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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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in Ruhe erzählen, wie deine Wohnungssuche gelaufen ist.«
Eigentlich hatte Vanessa keinen großen Appetit, aber Nicky war so fürsorglich, dass sie ihr nicht widersprechen wollte.
Kurz darauf saßen sie zu dritt am Tisch.
»Ihr glaubt nicht, was manche Vermieter als ‚große, freundliche‘ Wohnung bezeichnen«, seufzte sie, während sie lustlos im Essen herumstocherte. »Das sind teilweise solche Drecklöcher, da würde ich nicht mal eine Ratte einsperren.«
Während sie weiter erzählte, wurde sie kritisch von Nicky beobachtet.
»Vanessa, wenn du jetzt nicht endlich isst, füttere ich dich«, sagte sie energisch. »Schau dich mal an, du bist so dünn wie nur etwas, man sieht dir noch nicht mal an, dass du schwanger bist.«
»Nicky bitte, ich habe keinen großen Hunger. Dem Baby geht es gut, ich war vor drei Tagen beim Arzt und es ist alles bestens. Ich achte schon auf mich«, betonte Vanessa.
Lächelnd legte sie ein Bild auf den Tisch, es war ein neues Ultraschallfoto, auf dem jetzt schon ein wenig mehr zu erkennen war als nur ein winziger Punkt.
Nicky sah es sich an und warf Jeremy einen kurzen Blick zu.
»Süße, denkst du nicht doch, dass du David langsam etwas sagen solltest? Oder willst du damit warten, bis das Kind schon geboren ist?«
Genervt starrte Vanessa auf ihren Teller. »Jetzt fang doch nicht wieder damit an. Ich werde es ihm schon sagen – irgendwann«, murmelte sie.
»Irgendwann, irgendwann …«, sagte Nicky ironisch. »‚Hey David, schau mal, der Erstklässler da drüben ist übrigens dein Kind‘?«
»Ist es nicht egal, ob ich es ihm jetzt oder in fünf Jahren erzähle? Er wird es mir sowieso nicht glauben, nicht nach der Aktion hier in deiner Wohnung«, antwortete sie dumpf. »Es wird keinen Unterschied machen.«
»Warum probierst du es nicht wenigstens? Was hast du zu verlieren? Er hat ein Recht darauf, es zu wissen, und wenn er dir nicht glaubt, dann hast du es immerhin versucht und musst kein schlechtes Gewissen haben«, bohrte Nicky weiter.
Vanessa war das Gespräch unangenehm, sie wusste, dass Nicky Recht hatte, und ihr war auch klar, dass sie es nicht mehr lange aufschieben konnte. Auch wenn es für sie und David keine gemeinsame Zukunft mehr gab, so sollte das Kind doch wenigstens seinen Vater sehen können.
»Und wie stellst du dir das vor, soll ich ihn einfach anrufen, und sagen: ‚Hi David, hier ist die Frau, von der du denkst, dass sie dich mit deinem Freund betrogen hat, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass das Kind nicht von ihm, sondern von dir ist‘? – Klar, und er wird mir das nach allem bestimmt sofort glauben«, wehrte sie frustriert ab.
»Mein Gott, du bist manchmal so ein Kindskopf«, schimpfte Nicky. »Natürlich macht man so was nicht am Telefon. Fahr zu ihm und rede mit ihm, mehr als dich wieder wegschicken kann er ja wohl nicht tun. Und wenn er dir nicht glaubt, kannst du ihm ja immer noch anbieten, nach der Geburt einen Vaterschaftstest machen zu lassen.«
Vanessa schüttelte widerstrebend den Kopf, und schließlich wechselten sie das Thema, doch in den nächsten Tagen ging ihr Nickys Vorschlag nicht mehr aus dem Sinn.
     

Kapitel 36
     
    D avid hatte Danny bereits vor einer Weile zu Bett gebracht, und saß mit einem Buch auf der Couch, als es an der Tür klingelte.
»Wer ist das denn jetzt um diese Uhrzeit?«, dachte er ungehalten, und stand auf, um nachzusehen.
Als er die Tür öffnete, prallte er zurück.
»Hallo David.«
»Was willst du denn hier?«, sagte er überrascht, und es klang alles andere als freundlich.
»Darf ich reinkommen?«
»Dass du dich überhaupt hierher traust, ist so ziemlich das Dreisteste was ich je erlebt habe.«
»Vielleicht sollten wir uns doch besser drinnen unterhalten?«
Er zögerte einen Moment, alles andere als begeistert trat er an die Seite.
Linda spazierte ins Haus und sah sich um.
»Wow, schicke Bude. Es scheint dir ja nicht schlecht zu gehen.«
Wortlos öffnete er die Tür zu seinem Arbeitszimmer, und Linda folgte ihm.
»Also, was willst du? Brauchst du Geld?«, fragte er abweisend.
»Ach David, warum denkst du denn immer gleich an so etwas?«
»Weil es das Einzige ist, was dich in deinem Leben interessiert – Geld und Kerle.«
Sie bemühte sich, einen beschämten Eindruck zu machen. »Ich weiß, ich habe Fehler gemacht. Ich war selbstsüchtig und gemein, und ich habe dir und Danny weh getan. Aber ich bereue das sehr, glaub mir.«
David machte eine abwinkende Handbewegung. »Spar dir das, komm lieber auf den Punkt und

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