Diamanten und heiße Küsse
das Geschäftsleben von Ihrer sehr spezifischen Warte aus kennenlernen.“
Skeptisch wiegte er den Kopf. „Und Sie meinen wirklich, dass sich jemand dafür interessiert?“
„Aber selbstverständlich. Dann könnte man noch eine Junggesellen-Versteigerung machen …“
„Nein!“
Das war Jake. Und das war deutlich. Dann nicht. Lächelnd verteilte Holly die vorbereitete Information.
„Aber lässt sich so etwas denn in relativ kurzer Zeit organisieren?“, fragte Garth.
„Kein Problem. Wir haben Ähnliches schon sehr schnell auf die Beine gestellt. Natürlich findet der Ball in dem großen Saal unten statt. Der letzte Sonnabend im Mai ist gut zu schaffen, darüber haben Kim und ich uns schon verständigt.“
Garth hatte immer noch Einwände. „Das sind nur noch knapp drei Wochen. Dann müssen wir die Ankündigung unbedingt morgen schon rausschicken. Vor allem nach dem, was da heute in der Zeitung steht.“
„Das wird auch geschehen“, beruhigte Kim ihn. „Ich bin sicher, dadurch entsteht eine positivere Stimmung.“
Nun ergriff Ric das Wort. „Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Presse wohlgesinnter zu stimmen. Ich meine, zusätzlich zu dem Ball und der Versteigerung.“ Er sah Holly auffordernd an.
„Ich habe mal einen Zeitplan aufgestellt, wann wir die Einladungen verschicken, die Spendernamen veröffentlichen und das Thema bekannt geben“, sagte Holly schnell. Aber in welcher Form und wann sollte man aufdecken, wer Jake Vance wirklich war? „Vielleicht sollten wir lediglich verkünden, dass zum Abschluss des Balls eine sehr wichtige Erklärung abgegeben wird.“
„Warum am Ende?“, wollte Jake wissen.
„Weil an dem Abend die Versteigerung zu einem guten Zweck im Mittelpunkt stehen soll, nicht aber die Blackstones“, erklärte sie mit fester Stimme. „Außerdem bleiben dann garantiert alle bis zum Ende, und die Versteigerung kann ein richtiger Erfolg werden. Wir wollen ja nicht, dass die Gäste schon nach der Hälfte der Zeit gehen.“
„Gut“, meinte Ryan nur. „Aber wird die Presse darauf anspringen?“
„Sicher.“ Holly grinste. „Da die Medien nichts über eine neue Blackstone-Hochzeit berichten können, werden sie sich auf alles stürzen, was es sonst bei den Blackstones gibt.“
Ric sah seinen neuen Schwager kurz von der Seite her an. „Und du hast keine Pläne, in nächster Zukunft zu heiraten?“
Alle schmunzelten, aber als Garth meinte: „Keine schlechte Idee“, wandten ihm sofort alle ihre Aufmerksamkeit zu.
„Wie ich schon sagte, die Aktionäre sind in Bezug auf Jakes Geschäftspraktiken etwas beunruhigt. Aber das ist nicht alles. Ihr Misstrauen richtet sich auch gegen einen Mann von Mitte dreißig, der allein lebt, offenbar noch keine Partnerin gefunden hat und schon lange keine feste Beziehung hatte. Eine Hochzeit, selbst eine Verlobung könnte da einen Stimmungsumschwung herbeiführen. Damit würde Jake beweisen, dass er bereit ist, Verpflichtungen einzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Und eine romantische Liebesgeschichte bringt die Augen der Menschen immer zum Leuchten.“
Plötzlich war es totenstill im Raum. Keiner wusste etwas zu sagen und starrte mehr oder weniger verlegen vor sich hin. Als Holly schließlich wagte, den Kopf zu heben, und Jake einen Blick zuwarf, war sie überrascht von seiner ungerührten Miene. Sie hatte mit einem vor Zorn geröteten Gesicht gerechnet, denn schließlich war Garths Vorschlag eine ziemliche Zumutung. Aber sein Gesicht zeigte keinerlei Regung.
Schließlich blickte er jeden Einzelnen der Reihe nach an und sagte langsam: „Hm, mein Zehnjahresplan sieht eine Eheschließung durchaus vor.“
„Aber Jake, das ist nicht so gem…“, fing Kimberley an, stutzte dann und fragte: „Was hast du gesagt?“
„Ich werde darüber nachdenken.“
Ein überraschtes Schweigen folgte, dann bemühten sich alle um ein anderes Thema, und schließlich ging es um den Ball. Leider war Holly nicht ganz bei der Sache. Immer wenn sie meinte, Jake achte nicht auf sie, starrte sie ihn an. Doch mindestens drei Mal ertappte er sie dabei und grinste belustigt.
So, er hatte also einen Zehnjahresplan … Wahrscheinlich war eine Hochzeit für ihn nichts anderes als eine geschäftliche Transaktion, und entsprechend nüchtern und gewinnorientiert würde er sich die Frau dazu aussuchen. Natürlich kam für ihn nur das Beste infrage, vielleicht eine auf einem exklusiven Internat erzogene bildhübsche Tochter eines
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