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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­fun­den hat­te. Oder war al­les ein großer Irr­tum? War er über­haupt nicht hier ge­we­sen?
    Die plötz­li­che Stil­le in den Funk­ge­rä­ten riß mich aus den Ge­dan­ken. Han­ni­bal hat­ten den Helm zu­rück­ge­klappt. Die Luft schi­en hier we­sent­lich bes­ser und auch dich­ter zu sein. Er konn­te ein­wand­frei at­men. Die Fest­be­leuch­tung stach mir grell in die Au­gen. Dann folg­te ich Han­ni­bals Blick­rich­tung.
    Ich ge­wahr­te die bei­den mam­mut­haf­ten Ma­schi­nen­ge­bil­de. Sie sa­hen aus wie flach­lie­gen­de Ton­nen, aus de­nen man die vor­de­re Wand ent­fernt hat. Dar­in stan­den ver­stell­ba­re Ru­he­la­ger. Über ih­nen hin­gen glit­zern­de Me­tall­hau­ben mit zahl­rei­chen Son­den und Meß­kon­tak­ten.
    Mei­ne Keh­le trock­ne­te aus. Nun wuß­te ich, warum es so still ge­wor­den war. Das wa­ren sie al­so, die ge­stalt­lo­sen Ver­mitt­ler des un­heil­ba­ren Wahn­sinns.
    Ich öff­ne­te mei­ne Helm­ver­schlüs­se. Im Laut­spre­cher klan­gen schar­fe Be­feh­le auf. Put­chin­ger riß sei­ne Män­ner aus der Er­star­rung.
    Ich sah sie in den Ne­ben­räu­men ver­schwin­den. Gleich dar­auf ver­nahm ich tier­haf­te, un­mensch­li­che Lau­te, die den­noch aus ei­ner mensch­li­chen Keh­le stam­men muß­ten. Un­se­re Män­ner ka­men rück­wärts­schrei­tend aus dem ne­ben­an lie­gen­den Saal her­vor.
    »Sir!« schrie ei­ner au­ßer sich, »Sir!«
    Ich eil­te nach vorn. Put­chin­ger und Han­ni­bal ne­ben mir. Dann ver­hiel­ten wir mit­ten im Sprung. Mei­ne Au­gen wei­te­ten sich ent­setzt.
    Das ver­schmutz­te, ab­ge­ma­ger­te We­sen mit dem auf­ge­quol­le­nen Kopf konn­te sich nur noch krie­chend fort­be­we­gen. Der Kör­per war zum Ske­lett ab­ge­zehrt. Die Au­gen glänz­ten ir­re über zer­bis­se­nen Lip­pen. An dem wei­ßen Haupt­haar konn­te man kaum noch er­ken­nen, daß es sich bei dem mensch­li­chen Wrack um den Fran­zo­sen Jean Du­bois han­del­te – um einen je­ner Män­ner, die als Ran­dol­phs As­sis­ten­ten fun­giert hat­ten.
    Der Wahn­sin­ni­ge kroch schrei­end auf uns zu. Sein Kopf war mit Brand­wun­den be­deckt.
    Wir stan­den stumm und er­schüt­tert. Man­zo nahm den Kran­ken auf die Ar­me. Die Ärz­te brach­ten ihn so­fort in den Hin­ter­grund der Hal­le, wo der Wa­gen mit un­se­rer me­di­zi­ni­schen Aus­rüs­tung stand. Al­so das war aus Jean Du­bois ge­wor­den.
    »Hier liegt der an­de­re Mann«, gab ein Ser­geant durch. »Kom­men Sie, Sir.«
    Der Sol­dat wand­te sich ab, als wir vor den To­ten tra­ten. Das war Il­tant, der klei­ne, dun­kel­haa­ri­ge Nor­man Il­tant. Auch er war zum Ske­lett ab­ge­ma­gert. Ihm hat­te man die Schä­del­de­cke zer­trüm­mert.
    Ich sah be­drückt zu dem Geis­tes­kran­ken hin­über. Er er­hielt so­eben die ers­ten In­jek­tio­nen. Si­cher­lich war um den letz­ten Bis­sen ein er­bit­ter­ter Kampf aus­ge­bro­chen.
    Der Hund schnüf­fel­te win­selnd in den ein­zel­nen Hal­len her­um. In dem Raum, aus dem der Kran­ke ge­kom­men war, stan­den die ho­hen, säu­len­för­mi­gen Ge­rä­te mit den arm­star­ken Ka­bel­an­schlüs­sen.
    Ich wuß­te Be­scheid! Das muß­ten die Ma­te­rie-Trans­mit­ter sein, mit de­nen es mög­lich sein soll­te, einen ma­te­ri­ell sta­bi­len Kör­per in sei­ne ein­zel­nen Ato­me auf­zu­lö­sen.
    Die­se di­men­sio­nal über­ge­ord­ne­te Ener­gie­bal­lung wur­de über einen sehr ge­nau jus­tier­ten Hy­per­sen­der auf das syn­chron ge­schal­te­te Emp­fangs­ge­rät ab­ge­strahlt, wo aus der we­sen­lo­sen Ener­gie­bal­lung in Re­ma­te­ria­li­sie­rung wie­der der be­wuß­te Kör­per wur­de.
    Ich starr­te stumm auf die Un­ge­tü­me. Sie wa­ren pro Ein­heit groß ge­nug, um we­nigs­tens vier aus­ge­wach­se­nen Män­nern Platz zu bie­ten. Dort al­so muß­ten wir hin­ein, vor­aus­ge­setzt, es ge­lang uns, vor­her den er­for­der­li­chen In­tel­li­genz­quo­ti­ent zu er­rei­chen.
    Ko­li­bri schnup­per­te an den Ma­schi­nen her­um. Er schi­en sie zu ken­nen. Im Ne­ben­raum ver­stumm­te das Ge­schrei des Ir­ren. Dr. Mir­nam trat an mei­ne Sei­te.
    »Der Mann ist seit we­nigs­tens vier­zehn Ta­gen oh­ne Nah­rung. Die

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