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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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nach«, wies David seinen Sohn an, der auch gleich brav nach unten verschwand.
Wortlos beobachtete er Vanessa, die inzwischen aufgesprungen war und die Decke vom Bett zerrte.
Schließlich gelang es ihr, sich halbwegs in die Decke zu hüllen, und als sie das amüsierte Funkeln in seinen Augen bemerkte, kochte die Wut wieder in ihr hoch.
Zornig stapfte sie auf ihn zu und baute sich vor ihm auf.
»Was fällt Ihnen eigentlich ein? Einfach so abzuhauen, kein Wort zu sagen, keine Nummer zu hinterlassen, kein Mensch weiß, wo Sie sind oder wann Sie zurückkommen, hier hätte Gott-weiß-was passieren können, aber das ist Ihnen ja wohl egal«, fauchte sie ihn an.
Bevor er etwas sagen konnte, sprudelte sie weiter: »Und bevor Sie jetzt wieder mit Ihrer Gardinenpredigt anfangen: Ja ich weiß, ich sollte in
Ihrem
Haus nicht so
nackt
herumlaufen, ich gefährde damit die Moral Ihres Sohnes«, äffte sie ihn ironisch nach.
Immer noch wütend schob sie sich an ihm vorbei, ihn keines Blickes würdigend, und steuerte auf ihr Zimmer zu, die Decke halb um sich gerafft, halb hinter sich herziehend.
Sie kam zwei Schritte weit, als sich ihre Füße verhedderten, sie stolperte und konnte sich gerade noch fangen.
»Ach verdammt«, fluchte sie wutentbrannt, drehte sich um und warf dem immer noch schweigend dastehenden David die Decke vor die Füße.
Hocherhobenen Hauptes nahm sie dann wieder Kurs auf ihr Zimmer und bemühte sich, die letzten Schritte so würdevoll, wie es in dieser Situation nur möglich war, zurückzulegen. Dann knallte sie die Tür hinter sich zu.
     

Kapitel 11
     
    » T oll Vanessa, jetzt hast du es endgültig versaut, reife Leistung«, murmelte sie trocken zu sich selbst, als ihr Ärger halbwegs abgeklungen war.
Nervös lief sie in ihrem Zimmer hin und her wie ein Tiger im Käfig.
Noch immer war sie sauer auf David, dass er sie in eine solche Lage gebracht hatte. Wäre er nicht einfach abgehauen, wäre das nicht passiert. Doch ihr war auch klar, dass sie mit ihrem Auftritt von eben entschieden zu weit gegangen war – so etwas ließ sich kein Arbeitgeber gefallen.
Sie überlegte, ob sie sich entschuldigen sollte, doch was Danny anbelangte, fühlte sie sich immer noch im Recht, und sie war sich sicher, dass David keine Entschuldigung akzeptieren, sondern sie garantiert vor die Tür setzen würde, also konnte sie sich das sparen.
Kurzerhand entschied sie sich, ihm zuvorzukommen und von selbst zu gehen, das würde ihr vermutlich eine weitere unschöne Szene ersparen und war wohl das Beste für alle.
Das Geld, welches sie bisher verdient hatte, würde ihr nach Abzug aller Verbindlichkeiten zumindest für eine Fahrkarte nach Hause reichen.
Rasch zog sie sich etwas an und begann dann zu packen.
Sie räumte gerade ihre letzten Sachen aus der Kommode, als es an die Tür klopfte.
Erschrocken hielt sie inne.
»Bitte, lass es nicht noch mehr Ärger geben«, betete sie im Stillen und rechnete damit, dass es David war, der ihr die Kündigung in die Hand drücken würde.
»Herein«, sagte sie zurückhaltend.
Es war tatsächlich David. Er trat ins Zimmer und sein Blick wanderte zu ihren Koffern.
»Was tun Sie da?«, fragte er ruhig, und Vanessa, die sich bereits innerlich gegen einen Angriff gewappnet hatte, holte tief Luft.
»Ich packe«, erklärte sie ihm kurzangebunden, obwohl das ja offensichtlich war.
»Warum?«, wollte er wissen.
Sofort stieg wieder Ärger in ihr auf, das durfte doch wohl nicht wahr sein. Es war doch klar, dass sie nach dieser Aktion keine Minute länger hier bleiben konnte, wie konnte er da nur so blöd fragen? Was zum Kuckuck war denn mit diesem Mann nur los?
Sie unterdrückte ihren Wunsch, ihm eine patzige Antwort zu geben.
»Ich erspare Ihnen die Arbeit, mir eine Kündigung zu schreiben, es ist für alle das Beste, wenn ich verschwinde, das funktioniert so einfach nicht«, erklärte sie resolut und wandte sich wieder ihren Koffern zu.
»Es hat bisher ganz gut funktioniert, finde ich«, antwortete er zu ihrem Erstaunen ganz gelassen. »Ich habe nicht die Absicht, Sie rauszuwerfen.«
Völlig perplex starrte sie ihn an.
»Aber … aber …«, stotterte sie verwirrt.
Er unterbrach sie. »Sie kümmern sich perfekt um Danny, er hat Sie liebgewonnen, und Sie tun ihm gut. Ich wünsche nicht, dass sich das ändert.«
Hilflos hob sie die Hände, wollte etwas erwidern, doch da hatte er sich auch schon umgewandt.
»Gut, damit wäre das dann wohl geklärt«, bekräftigte er im Hinausgehen, und sein Ton ließ erkennen,

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