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Diamantenraub

Diamantenraub

Titel: Diamantenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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überglücklich, und am liebsten hätte ich die ganze Welt umarmt. Doch zu viel Freude macht bekanntlich übermütig: Eines Morgens, wir saßen gerade beim Frühstück, erzählte ich, mein Reitlehrer habe mich für das Abzeichen vorgeschlagen. Mein Vater war sofort Feuer und Flamme, und ich überlegte, wie ich aus der Sache wieder herauskommen könnte, aber es war schon zu spät. ›Du musst in die Eulenburg fahren‹, sagte er, ›dort gibt es einen erstklassigen Unterricht, und ebenso gute Pferde.‹ Mir war schrecklich elend zumute. Nie zuvor habe ich mich so sehr vor den Schulferien gefürchtet, aber mir blieb keine andere Wahl. Ja, und da bin ich nun.«
    Diane schwieg. Sie war zu erschüttert, um irgendetwas zu sagen, außerdem kam ihr die ganze Sache aussichtslos vor. Erna würde das Reitabzeichen nie und nimmer bestehen und ihren Vater ein zweites Mal enttäuschen. Schließlich fragte sie: »Hast du wirklich geglaubt, durch heimliches Trainieren deine Leistungen verbessern zu können?«
    »Ja«, antwortete Erna, »zuerst hoffte ich es zumindest. Doch leider musste ich bald feststellen, dass alle Mühe vergeblich war. Ich bin keine gute Reiterin, und ich werde es nie sein!«
    Diane erhob sich. »Lass dir keine grauen Haare wachsen«, tröstete sie, »meine Freunde und ich werden eine Lösung finden.«
    Sie ging auf Erna zu, hakte sie freundschaftlich unter, und gemeinsam verließen die Mädchen den Stall.

    Diane wurde bereits sehnsüchtig von den anderen erwartet. »Wir glaubten schon, du seist mitsamt deiner Gerte verloren gegangen«, spöttelte Chris, »fast glaubten wir nicht daran, dich noch einmal wiederzusehen.«
    Diane warf den Kopf in den Nacken. »Wenn ihr wüsstet, was ich eben erfahren habe, würde euch der Spott im Halse stecken bleiben.« Und sie erzählte den gespannt lauschenden Freunden, was sich in der Zwischenzeit alles ereignet hatte. »Kathrin ist unschuldig«, schloss sie ihren Bericht, »und wir waren zu blöd, um das selber herauszufinden. Dabei lag es auf der Hand!«
    Die Kinder blickten betreten zu Boden. »Da haben wir uns nicht gerade mit Ruhm begossen«, meinte Tom nach einer Weile, »es hat halt alles so verflixt gut zusammengepasst: Kathrin läuft ausgerechnet in dieser einen Nacht davon, und ihre beste Freundin wird im Stall erwischt ...«
    »Du darfst nicht vergessen, dass Kathrin eigentlich kein Motiv gehabt hätte«, unterbrach Pat. »Mit unserer Eifersuchtstheorie lagen wir ja völlig falsch.«
    Chris seufzte. »Wenn wir alles bisher Geschehene zusammenfassen, ergibt sich, dass eine unbekannte Person nach einer unbekannten Sache sucht. Diese befindet sich im Zimmer von Angie, Diane und Kathrin, oder auch nicht. Jedenfalls hat sie dort anscheinend alles vergeblich durchwühlt. Die Person startete ein gelungenes Ablenkungsmanöver, woraus wir schließen, dass sie genauestens über uns Bescheid weiß.«
    »Jetzt hör endlich auf, dir über dieses blöde Geheimnis den Kopf zu zermartern«, rief Diane gereizt, »viel wichtiger wäre es, zu überlegen, wie wir Erna helfen könnten. Immerhin haben wir sie verdächtigt, Kathrins Komplizin zu sein.«
    Pat lächelte geheimnisvoll. »Du hast vollkommen recht«, sagte sie, »und ich glaube, ich habe da eine Idee!«

Der nächste Tag war ein Sonntag, und obwohl das eigentlich »Ausschlafen« bedeutete, waren die Freunde schon früh wach. Immerhin hatten sie heute einiges vor. Beim Frühstück sprachen sie kaum ein Wort, und sobald sie den letzten Bissen ihrer Brötchen heruntergeschlungen hatten, sprangen sie auf und verließen den Speisesaal. Erna folgte ihnen etwas misstrauisch. Sie wusste, dass der heutige Tag ihr gewidmet sein sollte, doch sie hatte keine Ahnung, was auf sie zukommen würde.
    »Ich schlage vor, wir beginnen mit dem Einkleiden«, sagte Pat energisch. »Tom, Chris, ihr beiden habt dabei nichts zu suchen!«
    Die Jungen trollten sich widerwillig, während die Mädchen in Angies und Dianes Zimmer verschwanden. Dort zogen sie Pullover, Hosen und T-Shirts aus den Schränken, und Erna probierte alles der Reihe nach an. Sie wusch sich die Haare, legte ein dünnes Silberkettchen um den Hals und setzte zu guter Letzt die dicke Hornbrille ab.
    Als alles beendet war und Erna vor den Spiegel trat, blickte sie in das hübsche Gesicht eines gepflegt aussehenden jungen Mädchens.
    »Du siehst einfach süß aus«, rief Diane begeistert, und Angie fügte hinzu: »Du kannst die Sachen so lange tragen, wie du willst. Und wenn du das

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