Diamantenraub
erschöpft, als alles wieder an seinem Platz lag, »ihr wart mir wirklich eine große Hilfe!«
»Bis auf Toby«, rief Pat vergnügt, »der musste sich immer gerade auf dem Kleidungsstück niederlassen, das wir gerade einräumen wollten!«
Die anderen lachten, und Toby wedelte mit dem Schwanz: Er spürte, dass die Kinder von ihm sprachen, und das konnte ja nur etwas Gutes sein!
Unterdessen lag Kathrin wach in ihrem Bett. Sie verspürte keinerlei Müdigkeit, da sie nachmittags abwechselnd gelesen und geschlafen hatte. Zum Glück darf ich morgen wieder zu den anderen, dachte sie. Fünf Tage auf der Krankenstation sind schlimmer als alles andere ... Sie knipste das Licht an. Sie war unruhig, doch sie konnte sich nicht erklären, woher das kam. Sicher ist es die Isolierung, dachte sie ärgerlich, wenn man hier so lang allein ist, muss man langsam durchdrehen. Sie setzte sich auf und schlüpfte in ihre Pantoffeln. Es ist ja nur noch für eine Nacht, sprach sie sich selbst Mut zu, vielleicht sollte ich ein Glas Wasser ...
Ein knackendes Geräusch ließ sie innehalten. War da jemand außer ihr im Zimmer? Leise Panik befiel sie. Sie spürte, wie ihr Herz zu hämmern begann, während sie in das schwach erleuchtete Zimmer hineinlauschte. Doch jetzt blieb alles still. Vielleicht waren es Mäuse gewesen, oder aber sie hatte sich getäuscht. Kathrin ging zum Waschbecken und drehte den Hahn auf. Eiskaltes Wasser strömte über ihre Hände. Sie trank einen kräftigen Schluck und begann, sich wieder besser zu fühlen.
»Reine Einbildung«, sagte sie laut, »morgen früh wird alles gut sein!«
Ihr Blick fiel in den Spiegel. Wie blass sie aussah! Und wie dünn! Das Gesicht schien nur noch aus Augen zu bestehen. Und plötzlich erstarrte sie: Deutlich erkennbar hatte sich die Schranktür hinter ihr bewegt. Sie fuhr herum und im selben Moment wurde die Tür von innen wieder zugezogen.
Kathrin stieß einen gellenden Schrei aus. Sie hatte sich nicht getäuscht, irgendjemand war im Zimmer und hielt sich im Kleiderschrank versteckt. Sie stolperte auf die Tür zu, riss sie auf und rannte den Gang entlang. Ihr Atem ging keuchend, und beinahe wäre sie die Treppenstufen hinaufgefallen. Ich muss weiter, dachte sie panisch, sicher verfolgt man mich schon!
Völlig ziellos stürmte sie an den vielen Türen vorbei, ohne auf den Gedanken zu kommen, von irgendwoher Hilfe zu holen oder auch nur einfach laut zu schreien.
Plötzlich prallte sie gegen einen Körper. »Kathrin, um Himmels willen, was ist los!«
Es war Tom, der gemeinsam mit seinen Freunden aus Bennys Zimmer gekommen war.
»Oh, ihr seid es!« Kathrin begann hemmungslos zu schluchzen. »Ich bin so froh, dass ihr da seid.«
Alle sahen sich überrascht an. Was war geschehen?
Diane legte den Arm um das zitternde Mädchen. »Beruhige dich«, sagte sie sanft, »am besten, du kommst mit uns und erzählst alles der Reihe nach.«
Wenig später saßen alle beieinander in Toms Zimmer. Toby lag friedlich auf dem Fußboden, und die helle Beleuchtung ließ Kathrin langsam wieder zu sich kommen. Hastig berichtete sie, was sie erlebt hatte.
»Und du bist dir ganz sicher, dass du dich nicht getäuscht hast?«, fragte Angie, als Kathrin ihre Erzählung beendet hatte.
Diese schüttelte den Kopf. »So wahr ich hier sitze, in meinem Schrank war ein Einbrecher. Natürlich glaubte ich auch erst, mich zu irren, doch dann sah ich deutlich, wie die Tür bewegt wurde.«
Pat sprang auf. »Ich werde nachschauen, wer da ist. Hoffentlich erwischen wir ihn noch.«
»Ich komme natürlich mit«, sagte Tom eilig. »Und ihr anderen bringt Kathrin zu Bett. Sie soll heute Nacht wieder bei Angie und Diane schlafen. Schwester Elfriede muss Verständnis dafür haben - ich erzähle ihr einfach, dass Kathrin sich gefürchtet hat.« Er wandte sich an das verängstigte Mädchen. »Ich möchte nicht, dass du irgendjemandem von diesem Vorfall erzählst. Das würde nur Unruhe verbreiten und nichts nützen. Ich verspreche dir, wir werden den Kerl ausfindig machen!«
Tom und Pat tappten durch das dunkle Treppenhaus, Toby immer dicht an ihre Fersen geheftet. Er spürte wohl, dass die Lage gefährlich war und dass er sehr leise sein musste. Unbemerkt erreichten sie das Zimmer in der Krankenstation. Die Tür stand offen, und das Nachttischlämpchen warf seinen schwachen Schein auf den Flur hinaus.
»Ich gehe voran und schaue, ob die Luft rein ist«, flüsterte Tom, »sobald ich dir ein Zeichen gebe, kannst du mit Toby
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