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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dass er keinerlei Widerspruch erwartete.
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, war die Tür auch schon wieder zu.
Vollends verstört stand Vanessa da.
Sie hatte mit vielem gerechnet, mit der Kündigung, mit Vorwürfen, mit allem Möglichen, aber nicht damit.
Erneut fragte sie sich, was in diesem Mann vorging. Dass ihm sein Sohn am Herzen lag, war klar, aber dass er deshalb so ohne weiteres über ihr unangemessenes Verhalten hinwegging, konnte sie nicht verstehen.
Frustriert schaute sie ihre Koffer an. Eigentlich hatte sie immer noch den Drang zu gehen, diesen merkwürdigen Kerl und seine biestige Haushälterin einfach hinter sich zu lassen, und bei Nicky Zuflucht zu suchen.
Doch dann dachte sie an Davids Worte, dachte an Danny, der so zutraulich war, sah seine traurigen blauen Augen vor sich, hörte, wie er sie liebevoll »Nessie« rief – und brachte es nicht übers Herz, einfach zu gehen.
Müde und resigniert packte sie ihre Koffer wieder aus und schaute auf die Uhr.
Der Tag hatte gerade erst begonnen, Danny war in der Schule, und bis zum Essen hatte sie noch Zeit. Wirklich Lust zum Schreiben hatte sie auch nicht, also legte sie sich auf dem Balkon in einen Liegestuhl und ließ ihren Gedanken freien Lauf.
     
    Antonia war erstaunt gewesen, als Danny alleine zum Frühstück gekommen war. Normalerweise war David immer gleichzeitig mit ihm unten, irgendetwas stimmte hier doch nicht. Sie hatte dem Kleinen schnell sein Frühstück hingestellt, und dann angefangen, den nicht vorhandenen Staub auf dem Treppengeländer abzuwischen. Gerne wäre sie nach oben gegangen, doch das wagte sie nicht, aber zu ihrer Freude hatte sie auch hier unten alles deutlich verstehen können.
Sie hatte gehört, wie Vanessa David Unverschämtheiten an den Kopf geworfen hatte, wie Schritte den Flur entlang geeilt waren, und wie Vanessas Zimmertür ins Schloss gekracht war.
Eilig war sie wieder zu ihren Töpfen zurückgekehrt, während sie sich innerlich die Hände gerieben hatte.
Damit hatte dieses Weibsstück den Bogen eindeutig überspannt, so einen Ton würde David sich nicht bieten lassen. Doch zu ihrer Enttäuschung schien David kein bisschen verärgert zu sein, als er nach unten kam und sich an den Tisch gesetzt hatte, im Gegenteil, er hatte ein vergnügtes Grinsen im Gesicht gehabt. Misstrauisch hatte sie beobachtet, wie er noch einmal nach oben gegangen war, nachdem Danny zur Schule unterwegs war. Wieder schlich sie ihm bis zum Fuß der Treppe nach, doch diesmal hatte sie dummerweise nichts hören können.
Sie hatte gehofft, dass er diese impertinente Person jetzt doch noch vor die Tür setzen würde, doch er war fröhlich pfeifend nach unten gekommen und in seinem Arbeitszimmer verschwunden.
Eine Weile hatte sie noch angespannt gewartet, hatte immer noch gehofft, jeden Moment Vanessa mit ihren Koffern die Treppe herunterkommen zu sehen. Doch es hatte sich nichts mehr getan, und tatsächlich saß dieses kleine Luder am nächsten Morgen wieder am Tisch, als wäre nichts geschehen.
»Warte nur, dir wird dein dummes Grinsen noch vergehen«, dachte Antonia boshaft, als sie scheinheilig lächelnd den Kaffee auf den Tisch stellte.
     

Kapitel 12
     
    T rotz Vanessas Befürchtungen, dass der Vorfall sicher nicht dazu beigetragen hatte, das Leben hier angenehmer zu gestalten, verliefen die nächsten Tage ruhig und im gewohnten Muster.
Zunächst war sie sich nicht sicher, wie sie sich jetzt David gegenüber verhalten sollte, doch außer zu den Mahlzeiten bekam sie ihn kaum zu Gesicht. Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen sie sich begegneten, verhielt er sich wie immer, und so legten sich ihre Bedenken allmählich.
In der darauffolgenden Woche erinnerte Jeremy sie an ihr Versprechen, mit ihm auszugehen.
Über der ganzen Aufregung hatte sie das total vergessen, und sie freute sich jetzt auf einen netten Abend mit ihm.
Sie hatten verabredet, sich in der Stadt zu treffen, und nachdem Vanessa sich sorgfältig zurechtgemacht hatte, machte sie sich auf den Weg.
Jeremy führte sie zu einem kleinen Restaurant, wo sie es sich an einem der Tische auf der Terrasse gemütlich machten.
Das Essen war vorzüglich, und wie an dem Abend im Garten genoss Vanessa seine Gesellschaft.
Munter unterhielten sie sich über Gott und die Welt, und irgendwann kamen sie auf Danny zu sprechen.
»Ich bin froh, dass es dem Kleinen wieder gutgeht, es war wohl doch nichts Ernstes«, sagte Jeremy leichthin, nachdem er auf seine gewohnt humorvolle Art über die eine oder andere

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