Diamanten und heiße Küsse
Gehirnchirurgen oder jemand aus dem Adel, deren Stammbaum viele Jahrhunderte zurückreichte.
Soll er doch! Holly stand auf und verteilte den Kosten-Nutzen-Plan, den sie für diese Sitzung ausgearbeitet hatte. Als sie Jake das Blatt Papier reichte, umspielte ein kleines wissendes Lächeln seinen unverschämt sinnlichen Mund, und Holly wurde noch wütender.
Zum Teufel mit dir!
In der nächsten halben Stunde ging man alle Punkte gemeinsam durch, und jeder hatte noch etwas hinzuzufügen. Einig war man sich insofern, als der Ball das Ereignis der Saison sein sollte und dass die Erlöse den Rettungsdiensten überwiesen werden sollten, die chronisch unterfinanziert waren. Wie wichtig deren Arbeit jedoch war, hatten gerade die Blackstones erfahren müssen, als mit großem Einsatz nach dem abgestürzten Jet von Howard Blackstone gesucht worden war.
Nachdem die Sitzung schließlich beendet worden war, sammelte Holly schnell ihre Sachen zusammen und war als Erste aus der Tür. Arbeit, sie musste sich in ihre Arbeit vergraben, um all diese anderen gefährlichen Gedanken verdrängen zu können.
Jake war James Blackstone und gehörte damit zu den ersten Familien Australiens, die in vollkommen anderen Sphären lebten als Menschen wie sie und ihre Eltern. Aber wie kam sie überhaupt auf diese absurden Gedanken?
„Ich würde vorschlagen, dass Jake mit Ihnen seine Presseerklärung zusammenstellt“, sagte Kim, blieb neben Hollys Schreibtisch stehen und gab ihr ein Blatt Papier. „Und hier sind noch ein paar Leute, die auch zu dem Ball eingeladen werden müssen.“
„Danke.“ Holly überflog die Liste, dann hob sie überrascht den Kopf. „Matt Hammond?“
„Ja. James ist wieder da.“ Sie wies mit dem Kopf auf Jake, der in der offenen Bürotür stand und sich mit Ric und Ryan unterhielt. „Es wird wirklich Zeit, dass dieses Misstrauen zwischen den Familien abgebaut wird.“
Unwillkürlich folgte Holly Kims Blick, und in dieser Sekunde sah auch Jake zu ihr hinüber. Ihre Blicke trafen sich, ließen sich so schnell nicht los, und Holly wurde heiß und kalt zugleich. Irgendwie sah er sie anders an als früher, vertrauter, wissender, was kein Wunder war, denn er hatte sie leidenschaftlich geküsst und mit den Händen liebkost …
Und auch sie fühlte sich anders, sinnlicher, weiblicher, mehr wie ein sexuelles Wesen. Und wenn sie an ihm interessiert wäre, dann würde sie entsprechend reagieren, würde flirten und ihm zeigen, was sie empfand.
Aber ich bin nicht an ihm interessiert. Wie sollte ich auch? Schließlich trennen uns Welten. Und seine Küsse, die hätte ich nie zulassen dürfen.
Aber alles war umsonst. Denn als sie ihn unter zusammengezogenen Brauen musterte, warf er ihr ein derart herzliches, beinahe intimes Lächeln zu, dass ihre Entschlossenheit einfach verpuffte. Mit diesem Lächeln konnte er jede Frau betören, und der ernste Geschäftsmann wurde plötzlich zu einem charmanten Herzensbrecher.
„Holly, die Presseerklärung …“
Erschrocken fuhr Holly aus ihren Tagträumen hoch und sah Kim schuldbewusst an. Dann schlug sie schnell die Augen nieder und griff nach einem Notizblock. „Wollen Sie sich nicht lieber selbst darum kümmern?“
Als sie sah, wie verlegen Holly war, hatte Kim Mühe, ernst zu bleiben. „Nein, das schaffen Sie schon. Aber legen Sie sie mir noch mal vor, bevor Sie sie an die Presse geben. Das gilt übrigens für alles, was Sie nach draußen geben.“
Wie Blei lag Holly die Abmachung mit Max auf der Seele. Sicher, er erpresste sie, aber sie war selbst schuld daran, dass es dazu gekommen war. Deshalb war es auch durchaus möglich, dass Kim sie entließ, wenn sie ihr alles erzählte. Dass Blackstone ihr das Studium bezahlt hatte, machte alles noch schlimmer. Das Vertrauen, dass die Firma in sie gesetzt hatte, hatte sie enttäuscht. Wie sollte sie das Kim gestehen können, einer Frau, die sie wegen ihrer Gradlinigkeit und Aufrichtigkeit bewunderte?
Sie konnte es nicht.
„Die Zeit bis zum Ball ist knapp“, meinte Kim jetzt. „Wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie bitte Bescheid. Ach ja, und dann wollten Sie mich ja noch wegen irgendetwas sprechen. Worum geht es denn?“
„Ach … nichts Wichtiges“, sagte Holly schnell und sah Kim dabei nicht an. „Ich wollte nur wissen, ob Sie sich die Entwürfe zur Dekoration ansehen wollen.“
„Wenn Sie meine Meinung dazu hören wollen, gern.“ Lächelnd wandte Kim sich zur Tür. „Aber das Ganze ist Ihr Baby, Holly. Ich weiß, was Sie
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