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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Stahl­man­tel­ge­schos­sen durch­lö­chert.
    Wir wa­ren mit den bes­ten und mo­d­erns­ten Er­zeug­nis­sen der Er­de aus­ge­rüs­tet wor­den – und doch wa­ren wir un­ver­mit­telt hilf­los.
    Der Mar­s­kreu­zer »1418« schi­en sich plötz­lich auf sei­ne Her­kunft be­son­nen zu ha­ben. So ex­akt war er von Coat­la noch nie­mals ge­flo­gen wor­den, ob­wohl es sich um ein so­ge­nann­tes »Ein­mann-Be­die­nungs­schiff« han­del­te.
    Dr. Sno­fer teil­te auf­ge­regt mit, drei der Re­ak­to­ren sei­en un­ver­mit­telt ab­ge­schal­tet wor­den. In dem Au­gen­blick schweb­ten wir dicht vor der strah­len­den Hül­le aus Ener­gie­strö­men. Nie­mals hat­ten wir Ge­rä­te oder Ma­schi­nen ge­fun­den, die zur Er­zeu­gung ei­ner sol­chen Glo­cke ge­eig­net schie­nen. Zon­ta barg noch Ge­heim­nis­se über Ge­heim­nis­se. Ei­ni­ge da­von be­ka­men wir nun zu spü­ren.
    Der Kreu­zer ras­te wei­ter auf das ge­fähr­li­che Ge­bil­de zu. Plötz­lich klaff­te ei­ne Lücke. Es ge­sch­ah so schnell und über­gangs­los, daß man es kaum rich­tig er­fas­sen konn­te. Je­mand hat­te die un­durch­dring­li­che Hül­le vor uns ge­öff­net, nur weil wir in ei­nem mar­sia­ni­schen Kreu­zer sa­ßen.
    Un­ter uns tauch­ten die grel­ler­leuch­te­ten Kon­tu­ren un­se­rer ge­räum­ten Au­ßen­bau­ten auf. Ei­ne der Druck­kup­peln war zer­stört.
    »Un­heim­lich!« sag­te der Klei­ne. Sein er­starr­tes Grin­sen drück­te al­les aus. Er war am En­de sei­ner Ner­ven­kraft an­ge­langt.
    Wir hat­ten et­wa noch fünf Ki­lo­me­ter bis zu den Ein­gän­gen zu flie­gen. Das Ge­län­de wim­mel­te von Kampf­ma­schi­nen al­ler Art. Hier hat­ten Ro­bo­ter von der Um­ge­bung Be­sitz er­grif­fen.
    Sie räum­ten ab­ge­schos­se­ne Pan­zer der Mon­dar­mee hin­weg. Große Me­tall­mons­tren lös­ten mäch­ti­ge Ra­ke­ten­bruch­stücke mit ato­ma­ren Strahl­ge­schüt­zen in Ga­se auf. Und al­les ge­sch­ah un­ter ei­ner halb­ku­ge­lig ge­wölb­ten Ener­giebla­se, un­ter der die ar­bei­ten­den Ma­schi­nen so si­cher wa­ren wie auf ei­nem fer­nen, nie­mals von Men­schen be­tre­te­nen Pla­ne­ten.
    »Ein­fach un­faß­lich!« stieß Pro­fes­sor Scheu­ning her­vor. Sein hoch­ge­wach­se­ner, stets vorn­über ge­neig­ter Kör­per zit­ter­te.
    »Wo­her kom­men sie? Wo steck­ten sie wäh­rend un­se­rer An­we­sen­heit? Es war al­les so still und fried­lich. Und nun das!«
    Ja, und nun das! Ich dach­te we­ni­ger über die Her­kunft der Ma­schi­nen nach als viel­mehr über un­ser wei­te­res Schick­sal. Als der Kreu­zer über­gangs­los zum Hal­ten kam und im nack­ten Fels­bo­den des Mon­des ein im­mer brei­te­rer Spalt ent­stand, gab ich über die Bord­sprech­an­la­ge durch:
    »Jetzt hört ge­nau zu! Wir ste­hen über ei­ner Stel­le, die wir tau­send­mal be­tre­ten ha­ben, oh­ne zu wis­sen, daß dar­un­ter ein ge­wal­ti­ger Auf­zug für Raum­schif­fe liegt. Et­wa zwei Ki­lo­me­ter von den be­kann­ten Ein­gän­gen ent­fernt. Wir wer­den zwei­fel­los ge­lan­det und fern­steu­er­tech­nisch in einen Han­gar ge­bracht. Bis da­hin dürf­te al­les gut ge­hen, aber was dann kommt, liegt noch im Un­ge­wis­sen. Ab so­fort ver­stän­di­gen wir uns über die Funk­sprech­an­la­gen der Raum­an­zü­ge. Da die Kon­troll­or­ga­ne des Kreu­zers nicht mehr auf ma­nu­el­le Schal­tun­gen an­spre­chen, wer­den wir die drei Trans­port­wa­gen aus dem Schiff fah­ren. Volls­te Ab­wehr­be­reit­schaft! Ach­ten Sie auf mei­ne An­wei­sun­gen.
    Ach­tung, Ma­jor Put­chin­ger: Wir wer­den wahr­schein­lich durch ei­ne Luft­schleu­se von enor­men Aus­ma­ßen ge­bracht. Wenn wir end­gül­tig zum Still­stand ge­kom­men sind und die Wis­sen­schaft­ler fest­ge­stellt ha­ben, daß uns atem­ba­re Luft zur Ver­fü­gung steht, las­sen Sie Ih­re Män­ner so­fort die ein­zel­nen Gän­ge ab­rie­geln. In dem Fal­le die Hel­me öff­nen und Sau­er­stoff spa­ren. Sie las­sen nur dann Feu­er er­öff­nen, wenn Sie vor­her die Er­laub­nis er­hal­ten. Al­les klar? Noch Fra­gen?«
    Es gab kei­ne mehr.
    Über uns ver­schwand die Ener­gie­kup­pel. Das Ein­tau­chen in den Bo­den des Mon­des war so

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