Diagnose negativ
gefunden hatte. Oder war alles ein großer Irrtum? War er überhaupt nicht hier gewesen?
Die plötzliche Stille in den Funkgeräten riß mich aus den Gedanken. Hannibal hatten den Helm zurückgeklappt. Die Luft schien hier wesentlich besser und auch dichter zu sein. Er konnte einwandfrei atmen. Die Festbeleuchtung stach mir grell in die Augen. Dann folgte ich Hannibals Blickrichtung.
Ich gewahrte die beiden mammuthaften Maschinengebilde. Sie sahen aus wie flachliegende Tonnen, aus denen man die vordere Wand entfernt hat. Darin standen verstellbare Ruhelager. Über ihnen hingen glitzernde Metallhauben mit zahlreichen Sonden und Meßkontakten.
Meine Kehle trocknete aus. Nun wußte ich, warum es so still geworden war. Das waren sie also, die gestaltlosen Vermittler des unheilbaren Wahnsinns.
Ich öffnete meine Helmverschlüsse. Im Lautsprecher klangen scharfe Befehle auf. Putchinger riß seine Männer aus der Erstarrung.
Ich sah sie in den Nebenräumen verschwinden. Gleich darauf vernahm ich tierhafte, unmenschliche Laute, die dennoch aus einer menschlichen Kehle stammen mußten. Unsere Männer kamen rückwärtsschreitend aus dem nebenan liegenden Saal hervor.
»Sir!« schrie einer außer sich, »Sir!«
Ich eilte nach vorn. Putchinger und Hannibal neben mir. Dann verhielten wir mitten im Sprung. Meine Augen weiteten sich entsetzt.
Das verschmutzte, abgemagerte Wesen mit dem aufgequollenen Kopf konnte sich nur noch kriechend fortbewegen. Der Körper war zum Skelett abgezehrt. Die Augen glänzten irre über zerbissenen Lippen. An dem weißen Haupthaar konnte man kaum noch erkennen, daß es sich bei dem menschlichen Wrack um den Franzosen Jean Dubois handelte – um einen jener Männer, die als Randolphs Assistenten fungiert hatten.
Der Wahnsinnige kroch schreiend auf uns zu. Sein Kopf war mit Brandwunden bedeckt.
Wir standen stumm und erschüttert. Manzo nahm den Kranken auf die Arme. Die Ärzte brachten ihn sofort in den Hintergrund der Halle, wo der Wagen mit unserer medizinischen Ausrüstung stand. Also das war aus Jean Dubois geworden.
»Hier liegt der andere Mann«, gab ein Sergeant durch. »Kommen Sie, Sir.«
Der Soldat wandte sich ab, als wir vor den Toten traten. Das war Iltant, der kleine, dunkelhaarige Norman Iltant. Auch er war zum Skelett abgemagert. Ihm hatte man die Schädeldecke zertrümmert.
Ich sah bedrückt zu dem Geisteskranken hinüber. Er erhielt soeben die ersten Injektionen. Sicherlich war um den letzten Bissen ein erbitterter Kampf ausgebrochen.
Der Hund schnüffelte winselnd in den einzelnen Hallen herum. In dem Raum, aus dem der Kranke gekommen war, standen die hohen, säulenförmigen Geräte mit den armstarken Kabelanschlüssen.
Ich wußte Bescheid! Das mußten die Materie-Transmitter sein, mit denen es möglich sein sollte, einen materiell stabilen Körper in seine einzelnen Atome aufzulösen.
Diese dimensional übergeordnete Energieballung wurde über einen sehr genau justierten Hypersender auf das synchron geschaltete Empfangsgerät abgestrahlt, wo aus der wesenlosen Energieballung in Rematerialisierung wieder der bewußte Körper wurde.
Ich starrte stumm auf die Ungetüme. Sie waren pro Einheit groß genug, um wenigstens vier ausgewachsenen Männern Platz zu bieten. Dort also mußten wir hinein, vorausgesetzt, es gelang uns, vorher den erforderlichen Intelligenzquotient zu erreichen.
Kolibri schnupperte an den Maschinen herum. Er schien sie zu kennen. Im Nebenraum verstummte das Geschrei des Irren. Dr. Mirnam trat an meine Seite.
»Der Mann ist seit wenigstens vierzehn Tagen ohne Nahrung. Die
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