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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­stand, so ge­bär­de­ten sie sich doch nur dann so ver­rückt, wenn sie zu ih­rem Herrn woll­ten.
    Wer war Ko­li­bris Herr? Dr. Ran­dolph? Ei­ner sei­ner As­sis­ten­ten?
    Nach ei­ner schar­fen Bie­gung er­blick­ten wir plötz­lich die bei­den Kampfro­bo­ter. Die vier­ar­mi­gen Kon­struk­tio­nen hat­ten die Waf­fen­glie­der mit den dreh­bar ein­ge­bau­ten Ener­gie­strah­lern ge­senkt. Die Mün­dun­gen deu­te­ten auf un­se­re Wa­gen.
    Han­ni­bal be­gann nach dem ruck­haf­ten An­hal­ten wie ein Ir­rer zu la­chen. Die Ro­bots ver­sperr­ten den Gang. Dicht hin­ter ih­ren Me­tall­rücken war ei­ne Stahl­wand zu se­hen. Da­hin­ter klang Ru­mo­ren auf. Ko­li­bri bell­te in tie­fen, rau­hen Tö­nen. Han­ni­bal lach­te im­mer noch. Dann brach er im schril­len Dis­kant ab.
    »Mir ist eben ein­ge­fal­len, daß wir uns ei­ni­ge Din­ge hät­ten spa­ren kön­nen«, er­klär­te er. »Wenn wir hier so glatt durch die Ener­gie­sper­re ge­kom­men sind – warum ha­ben wir das mit dem Mars-Kreu­zer nicht vor­her am Süd­pol ver­sucht? Oder denkt der dor­ti­ge Zen­tral­au­to­mat an­ders?«
    »Großer Irr­tum, Klei­ner«, ent­geg­ne­te ich. »Oder glaubst du wirk­lich, wir hät­ten nicht eben­falls dar­an ge­dacht? Da un­ten gibt es we­nigs­tens ein le­ben­des We­sen, hier nicht! Ein mensch­li­ches Ge­hirn hät­te un­se­re Ge­schich­te so­fort durch­schaut. Wir kön­nen nur hier an­set­zen. Wir wä­ren nie in die süd­po­la­re Kup­pel hin­ein­ge­kom­men. Und wenn doch, hät­te es uns spä­tes­tens nach dem Lan­de­ma­nö­ver er­wi­scht. Las­sen wir das! Coat­la, fra­gen Sie an, was man von uns will; warum uns der Weg ver­sperrt wird.«
    Der De­ne­ber be­gann wie­der zu zit­tern. Wenn die Ener­gie­waf­fen der Ma­schi­nen in dem en­gen Gang zu feu­ern be­gan­nen, war al­les aus.
    Un­ser Fah­rer brach­te den ers­ten Wa­gen vor­sich­tig hin­ter die Bie­gung zu­rück.
    Ich sprang mit Man­zo und Han­ni­bal ab. Vor­sich­tig tas­te­ten wir uns zur Ecke zu­rück. Er­neut sa­hen wir die bei­den Ro­bo­ter. Sie be­stan­den aus MA-Me­tall, na­tür­lich! Al­so war mit ei­ner nor­ma­len Waf­fe über­haupt nichts aus­zu­rich­ten.
    »Auf kei­nen Fall schie­ßen«, gab ich lei­se durch. Schweiß perl­te von mei­ner Stirn. »Auf kei­nen Fall schie­ßen! Da­mit wä­re al­les ver­lo­ren. Man­zo, ver­su­che das Schott zu öff­nen. Ich will se­hen, wie sie dar­auf rea­gie­ren.«
    Der Mu­tant stapf­te an mir vor­bei. Die dürf­ti­ge Be­leuch­tung ver­zerr­te sei­ne Ge­stalt ins Un­ge­heu­er­li­che.
    Ich stand na­he vor dem end­gül­ti­gen Auf­ge­ben, als sich die stäh­ler­ne Mas­se zu be­we­gen be­gann. Ein Sum­men drang an mei­ne Oh­ren. Blen­dend hel­les Licht fiel aus der grö­ßer wer­den­den Öff­nung. Ir­gend­wo er­tön­te ein akus­ti­sches Si­gnal.
    In die bis­her reg­lo­sen Kampfro­bo­ter kam Le­ben. Die viel­ge­len­ki­gen Waf­fen­ar­me schwenk­ten nach oben. Na­he­zu laut­los tra­ten die Ma­schi­nen zur Sei­te.
    Wir sa­hen uns stumm an. Han­ni­bals ver­zerr­tes Lä­cheln er­in­ner­te mich an den schlech­ten Zu­stand un­se­rer Ner­ven.
    Der Fah­rer des ers­ten Wa­gens star­te­te. Er saß ver­krümmt hin­ter dem Steu­er und ras­te auf die Kampf­ma­schi­nen zu. Sie un­ter­nah­men nichts.
    Wir war­te­ten, bis auch die an­de­ren Fahr­zeu­ge im Raum ver­schwun­den wa­ren. Ob­wohl un­se­re Ket­ten­trans­por­ter sehr flach ge­baut wa­ren, gin­gen sie kaum durch das Schott. Wir folg­ten zu Fuß. Die Waf­fen wa­ren nach wie vor auf die Ro­bots ge­rich­tet.
    »Son­der­schal­tung«, flüs­ter­te Pro­fes­sor Scheu­ning. Sei­ne Hän­de beb­ten er­heb­lich stär­ker als vor ei­ni­gen Stun­den. »Sie rea­gie­ren nur dann, wenn die Tür vor­schrifts­mä­ßig ge­öff­net wird. Für einen Ro­bot ist dies der ein­wand­freie Be­weis, daß wir kei­ne Un­be­fug­ten sind.«
    Ich ging als letz­ter Mann in den großen Raum. Die star­ke Stahl­tür be­gann sich au­to­ma­tisch zu schlie­ßen, als hät­te sie nur noch auf mich ge­war­tet. Vor mir schwang die Me­tall­mas­se in das rät­sel­haf­te Schloß.
    Vol­ler Ver­zweif­lung frag­te ich mich, wie Dr. Ran­dolph Zu­tritt

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