns­wert. Hier geht die Ar­beit wei­ter, als wä­re die Werft ges­tern erst ein­ge­weiht wor­den. Wun­der­voll!«
    Drau­ßen klan­gen krat­zen­de Ge­räusche auf.
    Dr. Sno­fer be­merk­te die er­neu­te Über­ra­schung zu­erst.
    »Fein, es geht los! Je­mand fährt die un­te­re Luft­schleu­se auf. Bo­den­be­rüh­rung er­folgt. Ach­tung, Kon­trol­len zei­gen Druck­aus­gleich an. Die Schotts öff­nen sich gleich­zei­tig. Ver­rückt, sa­ge ich! Die ha­ben drau­ßen ga­ran­tiert an­de­re Druck­ver­hält­nis­se.«
    »An­zü­ge ge­schlos­sen hal­ten. Noch nicht öff­nen«, gab ich has­tig durch. »Put­chin­ger, hal­ten Sie Ih­re Män­ner klar. Wenn un­ser Ex­pe­ri­ment nicht klappt, ma­chen Sie von den Waf­fen Ge­brauch. Dann kei­ne Rück­sicht mehr neh­men. Es geht nur ge­gen Ma­schi­nen!«
    Der Druck­aus­gleich ge­sch­ah in we­ni­gen Au­gen­bli­cken. Dann ver­stumm­te das Pfei­fen. Nun ka­men die rein me­cha­ni­schen Ge­räusche stär­ker durch.
    »La­de­schleu­se öff­net sich«, sag­te Lis­ter­man. »Wie eng ist Ihr Kra­gen, Sir?«
    »Sa­ge dei­nen mensch­li­chen Bei­nen, es wä­re Zeit, Sym­bi­ont!« klang es fast rau­nend aus den Helm­ge­rä­ten. »Los schon. Sie ge­hen zu­erst. Wir fol­gen in sau­be­rer

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