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Diamantenraub

Diamantenraub

Titel: Diamantenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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nachkommen.«
    Doch davon wollte Pat nichts wissen. Niemals hätte sie Tom in einer gefährlichen Situation allein gelassen! »Entweder du nimmst mich mit, oder wir gehen beide zurück«, sagte sie.
    Tom lächelte. »Du bist eine tolle Freundin! Und ich bin froh, dich bei mir zu haben.«
    Er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, dann stieß er die Tür mit dem Fuß weit auf. Eisige Kälte schlug ihm entgegen.
    »Er ist geflohen«, stöhnte Pat und deutete auf das geöffnete Fenster. »Nun, Zeit hatte er dazu genügend!«
    Tom ging zum Schrank und blickte hinein. Die Kleiderbügel waren teilweise heruntergefallen, und die Pullover und Hosen lagen durcheinander.
    »Kathrin hat tatsächlich recht gehabt«, meinte er, »und ich möchte meinen Kopf darauf verwetten, dass es sich bei unserem Einbrecher um dieselbe Person handelt, die auch die anderen Schränke durchsucht hat.«
    Pat nickte. Sie ärgerte sich noch immer darüber, dass sie zu spät gekommen waren. Immerhin schien der Einbrecher überaus ängstlich und vorsichtig zu sein, sonst hätte er sich nicht so schnell aus dem Staub gemacht. Oder aber er wollte unentdeckt bleiben, um seine Pläne weiterhin durchführen zu können. Dann bestand allerdings noch die Möglichkeit, ihn irgendwann auf frischer Tat zu ertappen.
    Tom schien ihre Gedanken zu lesen. »Die Eulenburg hat unendlich viele Zimmer«, sagte er leise. »Wir können nicht überall Wache halten.«
    »Aber irgendwann muss er uns doch in die Fänge gehen! Immerhin sind wir, Toby mitgezählt, zu sechst ...«
    »Und woher wollen wir wissen, dass er allein ist? Vielleicht jagen wir eine ganze Bande! Wobei immer noch offen bleibt, welches der Grund für diese Durchsuchungsmanöver ist. Jedenfalls haben wir im Augenblick noch nicht mal ein richtiges Verbrechen vorliegen.«
    Wie immer hatte Tom recht: Sie tappten mit ihren Vermutungen völlig im dunkeln, und es gab keinerlei Hinweise darauf, welches Ziel die unbekannte Person verfolgte.
    »Gehen wir zu den anderen zurück«, schlug Pat vor, »bestimmt warten sie schon ungeduldig.«
    Sie griff Toby am Halsband, und nachdem Tom Fenster und Tür geschlossen hatte, verließen alle drei die Krankenstation.

Chris hatte in diesen Ferien wirklich nichts zu lachen! Zwar verlangten seine Eltern keine besonders große Mithilfe von ihm, wenn es darum ging, Gäste in »Haus Leuchtfeuer« zu betreuen, doch dieses Mal musste auch er kräftig mit anpacken. Von Tag zu Tag wurde es schwieriger, die Niederhubers zufriedenzustellen: Das Wetter war ihnen zu kalt, die See zu rau und die Landschaft zu langweilig.
    »Dass es hier aber auch keinen einzigen Berg gibt!«, beklagte sich Frau Niederhuber und warf einen mürrischen Blick zum Fenster hinaus, »wo man auch hinschaut, alles ist platt! Und dazu noch dieses Meer!«
    Mit einer übertriebenen Gebärde stützte sie den Kopf in die Hände. »Es verursacht ein derartiges Getöse, dass ich nachts kaum schlafen kann.«
    Ihr Mann schwieg. Überhaupt war er ein sehr stiller Mensch, der jedoch, wenn es darauf ankam, ein wütendes Donnerwetter loslassen konnte. Fast immer waren es Kleinigkeiten, wie ein nicht korrekt gemachtes Bett oder die falsche Marmelade zum Frühstück, die ihn explodieren ließen. Anschließend verstummte er wieder und war für lange Zeit nicht ansprechbar.
    Seine Frau plapperte dafür um so eifriger: »Wie konnte es uns nur an einen derart öden Ort verschlagen! Und kein bisschen Service in diesem Hause. Ach, ich halte es nicht mehr lange hier aus ...«
    Chris' Mutter seufzte. Gar zu gerne hätte sie die unliebsamen Gäste vor die Tür gesetzt, doch die Niederhubers zahlten gut, und sie konnte es sich nicht leisten, plötzlich ein leerstehendes Haus zu haben.
    »Ich möchte nur wissen, warum sie nicht abreisen«, schimpfte Chris, während er seiner Mutter mit dem Abwasch half. »Dem täglichen Gemecker nach zu urteilen, muss dieser Urlaub ganz schrecklich für sie sein.«
    »Vor allem hätten sie gar nicht erst zu kommen brauchen«, ereiferte sich seine Mutter, »schließlich haben wir ihnen damals Prospekte zugeschickt und sie genauestens darüber informiert, dass wir hier kein Luxushotel führen. Und dass die Landschaft flach und die Nordsee rau ist, weiß jedes Kleinkind. Niederhubers hätten besser an die Adria oder sonstwohin verreisen sollen. Aber vermutlich würden sie dort dasselbe Theater veranstalten. Manchen Leuten kann man es nirgendwo recht machen.« Sie stellte laut krachend einen Kochtopf

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