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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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auf dem Tisch abstellte.
»Die habe ich mitgebracht, ich dachte mir, vielleicht können wir uns nach dem Abendessen noch ein bisschen nach draußen setzen und ein Glas Wein trinken«, schlug er vor. »Natürlich nur, wenn du möchtest, ich will mich nicht aufdrängen«, fügte er hinzu, als er ihren verblüfften Blick bemerkte.
In Vanessas Kopf schrillte eine Alarmglocke. Was sollte das werden? Sie hatte in der kurzen Zeit hier genug mitbekommen, um zu wissen, dass er ein Schürzenjäger war. Hatte er etwa vor, sie unter Alkohol zu setzen und dann zu verführen? Hatte David doch irgendetwas erzählt, und er dachte nun, sie wäre leicht zu haben?
Doch Jeremys Blick war offen und ehrlich, er schien keine Hintergedanken zu haben, also stimmte sie zögernd zu, während sie sich in Gedanken schon wieder über sich selbst ärgerte, dass sie anscheinend kein bisschen dazu gelernt hatte. Hier war der nächste Mann, der eine nette Geste machte, und sie kam prompt wieder auf irgendwelche komischen Gedanken.
Jeremy schien sich über ihre Zusage zu freuen, und alberte während des Essens mit Danny herum.
Schnell war der Abend da, und Danny wollte auch heute von Jeremy zu Bett gebracht werden, was wieder mit viel Gelächter und Gejuxe vonstattenging.
Kurze Zeit später saßen Vanessa und Jeremy auf der Terrasse, jeder ein Glas Wein vor sich, und unterhielten sich.
Vanessa war entspannt wie schon seit Tagen nicht mehr; sie hätte nicht sagen können, ob es an dem ungewohnten Alkohol oder der angeregten Unterhaltung mit Jeremy lag.
Locker plauderten sie über dieses und jenes, und mehr als einmal brachte er sie mit seiner jungenhaften Art zum Lachen.
Weit nach Mitternacht machte er sich zum Aufbruch bereit.
»Ich könnte noch lange hier sitzen, aber es ist schon spät und wir müssen ja morgen früh auch wieder aufstehen«, sagte er bedauernd.
Vanessa begleitete ihn zur Tür und sie verabschiedeten sich.
Draußen drehte er sich noch einmal zu ihr um.
»Es war ein schöner Abend – ich würde das gerne wiederholen. Vielleicht hast du Lust, mal abends mit mir essen zu gehen, wenn David wieder da ist?«
Für einen Augenblick zögerte Vanessa.
Sie hatte den Abend sehr genossen, und sich in Jeremys Gesellschaft sehr wohlgefühlt, doch war es klug, sich weiter darauf einzulassen? Dann dachte sie daran, wie allein sie sich fühlte, seit sie hier war, und dass es ihr sicher guttun würde, wenn sie nicht jeden Abend in ihrem Zimmer sitzen würde, also nickte sie.
»Super, dann also bis morgen«, lächelte Jeremy erfreut und warf ihr noch ein »Gute Nacht« über die Schulter, während er beschwingt den Weg zur Straße hinauf lief.
»Gute Nacht«, antwortete sie leise und schloss die Tür.
     

Kapitel 10
     
    A m nächsten Nachmittag gab Vanessa Dannys Drängen nach, mit ihm in den Park zu gehen.
Als sie auf dem Weg dorthin an dem bewussten Torbogen vorbeikamen, der Vanessa nur allzu deutlich in Erinnerung war, stockten ihre Schritte.
Doch nach dem gestrigen Abend fühlte sie sich heute so wohl, dass sie sich ihre Laune davon nicht verderben lassen wollte, und schnell folgte sie Danny, der ihr bereits wieder weit vorausgelaufen war.
Danny war heute nicht ganz so fröhlich wie sonst. Entgegen seiner üblichen Art war er ziemlich ruhig, und sie hatte das Gefühl, dass er seinen Vater vermisste.
Sie tat ihr Bestes, um ihn abzulenken. Zusammen tollten sie über die Wiese, spielten mit dem Ball, den sie von zu Hause mitgebracht hatten, schaukelten und spielten eine Partie an einem der Schachtische.
Trotzdem wurde Danny immer stiller, und da es sowieso schon langsam auf den Abend zuging, entschied Vanessa, dass es besser sei, nach Hause zu gehen.
Als sie dort ankamen, saß Jeremy auf der Couch und blätterte in einer Zeitschrift.
»Hi, ich habe mir gedacht, ich gehe euch beim Abendessen noch ein bisschen auf die Nerven«, begrüßte er sie scherzend.
Vanessa lachte, und wärmte rasch ein Paar Makkaroni vom Mittagessen auf, während Danny Jeremy von seinem Nachmittag im Park berichtete, allerdings deutlich weniger lebhaft als sonst.
»Ich mag nicht mehr«, erklärte Danny, nachdem er eine Zeitlang lustlos auf seinem Teller herumgestochert hatte.
Ihr fiel auf, dass er sehr blass aussah, und langsam begann sie, sich Sorgen zu machen. Sie war sich nicht sicher, ob es nur die Abwesenheit seines Vaters war, die ihn bedrückte, oder ob er eine Krankheit ausbrütete.
»Können wir noch ein bisschen zusammen fernsehen?«, bat Danny, und Vanessa

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