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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAULA ROE
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können, und bin sicher, alle werden begeistert sein.“
    „Hoffentlich …“ Das kam eher zögernd. Doch Kim winkte ihr nur zu und verließ das Vorzimmer. Noch lange sah Holly ihr hinterher. Anstatt sich über Kims Vertrauen zu freuen, quälte sie ihr schlechtes Gewissen. Doch sie durfte jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Die Aufgabe, die man ihr übergeben hatte, würde sie erfüllen, und zwar gut.
    Bevor sie erneut der Mut verließ, stand sie auf, strich sich den Rock glatt und betrat nach kurzem Anklopfen Jakes Büro. Da er sich gerade eine Tasse Kaffee eingoss, hatte er den Blick gesenkt. Doch als er hochsah und sie herzlich anlächelte, wurden ihr wieder die Knie weich, wie bei einem Teenager, der sich zum ersten Mal verknallt hatte. Ein heißes Zittern durchlief sie, und nur mit Mühe gelang es ihr, sein Lächeln zu erwidern.
    Reiß dich zusammen! Du bist doch keine sechzehn mehr.
    Schnell straffte sie die Schultern und räusperte sich kurz. „Wir müssen über deine Presseerklärung sprechen.“
    Sein Lächeln erlosch, der Blick wurde kühl. „Ich muss gleich wieder in eine Sitzung.“
    „Ich weiß.“ Auch ihre Stimme hatte jetzt einen nüchternen und geschäftsmäßigen Tonfall. „Aber wir müssen Zeit dafür finden.“
    „Das werden wir auch. Nur nicht gerade jetzt.“ Das klang abweisend.
    Doch davon ließ Holly sich nicht beirren. „Vielleicht könntest du mir wenigstens schon mal ein paar Anhaltspunkte geben.“
    Ausgesprochen unwillig, das war nicht zu übersehen, ließ Jake sich in seinen Schreibtischsessel fallen, faltete die Hände vor dem Bauch und sah Holly missmutig an. Warum ist er nur so schlecht gelaunt?, fragte sie sich. Oder tat er nur so, weil er auf keinen Fall zugeben wollte, dass sie etwas in ihm angerührt hatte? Dass ihn Gefühle verletzlich machten und er sie deshalb auf jeden Fall unterdrücken musste?
    Für Männer wie Jake zählte allein der berufliche Erfolg. Menschen wie er waren angetrieben von der Gier nach Geld und Ruhm, und meist lag der Schlüssel zu dieser extremen Haltung in ihrer Vergangenheit. Was hatte ihnen gefehlt? Wonach hatten sie sich am meisten gesehnt?
    „Deine Mutter hat dich allein aufgezogen?“
    „Ja.“
    „Und?“ Als er nicht antwortete, wurde Holly ärgerlich. „So geht das nicht, Jake. So kann ich meine Arbeit nicht machen.“ Als sie bemerkte, dass er sich offenbar sehr unwohl fühlte, wurde ihr Blick jedoch weicher. „Gut, ich werde dir keine Fragen mehr stellen. Erzähl mir einfach, was dir in den Sinn kommt und woran du dich gern erinnerst.“
    „An nichts erinnere ich mich gern.“
    „Okay, dann müssen wir es anders anfangen“, sagte sie freundlich. „Wir konzentrieren uns auf die Fragen, die die Presse dir stellen wird, damit du dich auf die Antworten vorbereiten kannst. Wie und wann hast du herausgefunden, dass du James Blackstone bist?“
    „Was ist da zwischen dir und Max Carlton?“
    Sie wurde blass. „Wir sprechen jetzt über dich. “
    „Und ich spreche über dich. “
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Nur mit Mühe unterdrückte sie die Panik, die in ihr aufsteigen wollte. Was wusste er? Hatte er sie mit Max bei der Modenschau gesehen? Was hatten seine Leute, die er bestimmt auch auf sie angesetzt hatte, über sie und Max herausgefunden?
    Tief in den Sessel zurückgelehnt, betrachtete er sie mit diesem Raubtierlächeln, das klarmachte, dass ein einziges falsches Wort, eine einzige falsche Geste ausreichen würden, um sie ans Messer zu liefern. Doch was in der Nacht zum Sonntag passiert war, stand auch zwischen ihnen, war beiden nur zu sehr bewusst und schien die Luft elektrisch aufzuladen.
    Mit einem gelassenen Lächeln trat sie dichter an den Schreibtisch heran. „Da ist nichts zwischen mir und Max.“
    „Du lügst.“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    „Ich sehe es dir an.“ Er grinste selbstzufrieden.
    „Wie das denn?“
    „Es sind deine Augen“, sagte er leise und lächelte. „Sie weiten sich ein wenig, und dein Blick schweift ab. Richtet sich auf meine Schulter oder auf mein Ohr.“
    „Vielleicht bin ich von deinen Ohren fasziniert.“
    „Aber sicher!“ Er schmunzelte, und auch Holly musste lächeln, obgleich sie es eigentlich nicht wollte. Warum hatte er nur eine solche Macht über sie?
    Weil ich ihn begehre. Aber das kann er nicht wissen. Fest umklammerte sie ihren Kugelschreiber und versuchte, an etwas ganz anderes zu denken.
    „Erzähl mir doch etwas von deiner Kindheit. Wo bist du

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