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Diamantendiebe

Diamantendiebe

Titel: Diamantendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diamantendiebe
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schon. Selbst wenn der Eindringling hier war, um sie zu töten und zu berauben, sie war kein Weichling. Sie würde ihn zuerst töten.
    Sie öffnete langsam die Schranktüren um besser sehen zu können. Ihr Blick fiel auf seine große, breite Gestalt. Er trug einen dunklen Abendanzug, der an ihm lässig-elegant wirkte und ihn aussehen ließ wie jeden anderen Gast in einem 5-Sterne-Hotel. Er trug schwarze Lederhandschuhe und als er näher zum Schrank kam, sah sie seinen Mund.
    Sie schnappte nach Luft.
    Niemals würde sie diesen sinnlichen Mund vergessen. Sie schäumte vor Wut. Dieses Wiesel hatte sie bis zum Hotel verfolgt. Wie zum Teufel hatte er herausgefunden, wo sie wohnte? Und wie zum Teufel hatte er sich so schnell säubern und in den Designer-Smoking werfen können? Sie musste beinahe lachen, als sie ihn sich wie Superman vorstellte, der seine Kleidung in einer Telefonzelle wechselte und mit seinen Laseraugen durch Gebäude sehen konnte. Oh, nein, nicht daran denken. Er hatte sie verfolgen können und sie hätte vorsichtiger sein müssen.
    Zum Kuckuck mit ihm, er mochte vielleicht ein Dieb sein, aber er sah wie ein reicher Mann aus. Kein Wunder, dass die Sicherheitsleute ihn mit einem Hotelgast verwechselt hatten. Und wahrscheinlich waren sie auch von ihm bestochen worden, sodass er ungehindert Zugang zu ihrem Zimmer hatte. Ihr Herz schlug schneller, als sie sah, wie er sich zum Badezimmer hin bewegte.
    Bevor er jedoch noch einen Schritt weiter tun konnte, stieß Tess die Schranktüren auf und warf sich mit voller Absicht auf ihn, um ihn unschädlich zu machen. Sie hob den Fuß und trat ihn hart in den Bauch. Der Dieb zeigte jedoch nicht die geringste Überraschung, weil sie sich im Schrank versteckt hatte, sondern schien einem plötzlichen Angriff gegenüber gewappnet zu sein. Er gab nur ein Grunzen von sich und taumelte rückwärts an den Schreibtisch, wobei die mit Blumen gefüllte Kristallvase umkippte und auf den Teppichboden fiel. Dann richtete er sich auf und machte einen Satz auf sie zu. Wieder ließ sie ihr rechtes Bein vorschnellen, um ihn zu treten. Er fasste jedoch nach ihrem Bein, verdrehte es derb und warf sie um, sodass sie hart auf dem Boden aufschlug.
    Sie fühlte, wie ihr die Luft wegblieb, rollte sich jedoch schnell weg, bevor der Eindringling sich auf sie werfen konnte. Sie hob die Pistole, er schnappte jedoch nach ihrem Handgelenk und knallte ihre Hand mehrere Male fest auf den Boden, um ihr die Waffe aus der Hand zu schlagen. Sie fauchte wütend, als der scharfe Schmerz ihren Arm durchzog, hielt jedoch die Waffe fest und richtete sie wieder gegen den Angreifer. Die Mündung presste sich gegen seinen Hals, aber er schlug sie mit der anderen Hand weg und entriss ihr die Waffe. Dann legte er sich über sie und hielt ihr die Arme mit seiner rechten Hand über den Kopf. Tess wand sich und zappelte, aber sein Griff war wie der eines Schraubstocks.
     »Geh von mir runter, du Bastard«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
    »Ich möchte dir nicht weiter wehtun, meine reizvolle Lady«, sagte er kalt, »aber wo sind die Diamanten?«
    »Geh zur Hölle und von mir runter! Ich habe dir gesagt, dass sie mir gehören!« Tess sprach mit zusammengebissenen Zähnen und versuchte ihn abzuwerfen, aber es war sinnlos. Er war zu stark und zu schwer. Er atmete schwer und schwitzte. Ein sanfter Hauch seines Rasierwassers, vermischt mit seinem männlichen Geruch stieg ihr in die Nase. Polo von Ralph Lauren, ihr Lieblingsherrenduft. »Wenn du klüger gewesen wärst, hättest du früher kommen müssen und sie dir nehmen können«, erwiderte sie und versuchte dabei verzweifelt, sich loszureißen.
    Der gutaussehende Dieb fuhr sie schroff an: »Ich hatte keine Ahnung, dass du mir zuvorkommen würdest. Ich hatte den Raub schon seit über zwei Monaten geplant. Also, wo sind sie, Honey?«
    Tess weigerte sich, ihm eine Antwort zu geben. Sie wand sich unter ihm, bei dem Versuch, ihren Körper aufzurichten. Sie fühlte sich wie ein Wurm, der in den Krallen eines Vogels zappelte. Sie wand ihre Hüften und versuchte ihre Beine frei zu bekommen, sodass sie ihn von hinten treten konnte. Der Mann presste sie knurrend mit seinem Gewicht nieder. »Hör auf damit!«
    Sie hörte nicht auf, sondern zappelte mit aller Kraft weiter. Plötzlich hob sie ihren Kopf und versuchte in seine Nase zu beißen. Der Dieb drehte gerade noch seinen Kopf weg.
    »Geh runter von mir, verdammt noch mal! Ich kriege keine Luft«, sagte sie atemlos.

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