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Diamantenraub

Diamantenraub

Titel: Diamantenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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unerträgliche Schweigen zu unterbrechen. »Ich meine, es ist gefährlich. Wenn Frau Moos dich erwischt, fliegst du hier raus.«
    Erna fuhr herum. »Frau Moos hat mich aber noch nicht erwischt. Und wenn du deine lange Nase in andere Sachen stecken würdest, wäre alles gut gegangen.«
    »Ich wollte dir nicht hinterherspionieren«, sagte Diane und griff unwillkürlich an ihre Nase. Sie fühlte sich zu Unrecht angegriffen, immerhin hatte sie nur ihre Gerte suchen wollen. »Du musstest doch damit rechnen, dass irgendwann mal jemand zur Tür hereinkommt. Es gibt hier so viele Leute, und du kannst froh sein, dass ich es war.«
    »Ja, du und deine edlen Freunde. Vor euch ist man niemals sicher, sogar nachts nicht.«
    »Nachts? Wie meinst du das?«
    Erna biss sich auf die Lippen. Sie spürte, dass sie zu viel gesagt hatte, doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Normalerweise habe ich in der Nacht trainiert«, sagte sie leise. »Anfangs ging das sehr gut, aber irgendwann wart ihr plötzlich im Stall. Das heißt, Angie und Pat waren da. Und irgendjemand anderes!«
    Diane überlegte. Das Mädchen konnte nur die Nacht meinen, in der Kathrin verschwunden war. »Erzähl mir, was geschehen ist«, bat sie.
    »Nun, da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Als ich hierherkam und feststellen musste, dass ich keine Chancen für das Reitabzeichen hatte, nahm ich mir vor, außerhalb des Unterrichtes zu trainieren. Ich war wie besessen davon, und ich war mir sicher, es auf diese Weise zu schaffen. Natürlich wusste ich, dass es verboten ist, ohne Aufsicht zu reiten, doch ich wollte es eben besonders schlau anstellen. So beschloss ich, jede Nacht in den Stall zu schleichen, eine Stunde zu reiten, und dann leise ins Bett zurückzukehren. Ein paar Tage ging das gut. Trotzdem kostete es mich jedes Mal ziemlich viel Überwindung, es war ein ständiger Nervenkitzel.«
    Diane nickte. »Es hätte nur jemand den Lichtschein in der Halle sehen müssen«, sagte sie, »dann wärst du sofort aufgeflogen.«
    »Dieses Risiko musste ich eben eingehen. Auf jeden Fall schien es mir so immer noch sicherer als am helllichten Tage. Doch dann tauchte plötzlich jemand auf. Ich hatte gerade mein Pferd in den Stall zurückgeführt, als ich ein Geräusch hörte. Blitzschnell verschwand ich hinter einem Strohballen. Ich sah eine Gestalt, und erst dachte ich, man habe mich entdeckt. Doch dann schien sie etwas ganz anderes zu suchen. Sie ging an den Pferden vorbei und machte schließlich bei Fairytale halt. Ich hörte, wie die Boxentür zurückgeschoben wurde und Fairytale leise schnaubte. Dann vernahm ich ein Geräusch, das ich mir aber nicht erklären konnte. Heute weiß ich, dass es wohl das Abschneiden des Schweifes gewesen sein muss. Ja, und was weiterhin geschah, weißt du: Auf einmal standen Angie und Pat im Stall, die Person flüchtete, und ich wurde entdeckt.«
    »Und du konntest diese Person wirklich nicht erkennen?«, fragte Diane schnell.
    Erna schüttelte den Kopf. »Es war viel zu dunkel«, sagte sie beinahe entschuldigend, »und ich durfte mich ja auch nicht blicken lassen.«
    »Hast du irgendjemandem von dieser Sache erzählt? Weiß Kathrin davon?«
    »Ja, Kathrin weiß es. Ich musste mit ihr darüber sprechen, schließlich ist sie ja meine Freundin. Ich hatte auch solche Angst, dass alles herauskommen würde. Frau Andresen fragte immer wieder, warum ich mitten in der Nacht im Stall gewesen sei, aber ich konnte es ihr nicht sagen.«
    »Wahrscheinlich wolltest du auch Kathrin nicht verpetzen.«
    »Kathrin verpetzen? Wie meinst du das?« Erna sah nun wirklich erstaunt aus.
    »Ich glaube, du hast sehr wohl erkannt, dass Kathrin es war, die Fairytales Schweif abgeschnitten hat. Zunächst dachten wir, sie hätte es aus Eifersucht getan. Sie kann es nicht ertragen, dass Tom und Pat miteinander befreundet sind. Inzwischen wissen wir jedoch, dass wesentlich mehr als Eifersucht dahinterstecken muss.« Sie sah Erna prüfend an. Doch diese schien tatsächlich zutiefst erschüttert.
    »Nein«, sagte sie schließlich, »das glaube ich nicht. So etwas würde Kathrin niemals tun.«
    »Hast du dir denn keine Gedanken darüber gemacht, warum sie mitten in der Nacht davongelaufen ist?«
    »Doch, und ich habe sie auch danach gefragt. Aber sie wollte nicht darüber sprechen.«
    »Soso, Kathrin verweigert die Aussage, und du glaubst trotzdem noch, dass sie unschuldig ist.« Diane seufzte.« Du hast dich genau an die falsche Person gehängt. Dieses Mädchen ist zu

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