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Diamantenschmaus

Diamantenschmaus

Titel: Diamantenschmaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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wenn wir Hildi ins Auto packen und unversehrt
bei diesem Solarwieauchimmer Verlag abgeben«, korrigierte die deutlich
cleverere Carmen.
    »Na, lass uns das doch tun«, platzte es aus ihrem Komplizen heraus,
»bis wir so viel Geld mit dem Diamantenschmäh zusammenbekommen, bin ich alt und
grau. Wenn wir das überhaupt schaffen.«
    »Das ist zweifellos eine inter…, korrigiere, eine
sehr interessante Alternative«, gab Carmen zu. »Wir sollten die Zeit bis zu unserem
Mitternachtstermin nutzen, um darüber nachzudenken.«
    Knapp zehn Minuten später sah alles ganz anders
aus. Während Carmen hektisch nach Hildi und Vickerl suchte, die verschwunden
waren, und in ihrer Verzweiflung an Plätzen nachschaute, an welchen sich die
beiden nie und nimmer befunden haben konnten, stolperte Hubsi wie von selbst
über die einigermaßen ramponierte Leiche Adams.
    In diesem Moment war es mit der nach dem Bruch und der
Verarztung des Daumens schon stark strapazierten Gelassenheit des ›kaltblütigen
Verstandesmenschen‹, als der er sich selbst gerne sah, völlig vorüber. Laut
schreiend rannte er in die Richtung, in der er Carmen vermutete. Nachdem er sie
endlich gefunden hatte, brachte er nur mehr ein gestammeltes »Er ist tot, tot«
zustande und bekreuzigte sich.
    Drei Minuten später wusste auch Carmen, wen Hubsi damit
gemeint hatte.

     
    *

     
    Wenige Zeit später arbeiteten sich Wallner,
Palinski und die beiden Beamten des Observierungsteams vorsichtig an das
Gebäude heran, in dem die beiden Entführer zuvor verschwunden waren. Die
Kavallerie war noch etwas mehr als 50 Meter von dem ehemaligen Büro- und
Lagerkomplex entfernt, als plötzlich die Eingangstüre aufgerissen wurde und
sich zwei Personen raschen Schrittes, um nicht zu sagen, laufend, zu dem davor
geparkten Auto bewegten. Zwischen ihnen befand sich ein leblos wirkender
Körper, den die beiden, ohne weiter Rücksicht zu nehmen, mit sich schleiften.
Dabei wechselten sie aufgeregt einige Worte, wobei, soweit die Polizei das
mitbekommen konnte, die Stimme des Mannes eher weinerlich und die der Frau kalt
und berechnend klang.
    Als sie den Körper Hildis – für Wallner und die
anderen stand fest, dass es sich dabei um die hoffentlich nur bewusstlose
Sängerin handeln musste – auf der hinteren Sitzbank verstaut hatten, stiegen
die beiden ein und verließen den Parkplatz mit Vollgas.
    Fünf Minuten darauf hatten der Chefinspektor und
Palinski die Blutspuren in dem im Übrigen menschenleeren Gebäude entdeckt und
die Spurensicherung alarmiert.
    Kurz darauf folgten Wallner und Palinski der Spur
des offenbar verletzten Opfers, was dank des perfekt arbeitenden Senders am
Sakko des Entführers kein Problem bereitete.

     
    *

     
    Wallner hatte das zweite Treffen mit den
Entführern, das exakt um Mitternacht am Parkplatz vor dem Haupteingang des
Wiener Messegeländes im Prater stattfinden sollte, sorgfältig geplant. Im
Gelände um den Treffpunkt waren zwölf Beamte gut versteckt im Einsatz und
bereit, auf Befehl des Chefinspektors jederzeit einzugreifen. Sogar in den
Wipfeln einiger Bäume hatten gut getarnte Scharfschützen der WEGA Position
bezogen, um gegebenenfalls den finalen Rettungsschuss abzugeben. Natürlich nur,
wenn die Situation und die Sicherheit der Geisel keine andere Lösung mehr
zuließen.
    Die Rollen der Interessenten sollten diesmal von drei
normalerweise verdeckt arbeitenden Beamten des Landeskriminalamtes
Oberösterreich wahrgenommen werden, die man sich ausgeborgt hatte, da sie in
Wien so gut wie unbekannt waren.
    Sicherheit hatte demnach oberste Priorität. Aber eines war
genauso klar. Wallner ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass »wir Frau
Forderberg nicht mehr mit den Verbrechern von hier weggehen lassen werden.«
    Das war genau um 23.42 Uhr, 18 Minuten vor dem für
Mitternacht vereinbarten Treffen mit den Entführern.

     
    *

     
    Im ersten Schrecken hatten Carmen und Hubsi
keinen klaren Gedanken fassen können. Bloß weg, hatte ihnen der Fluchtinstinkt
geraten, und die Leiche Adams irgendwo deponieren, wo sie nach Möglichkeit nie,
zumindest aber nicht so bald gefunden wurde.
    Nach einigen Kilometern hatte sich bei Carmen wieder der
Verstand eingesetzt, und der sagte ihr, dass sie, wenn sie nicht alles bekommen
konnten, so doch zumindest so viel mitnehmen sollten wie nur möglich.
    »Also die 120.000 Euro Akontozahlung, die uns der jetzige
Interessent zugesagt hat, sollten wir unbedingt noch einkassieren«, meinte sie
und blickte zu ihrem

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